grundig: AC_Eingang am W2/13 Oszillograph
? grundig: AC_Eingang am W2/13 Oszillograph
![Ansgar Ramesohl](https://www.radiomuseum.org/image.cfm?image=d_ansgar_ramesohl.jpg&width=120&height=140)
Mich würde interessieren, ob jemand weiß warum dieses Gerät (bzw. ähnlich alte Geräte) nur einen AC-Eingang besitzt. Mir war bis jetzt nicht bewusst, dass es reine AC-Geräte gibt. Für die Einstellung von Arbeitspunkten bei Verstärkern genügt ja ein Voltmeter. Das Signal besieht man sich anschließend. Es ist doch aber einfacher sich die (Ruhe-) Lage des Signals durch Umschaltung auch anzeigen zu lassen.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Werkstatt-Oszilloskop
![Georg Richter](https://www.radiomuseum.org/image.cfm?image=d_georg_richter_1975.jpg&width=120&height=140)
Grundig bezeichnet dieses Gerät (wie auch den G8/13) in der eigenen Literartur als "Werkstatt-Oszillograph", im Gegensatz zu den mit "M" beginnenden Modellen ("Meßoszillograph". Primärer Zweck der Werkstatt-Oszillographen" ist offenbar der TV-Geräte-Service.
Der Ruhestrom ist ja dem Namen nach ein statischer Wert ohne Aussteuerung des Verstärkers. Da ein Verstärker im Normalfall kein DC am Ausgang liefert, reicht ein Wechselstrom-Eingang des Oszilloskops zur Beobachtung des NF-Signals aus.
Die technischen Daten des Geräts (aus Grundig: Technisches Jahrbuch 1969, Seite 106):
Eine Beispielapplikation siehe hier.
Beste Grüsse,
GR
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Warum keine DC Eingänge bei alten Oszillografen ?
Ein weiterer wesentlicher Grund für das Fehlen von DC Eingängen bei älteren Oszilloskopen ist die generelle Problematik der DC Verstärker. Solche Schaltungen waren meist mit Differenzverstärkern ausgestattet und das trieb den Preis für das Gerät in die Höhe. Hinzu kam der regelmäßig erforderliche Abgleich bzw. die Kontrolle der Verstärker. Für eine Rundfunkwerkstatt der 50er Jahre unerschwinglich und unnötig !
Um die thermische Drift und die bauteilbedingten Toleranzen einigermaßen in den Griff zu bekommen verwendete z.B. Tektronix neben den Doppeltrioden 6DJ8 / ECC88 oder 12AT7 / ECC81 auch die Pentode 12AU6 / HF94, die dann auch paarweise gewechselt werden mußten. Die ausgemessenen gepaarten Ersatz-Röhren waren sogar in einer Doppelschachtel verpackt.
Ein Tektronix 545A enthält immerhin 23 Röhren desTyps 6DJ8 !
Im Transistor-Zeitalter konnten die Driftprobleme mit Verwendung von Doppeltransistoren zwar verringert, aber nie beseitigt werden.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.