graetz: 522; Sinfonia Kondensator 5pF von EL84 zur EM34
? graetz: 522; Sinfonia Kondensator 5pF von EL84 zur EM34
Liebe Sammler-Kollegen,
wer kann mir erklären, wozu der 5pF-Kondensator (Pos. 167) von der Anode der EL84 zum Steuergitter der EM34 dient. Die Schaltung ist nicht sehr gewöhnlich und ich frage mich, was Graetz damit bezweckt hat. Anscheinend wirkt diese nur im UKW-Betrieb, weil die Steuer-Anode der EM34 über einen 50pF Kondensator (Pos. 137) in den Ausgang des Ratiodetektors (Spule 133) eingespeist wird. Schon mal danke für jede Idee etc.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Feldstärkeabhängiger Rauschsupressor
Hallo Herr Niebl und natürlich auch alle anderen Radiotechnikfreunde,
in der Werbung um die Spitzengeräte der Rundfunkempfänger von Graetz der Saison 1956 bis etwa 1958 liest man immer mal, dass ein „feldstärkeabhängiger Rauschsupressor“ in diese Geräten eingebaut sei.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Feldstärkeabhängiger Rauschsupressor
Hallo Herr Dehne,
vielen Dank für Ihre umfangreichen Erläuterungen!
Ich habe mir über die Schaltung noch einmal Gedanken gemacht. Der Feldstärke abhängige Rauschsupressor ist für mich somit sehr verständlich.
Unklar ist nach wie vor der Sinn des 5pF-Kondensators (176), der von der Anode der EL84 auf das Steuergitter der EM34 geht, und zwar desshalb, weil das Steuergitter mit 10nF (155) an Masse geht. Hier würden doch hohe Frequenzen, die der 5pF-Kondensator "durchlassen" würde zu nichte gemacht. Insofern verstehe ich die Schaltung nicht. Das Verhältniss von 5 zu 10000pF ist so groß, dass eine eventuell an der Anode der EL84 anstehende hohe Frequenz (sie müsste wohl im MHz-Bereich liegen) keine Chance hat etwas zu bewirken.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Sinn des 5pF-Kondensators (C176)
Die Frage zur Funktion des Kondensators C167 (5pF) war noch nicht beantwortet...
Schöne Grüße! Jens Dehne
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Beispiel TFK_D707WKK
In "Fortschritte der Funktechnik, Bd. 6, Franckh, 1941" wird die "Gegenkopplungs-Automatik" vom Telefunken D707WKK beschrieben, die ganz entsprechend mit einer Kopplung von 2 Kondensatoren zu 5pF und der EM11 arbeitet. Es könnte auch als Vorlage zu den Ausführungen von H.G. Mende gedient haben.
Neuerdings nützt man die Gegenkopplung nicht allein zur Verringerung der Verzerrungen und zur Baß und Höhenanhebung aus, sondern auch zur selbsttätigen Begrenzung der Störgeräusche. Geht man beim Abstimmen von einem Sender zum andern, so treten ja stets mehr oder weniger starke Störungen auf, die teilweise auf das Röhrenrauschen, teilweise auf atmosphärische oder örtliche Störungen zurückgehen und durch Bedienung des Klangfarbenreglers verringert werden können. Dieser Bedienungsgriff ist im Telefunken Großsuper D707WKK durch eine Gegenkopplungsautomatik für diesen Fall überflüssig gemacht worden, so daß der Hörer es nicht mehr nötig hat, durch Klangverdunkelung von Hand die Störungen zu beschneiden. Die von Telefunken verwendete Anordnung für die selbsttätige Tonregelung zieht für diesen Zweck die Schwundregelung heran.
Wie Abb. 32 erkennen läßt, gelangt die Niederfrequenzspannung über den Lautstärkeregler R1 zum Steuergitter der NF Vorröhre EF11. Die Schwundregelspannung wird dem Steuergitter der EF11 unmittelbar über R2 zugeführt. Während die Abstimmanzeigeröhre EM11 die Regelspannung unverzögert erhält, wird die Gittervorspannung am Kathodenwiderstand R3, R4 abgegriffen. Demnach ist die Verstärkung der EM11 und die über den Kondensator C1 (15 pF) zum Steuergitter der EF11 geleitete Tonfrequenzspannung abhängig von der Größe der Regelspannung und damit von der hochfrequenten Eingangsspannung. Bei starkem Empfang und großer Regelspannung arbeitet die EM11 mit geringer Verstärkung. Umgekehrt wird die Verstärkung bei schwachem Empfang und kleinerer Regelspannung größer. Wie Abb. 32 weiter zeigt, gelangen über den Kondensator C2 nur die hohen Frequenzen von der an R5 herrschenden Tonfrequenzspannung zur Röhre EM11. Für die hohen Frequenzen ist C2 mit 5 pF ausreichend bemessen. Sie gelangen vom Schirmgitter der Endröhre zum Steuergitter der NF Vorröhre. Die Zwischenschaltung der EM11 bewirkt eine Phasenumkehr. Es handelt sich hier demnach um eine Gegenkopplung, da die über C1 zum Steuergitter der EF11 geleitete Spannung gegenphasig zu der an R1 herrschenden NF Spannung ist. Die Wirkungsweise der Tonbandautomatik geht aus Abb. 33 hervor.
Kurve I zeigt, daß bei der Abstimmung auf den Ortssender praktisch keine Störungen vorhanden sind und daher das gesamte Tonfrequenzband übertragen wird. Kurve II gilt für die Abstimmung auf einen nahe gelegenen Großsender, wobei das Störgeräusch im jeweiligen Frequenzgebiet ausreichend beschnitten wird. Kurve III entspricht einer weiteren Tonbandbeschneidung bei der Abstimmung auf ferner gelegene Sender, während Kurve IV eine maximale Störbegrenzung beim Empfang ganz schwacher Stationen zeigt. Einer Erklärung bedarf noch der Umschalter S1 in Abb. 32. Bei Tonabnehmerwiedergabe ist es erwünscht, ohne Tonbandautomatik zu arbeiten. Deshalb schaltet man in diesem Fall die Kathode der EM11 mit der Kathode der EL12 zusammen. S1 wird mit dem Tonabnehmerschalter kombiniert.
MfG DRFür diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.