grundig: 165W; Spannungsüberschläge an Lötleiste
grundig: 165W; Spannungsüberschläge an Lötleiste
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ein Bekannter von mir hat am Wochende in Eschborn ein Grundig 165W günstig erwerben können. Da die Fassung für die EL41 defekt war, und er weder eine Ersatzfassung noch eine EL41 greifbar war, setzte er eine Novalfassung ein und nutzt nun eine EL84 als Endröhre, da diese ja zur EL41 "abwärtskompatibel" ist. Nachdem das Radio wegen der alten Kondensatoren erst mit 25 W, dann 40 W, dann 100 W Vorschaltlampe angefahren wurde, funktionierte es sehr zufriedenstellend. Doch es zeigten sich Spannungsüberschläge, erst als ein flackern unter der Skala (ganz schwach) und auch von hinten unter das Chassis gesehen waren sie sichtbar. Da unter dem Chassis keine angebrannten Teile sichtbar waren, nahm er das Radio nochmals kurz in Betrieb. Das Flackern scheint von der Pertinaxleiste zu kommen, an der die Siebwiderstände montiert sind. Es erinnert an die Startversuche einer Leuchtstofflampe, es scheint nicht eine Entladung aus dem Siebelko zu sein, da sie dazu VIEL zu schwach ist. Ein Schaltplan ist vorhanden, ich kann ihn jedoch nicht hochladen, da er nicht mein Eigentum ist, ich möchte das dem Eigentümer, der nach seiner Aussage hier ebenfalls aktiv ist, vorbehalten.
http://www.spickelmir.de/sammlung/165w/165W.TIF
Woran könnte das liegen? Kriechstrecken im Pertinax?
Gruß,
Simon Reiger
Link funktioniert NICHT
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Chassis ausbauen und in Dunkelheit beobachten
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Hallo, Simon,
unter Beachtung aller Sicherheitsregeln würde ich versuchen, bei ausgebautem Chassis das Ganze zu beobachten. Die "Leuchterscheinung" müsste sich dann sehr genau finden lassen.
Mit Vorschaltlampe kann dem Gerät eigentlich nicht viel passieren. Mit Trenntrafo ist dem Beobachter auch wohler!
ggf würde ein Foto der Region hilfreich sein.
Der Umbau auf EL84 sollte jedoch wieder rückgängig gemacht werden, denn es wäre möglich, das jetzt das Netzteil oder der Ausgangstrafo langfristig überlastet werden, Schwingneigung auftritt, oder ähnliches.
Viel Erfolg,
Henning Oelkers, Berlin
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Beim Umbau auf EL84 wurde der alte Kathoden-R bewusst beibehalten, um den selben Arbeitspunkt einzustellen. Laut Datenblatt ist dies möglich. Bedenken bereitet eben die Ladung des Ladekondensators, wenn man schoneinmal 220 µF auf 300 V kurzgeschlossen hat wird man vorsichtig. Der Umbau auf EL84 kann versuchsweise um einen 220 Ohm-Schwingschutz am G2 erweitert werden, am G1 sind ja schon 50 kOhm vorhanden. Damit ist eine EL84 im Normalfall ruhig.
Bei Umbau wurde bewusst darauf geachtet das er reversibel ist.
Das Chassis wurde bereits ausgebaut, so wurde erst sichtbar das die Leuchterscheinung bei der Pertinaxleiste auftaucht..
Gruß,
Simon Reiger
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Hilfe Herr Knoll!
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aus meiner Startseite geht hervor das ich grundsätzlich auf copyrights verzichte. Ich hab aber nun den Plan hochgeladen von dem ich denke das er zu dem angegebenen Modell passt. Hier stellt sich allerdings das Problem das ich die einzelnen Ausführungen nicht den Schaltplanvarianten zuweisen kann. Da müsste ein Grundig Experte mal nachschauen. Vielleicht Herr Knoll?
So hab ich eine Schaltplanvariante des 165W die gekennzeichnet ist mit: "Roth Auf. III" und der Bestückung ECH42, EAF42, EAF42, EL41 und Trockengleichrichter. Diese passt zu keiner Variante der Datenbank. Ob das Modell in rm.org fehlt oder irgendwo Fehleinträge vorliegen kann ich leider nicht feststellen.
Gruß
Franz-Josef
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Da es sich hier um eine Art Crossposting handelt, hier der relevante Teil meiner Antwort an den Gerätebesitzer und dessen Reaktion:
">Hallo Christian
>Da hast Du ein recht häufiges Problem. Ich nehme an, es handelt sich um Drahtwiderstände. Entweder ist die Verbindung Widerstandsdraht / Anschlussdraht oder die Verbindung Widerstandsdraht / Kappe defekt. Ersteres kann man oft schon durch Biegen der Anschlussdrähte verursachen (z.B. wenn man sich Zugang zu einer versteckten Lötstelle schaffen will) - also Vorsicht.
>Es gibt keine sinnvolle Reparaturmöglichkeit ausser dem Ersatz der betroffenen Widerstände.
>Gruss, Walter
Dafür spricht auch das es erst nach einer gewissen Betriebszeit auftritt, Kappe wird warm und dehnt sich aus, verliert Kontakt und ein Lichtbogen brennt und erhält die Verbindung, weshalb das Radio weiterläuft.
Sowas dachte ich mir auch. Also tausch ich die ganze Lötleiste aus und bau 5 W-Keramikwiderstände ein. Die sollten dann halten.
Gruß,
Christian"
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Hinweis funkender Widerstand
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http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=12760
Grüsse!
M. Seiffert
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Fotos des betroffenen Bereichs
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Guten Tag,
soeben erhielt ich Fotos des betroffenen Bereichs. Die Widerstände sind wohl der Typ, der auch im anderen Thread vorkommt. Auch das Verhalten des Geräts passt, der Empfang wird leiser, es blitzt, sobald das Blitzen aufhört wird es wieder lauter. Bevor wir das Blitzen feststellten, deuteten wir das Verhalten als normalen Empfangsschwund, welcher auf MW ja keine Besonderheit ist. Aber es hängt wohl mit dem Abfall der Betriebsspannung zusammen, nach einiger Zeit wird wohl die Kappe durch die Hitze des Lichbogens wieder verschweisst und es funktioniert wieder einige Minuten. Es wird wohl wirklich die intelligenteste Lösung sein, die Widerstände auszutauschen, besonders da (auf dem Foto nicht erkennbar) der Lack einen Riss an der Übergangsstelle Kappe-Körper aufweist. Auch andere Widerstände zeigen diesen Riss, und der Widerstand wurde wohl auch "unzulässig" gebogen.
Wir danken für ihre Hilfe
Christian Erker + Simon Reiger
- Unterseite Chassis (43 KB)
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Schaltung zum GRUNDIG 165W
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eine Original Schaltung 165W mit AZ41 liegt beim Modell.
Gruesse von Hans M. Knoll
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Es war wohl wirklich der Siebwiderstand
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die Widerstände im Netzteil sind gewechselt, und ein Testlauf hat begonnen. Bis jetzt ist alles sehr vielversprechend. Der 2,5 k Widerstand wies eine Rille rund um den Körper auf!! Dort wird es wohl geblitzt haben.
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Testlauf erfolgreich..
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