graetz-vor: 46W (46 W);

ID: 174957
Dieser Artikel betrifft das Modell: 46W (Graetz Radio, Berlin Treptow SO36, Vorkrieg)

graetz-vor: 46W (46 W);  
11.Oct.08 21:03
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Helmut Frings (D)
Beiträge: 36
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Hallo  Forumsmitglieder,

habe ein Problem mit der Rückkopplung. Der Drehko ist fest und ich muss ihn zerlegen. Gibt hierzu noch Material?

Wieviel Kapazität hat der Drehko, im Schaltbild fehlt leider die Angabe.

Besten Dank für die Bemühungen.

Helmut

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Rückkopplungsdrehko C 15 
12.Oct.08 10:20

Jens Dehne (D)
Redakteur
Beiträge: 659
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Hallo Herr Frings,

der Kapazitätswert des Rückkopplungsdrehkos ist in den original Werksunterlagen auch nicht vermerkt.
Gehen Sie davon aus, dass es etwa 100 pF sind.
Ich hatte einmal mit Werten zwischen 50 pF bis 200 pF experimentiert, da gibt es aber hier auch noch eine „Baustelle“, siehe Info beim Modell.
Bei Gelegenheit werde ich ein Originalteil ausmessen.
 
Solche Drehkos suche ich mir gern in den Ramschkisten auf Radioflohmärkten.
 
Soweit fürs Erste, viel Erfolg!
 
Jens Dehne
 
edit: Habe gerade noch einen anderen Plan / Schema (Industrie-Schaltung) hochgeladen.

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 3
Drehko hat ca. 45 pF 
13.Oct.08 13:36

Jens Dehne (D)
Redakteur
Beiträge: 659
Anzahl Danke: 3

Ich habe einen augenscheinlich originalen „KHS“ Drehko einmal ausgebaut und dessen Kapazitätswerte gemessen.

Mein Messgerät zeigt einen Kapazitätsbereich von etwa 3pF bis 45pF.

 
Vielleicht helfen die Angaben weiter?

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Das ist Spitze! 
13.Oct.08 16:24

Helmut Frings (D)
Beiträge: 36
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Hallo Hr. Dehne,

vielen Dank, für die große Mühe, die sie sich mit meiner Anfrage gemacht haben.

Das erlebt heute nur noch ganz selten.

Sicher haben die Angaben geholfen, die Werte sind wichtig, um eine evtl. Reparatur durchzuführen oder einen Ersatz zu suchen.

Werde den Drehko zerlegen und dann weiter entscheiden.

Viele Grüße aus Fraham

Helmut Frings

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? Frage zur Langwelle und zum 50 Ohm Widerstand am Stator  
01.Feb.09 10:28

Helmut Frings (D)
Beiträge: 36
Anzahl Danke: 4

Hallo Forum,

Hallo Hr. Dehne,

da Herr Peter von Bechen mir mit originalen Bauteilen geholfen hat, ging die Restauration schnell vorran.

Das Gerät spielt  wieder.  Was mich aber noch verunsichert, der Wellenschalter hat zweimal die Langwelle angegeben, auf beiden Einstellungen erhalte ich exakt die gleichen Sender. Die Salenscheibe ist auch nicht unterteilt in zwei LW- Bereiche. Ist hier der Wellenschalter von einem anderen Gerät eingebaut oder ist das aus fertigungstechnischen Gründen so gelöst?

Der mit der Teilenummer 3 versehene Drehko (Quetscher) hat zwei Statoren und laut Bezeichung 120 cm entspricht ca. 100pF. Ein Stator ist über 50 Ohm Widerstand auf Masse gelegt, der zweite direkt.

Ich habe im Betrieb den 50 Ohm mehrfach überbrückt, konnte weder hörtechnisch noch messtechnisch eine Änderung erkennen, liegt hier noch eine Leiche begraben?

Mit freundlichen Grüßen

Helmut

 

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Reparaturdienstliste 46W 
01.Feb.09 12:41

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
Beiträge: 2492
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Ich habe die Reparaturdienstliste für den 46W von Sept 1938 beim Modell hochgeladen.

MfG DR

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Langwelle und Differentialdrehko 
01.Feb.09 13:32

Jens Dehne (D)
Redakteur
Beiträge: 659
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Hallo Herr Frings,

schön zu hören, wenn das Gerät wieder spielt! 

Dann konnten Sie Ihr Problem mit der Rückkopplung bzw. dem Rückkopplungsdrehko also zur Zufriedenheit lösen?
 
Der Drehko mit der Teilenummer 3 dient der Lautstärkeregelung, ist also ein HF-Pegelsteller nach der Antenne und dem Sperrkreis. Woanders auch „Wellenschleuse“ genannt, siehe hier.
 
Der Widerstand von 50 Ohm gegen Masse (R4) am Differentialdrehko soll so wie ich es verstehe verhindern, dass sich der HF-Pegel am Eingang des Gerätes (Lautstärke) auf „0“ stellen lässt und damit kein Empfang möglich ist (Spannungsteiler).
 
Es ist richtig, 2 Schalterstellungen „Langwelle“ sind vorhanden und völlig identisch. Der Knopf zur Bereichsumschaltung ist auch 2-mal mit „Lang“ beschriftet. Das hat vermutlich fertigungstechnische Gründe. Der Nocken auf der Schalterwelle bestimmt die Raststellungen.
 
Viel Freude mit dem Gerät!
Jens Dehne

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Vielen Dank für die Informationen 
01.Feb.09 14:59

Helmut Frings (D)
Beiträge: 36
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Hallo Herr Dietmar Rudolph,

Hallo Herr Jens Dehne,

vielen Dank für die Informationen, ich werde die durcharbeiten und dann  zu den Unterlagen für den 46W nehmen. Ich bin überrascht, wie schnell die Antworten eintrafen.

Das Problem mit den Quetschern  ist gelöst, dank der Hilfe von Peter von Bechen.

Der Rückkopplungsdrehko muss exakt die in Post 3 genannten Werte haben. Zur Zeit habe einen Luftdrehko eingebaut, der die Werte 2-60 pF hat, isoliert mit POM-Material eingebaut.

Das Radio hatte ich in der Bucht für wenig Euro erstanden, es war der erste Versuch, ein Gerät von Grund auf zu restaurieren. Da ich erst  seit zwei Jahren mich mit der Restauration beschäftige, war es erst meine  dritte Restauration. Die habe ich in Bildern festgehalten, um für künftige Anwendungen, die gleichen Fehler auszuschießen.

Mit herzlichem Dank!

Helmut Frings

 

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Rückkopplungsdrehko 
20.Feb.09 10:46

Helmut Frings (D)
Beiträge: 36
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Hallo Herr Jens Dehne,

da ich den Rückkopplungsdrehko zerlegen musste, habe ich ein Bild vom Drehko gemacht.

Hier kann eindeutig erkannt werden, das der Drehko seine Kapazität nicht linear verändert.

Das dürfte auch der Grund sein, für eine sehr hart einsetzende Rückkopplung, beim Austausch eines Rückkopplungskondensator, da die üblichen einen linearen Kapazitätsverlauf haben.

Mit freundlichen Grüßen

Helmut

Anlagen:

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hart einsetzende Rückkopplung 
20.Feb.09 11:21

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
Beiträge: 2492
Anzahl Danke: 4
Dietmar Rudolph † 6.1.22

Wenn die Rückkopplung hart einsetzt hat das etwas mit dem Arbeitspunkt des Audions zu tun. Dieser Fall tritt meist dann auf, wenn die Spannungen zu hoch sind. Es empfiehlt sich, die Spannungen von Schrimgitter und Anode der AF7 zu kontrollieren. (g2: 30V / 0,15mA; a: 60V / 0,4mA)

Setzen Sie versuchsweise einmal die Spannung für das Schirmgitter herunter und testen Sie dann den Schwingungseinsatz.

MfG DR

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hart einsetzende Rückkopplung  
20.Feb.09 11:45

Jens Dehne (D)
Redakteur
Beiträge: 659
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Hallo Herr Frings und Herr Rudolph,

eine hart einsetzende Rückkopplung hatte ich hier seinerzeit auch bemängelt.
Inzwischen habe ich zwar ein weiteres Chassis im „unberührten“ Zustand mit augenscheinlich Originalbestückung erhalten. Das steht auch gar nicht so weit vom Arbeitsplatz entfern, aber es ist eben noch eine Baustelle….
 
Im Plan steht als Messwert der Anodenspannung des Audion 80V / Schirmgitter 30V (mit Messgerät Ri 500 Ω/V), daran hatte ich mich orientiert. Bei Gelegenheit teste ich auch einmal die Funktion mit reduzierter Spannung.
 
In diesem Sinne ein schönes Wochenende!
Jens Dehne

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Rückkopplung  
21.Feb.09 11:01

Helmut Frings (D)
Beiträge: 36
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Hallo Herr Rudolph,

hatte bei der Reparatur probeweise einen Luftdrehko mit linearer Kennlinie eingesetzt.

Ein Problem war, das durch die Wellenumschaltung LW, MW der Einsatzpunkt der Rückkopplung  verschieden war. Durch die besondere Form des Rotors im Originaldrehko war dies feinfühliger möglich.

Die Spannungen wurden lt. Schaltplan überprüft und stimmen. Der Vorschlag die G2 Spannung zu verringern entschärft den Einsatzpunkt der Rückkopplung ist so bei Ersatzschaltungen von großen Nutzen, bin mir aber nicht sicher, ob die Empfangseigenschaften hierdurch nicht beeinträchtigt werden.

Nachtrag:

Habe soeben den Beitrag Audion: Schwingungs-Einsatz gelesen und abgespeichert.

Vielen Dank dafür , der schließt meine Lücken im Bezug Schwingungseinsatz.

Denke, so weit daneben lag ich nicht, kannte allerdings auch nicht die genauen Zusammenhänge.

Nochmals vielen Dank für den ausführlichen Bericht und ein schönes Wochenende.

 

Mit freundlichen Grüßen

Helmut

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Unterschiedliche Schaltpläne 
08.Mar.09 13:14

Helmut Frings (D)
Beiträge: 36
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Hallo Radiofreunde,

die Schaltpläne für den Graetz 46 W sind unterschiedlich.

Bei dem Schaltplänen Teamwork Scharnhorst/Herzig und Jens Dehne Industrie-Schaltplan liegt ein Teil des Drehkos (Stator) auf Masse.

Bei dem Schaltplan Dehne Berlin SO 36 liegt dieser Teil in Richtung Antenne.

Bei meinen Gerät ist das auch so, und das Gerät funktioniert.

Ich nehme an, das ist ein Zeichenfehler oder habe etwas übersehen?

Mit freundlichen Grüßen

Helmut

 

Anlagen:

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