grundig: Stereo Decoder nachrüsten 3397 St. a; Konzertger

ID: 222265
grundig: Stereo Decoder nachrüsten 3397 St. a; Konzertger 
15.Jun.10 01:05
510

Alexander Jordan (D)
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Alexander Jordan

Beim Nachrüsten des Grundig Stereo Decoders 4 fiel mir auf, dass zwar das Drehspulinstrument beim Empfang ausschlägt, aber kein Stereoklang wahrnehmbar ist.

Nach Studium des Schaltplans war klar, dass hier zunächst die Brücke hinter der Decoderbuchse zwischen Pin 2 und Pin 3 (gestrichelt eingezeichnet) aufgetrennt werden muss. Gesagt, getan.

Der Klang war nun subjektiv klarer und räumlich wahrnehmbar. Die Stereotaste hatte nun auch die angedachte Funktion.

Jetzt trat jedoch noch ein anderes Phänomen auf. Nach ca. 2 Minuten Spielzeit fiel der linke Lautsprecher aus und das Anodenblech der ECL86 glühte. Nach "Neustart" des Gerätes war der Fehler verschwunden. Den Koppelkondensator schloss ich deshalb erst mal aus. Nach Einsatz einer anderen Röhre war der Fehler behoben. Anscheinend hat die alte Röhre geschwungen. Was dies allerdings mit dem Stereodecoder zu tun hat ist mir unklar, da der Fehler vorher nicht auftrat.

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weiterhin Anodenglühen PCL86 
05.Oct.11 01:48
510 from 3411

Alexander Jordan (D)
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Alexander Jordan

Liebe Sammlerkollegen,

 

nach monatelangem, störungsfreien Betrieb tritt nun der Fehler wieder verstärkt auf.

Unabhängig von der Betriebsdauer wird die Wiedergabe zunächst leiser und verzerrt. Das Anodenblech einer der beiden PCL 86 glüht.

Wird das Gerät vom Netz genommen und wieder in Betrieb ist der Fehler verschwunden.

Ich habe das Radio, was bei mir in der Küche täglich mehrere Stunden spielt auf PCL 86 umgerüstet, der Fehler trat aber schon in der gleichen Form mit den original ECL 86 auf.

Die Koppelkondensatoren wurden getauscht. Die Spannung an G1 liegt bei ca. -8V, G2 ist mit 210V etwas zu niedrig, aber auch im fehlerfreien Betrieb.

Ua passt mit ca. 280V.  (jeweils bei beiden PCL 86)

Langsam bin ich am verzweifeln.

Kann es sich um eine Art Rückkopplung handeln?

Ganz klar ist mir auch nicht die Ug 2 Versorgung über die Anzapfung der Ausgangsübertrager. Handelt es sich dabei um eine Brummunterdrückung oder um eine Ultralinearschaltung? Für Letztere dürften aber die Widerstände zu groß sein...

Die Röhren wurden schon mehrmals getauscht, leider ohne Erfolg. Der Fehler tritt völlig sporadisch auf.

Manchmal spielt das Radio wochenlang fehlerfrei.

 

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vielleicht die Fassung? 
18.Oct.11 11:27
673 from 3411

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Möglich wäre ein Fehler in der Röhrenfassung, wenn eine Kontaktfeder (g2) gebrochen oder ausgeleiert ist. Da hilft auch kein Kontaktspray.

Kathodenspannung oder Schirmgitterspannung messen. Beide sind vom Schirmgitterstrom abhängig.  Röhre hin- und herbewegen: falls sich im Normalbetrieb keine Spannungsänderung zeigt, im "Glühfall" wiederholen. Praktischerweise einen Anschluss herausführen, um messen zu können ohne das Gerät zu bewegen.

Ich hatte mal einen ähnlichen Fall der sich durch Austausch des Kontaktes (Keramikfassung) beheben ließ. Je nach Bauart (Pertinax) muss evtl. die gesamte Fassung erneuert werden.

Viel Erfolg!
KoBi

PS: die Abblockung mit 100µF am Schirmgitter spricht gegen eine Ultralinearschaltung, denn bei dieser erfolgt eine Gegenkopplung, während hier am G2 kaum mehr NF anliegen dürfte. Ergo Brummfilterung. Bei 100Hz ist der Blindwiderstand der 100µF nur noch j16 Ohm. Der Vorwiderstand ist aber >1 kOhm.

Merkwürdig sind die beiden Anzapfungen "rot" am Trafo des rechten Kanals im Schaltbild. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier bewusst eine Teilwicklung kurzgeschlussen sein soll !?

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Röhre als Fehlerursache 
18.Oct.11 13:16
702 from 3411

Alexander Jordan (D)
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Alexander Jordan

Das Problem scheint nun gelöst zu sein.

Als der Fehler wieder einmal aufgetreten ist und ich mit den Messungen starten wollte, staunte ich nicht schlecht, dass diesmal der andere Kanal betroffen war!

Am Kathodenwiderstand konnte ich 8V messen (normal 5V), als ich G1 mit der Messspitze berührte war der Fehler verschwunden.

Mir ist aufgefallen, dass ich die Röhren seit dem letzten Mal vertauscht hatte. Jetzt war klar, dass die Röhre selbst fehlerhaft sein musste.

Nach deren Austausch ist der Fehler nicht mehr aufgetreten. Die Röhre hatte ich Anfangs als Ursache ausgeschlossen, da der gleiche Fehler bereits mit der original ECL86 aufgetreten war.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Herren Konrad Birkner und Wolfgang Bauer (per mail) für ihre Hilfe bedanken.

 

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Röhrenfehler 
18.Oct.11 13:29
709 from 3411

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
Beiträge: 2333
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Könnte Gitteremission sein. Bei starker Auslastung neigen bestimmte Röhrentypen (aus bestimmten Fertigungslosen) dazu, wenn sie zu heiß werden. So z.B. die EL95.

Gratuliere!

mfG
KoBi

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