GRI (GRI)

ID: 139850
Dieser Artikel betrifft das Bauteil: Zur Röhre/Halbleiter

GRI (GRI) 
01.May.07 18:55
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Museum Roggenhofer (A)
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Museum Roggenhofer

GRI 124325549b 22V Sendetriode luftgekühlt, Einsatz für den Raum Tirol, Probesendungen im Dezember 1926, Sendereröffnung 2 Juni 1927, Der Standort Aldrans liegt südlich von Innsbruck auf einem Plateau, Da die Topografie des Landes sehr gebirgig ist, musste eine möglichst niedrige Frequenz gewählt werden um eine grosse Reichweite über die Bodenwelle zu erzielen.

Dies führte einige Zeit zu Schwierigkeiten. Zuerst wurde auf 767 kHz mit 500 Watt über eine zwischen zwei je 151 m hohen Masten aufgehängte Drahtantenne gesendet. 1928 erfolgte eine Frequenzänderung auf 658 kHz. 1929 auf 1071 kHz und 1931 auf 1058 kHz. Mitte 1934 wurde die Sendeleistung von 500 Watt auf 1 kW erhöht und in der Zeit des Reichsrundfunks auf 1,5 kW. Während des 2 Weltkrieges wurde auf der Süddeutschen Gleichwelle 519 KHz gesendet, die man auch später beibehielt. Als 1948 bei der Kopenhagener Wellenkonferenz Innsbruck eine Frequenz im oberen Bereich der MW zugeteilt worden wäre, einigte man sich, eine Frequenz unterhalb des offiziellen MW Bandes benützen zu dürfen (520 kHz), sofern dies nicht den Seefunk stört (Seefunknotruffrequenz 500 kHz). Nachdem keine Störungen bekannt wurden, verblieb es bei dieser Regelung bis zur Betriebseinstellung das Senders 1983. Die "Sendergruppe West" (Innsbruck-Dornbirn) in der französischen Besatzungszone wurde 1955 in den österreichischen Rundfunk eingegliedert, nachdem die Stationen in den anderen Besatzungszonen diesen Schritt schon am 15. März 1954 vollzogen.

Zwischen 1953 und 1955 erfolgte der Umbau und eine bauliche Erweiterung der Sendeanlage in Aldrans in Hinblick auf den Einsatz von zwei leistungsstärkeren Sendern. Zunächst wurde 1953 der alte 1,5 KW Sender gegen einen mit 25 KW ersetzt, der jedoch auf 639 kHz für das Regionalprogramm zum Einsatz kam. Die alte Stammfrequenz 520 kHz wurde in der Folge von einem Sender am Funkhaus in Innsbruck mit 200 Watt besetzt, über den aber ab 1955 das zweite (nationale) Programm auf 520 kHz zur Ausstrahlung kam.

Dieser Sender wurde kurze Zeit später gegen einen neuen 10 KW Sender in Aldrans ersetzt. Ab dem 1. Oktober 1967 wurde Ö1 auf 520 kHz, ÖR auf 629 kHz ausgestrahlt. Am 5. September 1977 wurde die Ausstrahlung von ÖR auf 629 kHz (25 KW), am 1. März 1984 des verbleibenden Mischprogramms auf 520 kHz (10 KW) eingestellt.

Schon Anfang der 50er-Jahre wurde in Aldrans auch ein 100 Watt Kurzwellensender auf 6 MHz

mit dem Zweck in Betrieb genommen, abgelegene Bergtäler zu versorgen und das Regionalprogramm aus Innsbruck auch in Südtirol empfangbar zu machen. 1956 wurde ein Sender mit 400 Watt Sendeleistung installiert, welcher in den Folgejahren auf 1 KW verstärkt werden konnte.

1975 erfolgte eine Leistungserhöhung auf 10 KW durch Ankauf eines neuen Senders, ehe ab 1978 der Auslandsdienst des ORF den Standort übernahm. Da der KW Sender Aldrans eine steil strahlende Antenne verwendete, war der Sender auch im Nahbereich sehr gut zu hören.

1984 wurde der KW Sender nach Demontage der gesamten Sendeanlage in das Sendezentrum Moosbrunn bei Wien verlegt.

Angaben über Abmessungen und Gewicht der Senderöhre GRI werden nachgereicht. Ich hoffe mit diesem Beitrag gedient zu haben.

 

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