Grundig Zauberspiegel, Bild zu dunkel
ID: 67864
Grundig Zauberspiegel, Bild zu dunkel
19.Sep.05 15:50
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![Alexander Jordan](https://www.radiomuseum.org/image.cfm?image=d_alexanderjordan_2010.jpg&width=120&height=140)
Vor 2 Tagen habe ich eine schöne Grundig Musiktruhe mit Fernseher (ca. 1955) geschenkt bekommen.
Nach einigen Einstellarbeiten konnte ich dem TV-Teil ein blasses Bild entlocken. Bei der Bildröhre handelt es sich um eine MW43-69, also mit magnetischer Fokussierung und Ionenfallenmagnet. Letzteren habe ich durch vorsichtiges Verschieben auf maximale Bildhelligkeit eingestellt. Doch leider ist das Bild noch immer viel zu dunkel. Die Regler für Grundhelligkeit und Kontrast sind schon voll auf. Die Spannungen an den BR-Gittern scheinen normal zu sein. (habe leider keine Daten für diese Bilröhre)
Aufgefallen ist mir, dass die DY80 kein sichtbares Kathodenglühen zeigt wie ich das von anderen Fernsehgeräten her kenne. Aber andererseits würde sich das Bild ja bei zu geringer Hochspannung "aufblähen", was nicht der Fall ist. Leider habe ich keine Ersatzröhre und eine DY86 hat nicht funktioniert (wohl wegen des höheren Heizstromes) Ist die Bildröhre einfach verbraucht oder weiss jemand noch eine andere Ursache? Anlagen:
Nach einigen Einstellarbeiten konnte ich dem TV-Teil ein blasses Bild entlocken. Bei der Bildröhre handelt es sich um eine MW43-69, also mit magnetischer Fokussierung und Ionenfallenmagnet. Letzteren habe ich durch vorsichtiges Verschieben auf maximale Bildhelligkeit eingestellt. Doch leider ist das Bild noch immer viel zu dunkel. Die Regler für Grundhelligkeit und Kontrast sind schon voll auf. Die Spannungen an den BR-Gittern scheinen normal zu sein. (habe leider keine Daten für diese Bilröhre)
Aufgefallen ist mir, dass die DY80 kein sichtbares Kathodenglühen zeigt wie ich das von anderen Fernsehgeräten her kenne. Aber andererseits würde sich das Bild ja bei zu geringer Hochspannung "aufblähen", was nicht der Fall ist. Leider habe ich keine Ersatzröhre und eine DY86 hat nicht funktioniert (wohl wegen des höheren Heizstromes) Ist die Bildröhre einfach verbraucht oder weiss jemand noch eine andere Ursache? Anlagen:
- MW43-69_vorn (106 KB)
- MW43-69 (95 KB)
- Zeilentrafo (85 KB)
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Hochspg-Röhrendioden
19.Sep.05 16:09
![Sieghart Brodka † 24.2.17](https://www.radiomuseum.org/image.cfm?image=kopievonportreig96kop.jpg&width=120&height=140)
Ein "Glühen" ist kaum erkennbar, auch wenn die Röhre richtig arbeitet (Einbau i.Zeiltrafo-Hochspg.-Hochisolationsgehäuse), -habe beim Philips-Leonardo mind. 5x in rd.10 jahren die (PY86 ?)-Diode gewechselt, sieht mir auch nach Kontrast-fehlfunktion aus ? (>>>RM-Mitgl. H.M.Knoll weiß heir sicher def. Rat).
>>aber Vorsicht bei HV-Eingriffen am natürl.abgeschalt., galvanisch getrenntem) Gerät ! : Bildschirm hält noch nach Tagen ! die HV-Spanng., die an die Fassung od.Kappe verbunden ist !,--- kriegst eins drauf, vorher irgendwie (geg.Masse?) entladen.
>>aber Vorsicht bei HV-Eingriffen am natürl.abgeschalt., galvanisch getrenntem) Gerät ! : Bildschirm hält noch nach Tagen ! die HV-Spanng., die an die Fassung od.Kappe verbunden ist !,--- kriegst eins drauf, vorher irgendwie (geg.Masse?) entladen.
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Schelltest
19.Sep.05 17:33
Hallo Herr Jordan,
leider kenne ich das Gerät nicht genauer. Aber in solch einem Falle kann man durchaus erst mal mit allgemein gültigen Mitteln weiterkommen.
Nach Ihren Informationen kommt ein Fehler in der Hochspannungserzeugung zunächst nicht in Frage, denn die Bildgröße ist normal, vor allem aber, wie bei zu niedriger Hochspannung, nicht zu groß. Die Betriebsdaten aller alten S/W-Röhren ähneln sich sehr, so daß Ihre Aussage, daß die Elektrodenspannungen (einigermaßen) normal seien, vmtl. zutrifft. Aus der Ferndiagnose heraus wird man annehmen müssen, daß die Bildröhre emissionsschwach ist. Ein kurzer, von manchen vielleicht als brutal angesehener, aber tausendfach in der Praxis bewährter Test bringt schnell Klarheit: verbinden Sie im Betrieb einfach kurz die Kathode mit dem Wehneltzylinder (Gitter1). Dann sehen Sie die max. mögliche Helligkeit der Bildröhre. Ist die Emission gut, dann wird es auf dem Bildschirm mächtig hell, so daß auch schon mal die Hochspannung zusammenbrechen und die Zeilenendstufe überlastet werden kann. Deshalb bitte auch nur ganz kurz verbinden! Bei einer schwachen Bildröhre wird das Bild sich kaum erhellen, ebenso wir die Stimmung des Geräteeigentümers, leider... Dann hilft nur eine Regeneration, eine (mehr oder weniger sanfte) Überheizung mittels separaten Heiztrafos oder eine Neubestückung.
Übrigens fällt mir gerade noch etwas ein: Mitunter hat der Heizfaden Teilschluß. Wegen der Serienschaltung der Heizungen führt das zu einer unter 6,3 V liegenden Heizspannung, obwohl der Heizstrom (300 mA) stimmt. Messen Sie also auch die Heizspannung nach. Im Fehlerfalle könnte dann evtl. ebenfalls eine separate Heizung Besserung bringen. Aber nicht bis 6,3 V gehen, da sonst der restliche Heizfaden zu stark überlastet wird!
Wie bei allen Arbeiten gilt gerade bei alten Fernsehern: Achten Sie auf Ihre Sicherheit! Verwenden Sie einen Trenntrafo und geeignete Anordnungen, um die erwähnte Verbindung am Bildröhrensockel während des Betriebes herstellen zu können!
Nebenbei: Bitte legen Sie das Modell an. Sodann sollten weitere Posts beim Gerät erfolgen, damit die Informationen nicht verloren gehen.
Andreas Steinmetz
leider kenne ich das Gerät nicht genauer. Aber in solch einem Falle kann man durchaus erst mal mit allgemein gültigen Mitteln weiterkommen.
Nach Ihren Informationen kommt ein Fehler in der Hochspannungserzeugung zunächst nicht in Frage, denn die Bildgröße ist normal, vor allem aber, wie bei zu niedriger Hochspannung, nicht zu groß. Die Betriebsdaten aller alten S/W-Röhren ähneln sich sehr, so daß Ihre Aussage, daß die Elektrodenspannungen (einigermaßen) normal seien, vmtl. zutrifft. Aus der Ferndiagnose heraus wird man annehmen müssen, daß die Bildröhre emissionsschwach ist. Ein kurzer, von manchen vielleicht als brutal angesehener, aber tausendfach in der Praxis bewährter Test bringt schnell Klarheit: verbinden Sie im Betrieb einfach kurz die Kathode mit dem Wehneltzylinder (Gitter1). Dann sehen Sie die max. mögliche Helligkeit der Bildröhre. Ist die Emission gut, dann wird es auf dem Bildschirm mächtig hell, so daß auch schon mal die Hochspannung zusammenbrechen und die Zeilenendstufe überlastet werden kann. Deshalb bitte auch nur ganz kurz verbinden! Bei einer schwachen Bildröhre wird das Bild sich kaum erhellen, ebenso wir die Stimmung des Geräteeigentümers, leider... Dann hilft nur eine Regeneration, eine (mehr oder weniger sanfte) Überheizung mittels separaten Heiztrafos oder eine Neubestückung.
Übrigens fällt mir gerade noch etwas ein: Mitunter hat der Heizfaden Teilschluß. Wegen der Serienschaltung der Heizungen führt das zu einer unter 6,3 V liegenden Heizspannung, obwohl der Heizstrom (300 mA) stimmt. Messen Sie also auch die Heizspannung nach. Im Fehlerfalle könnte dann evtl. ebenfalls eine separate Heizung Besserung bringen. Aber nicht bis 6,3 V gehen, da sonst der restliche Heizfaden zu stark überlastet wird!
Wie bei allen Arbeiten gilt gerade bei alten Fernsehern: Achten Sie auf Ihre Sicherheit! Verwenden Sie einen Trenntrafo und geeignete Anordnungen, um die erwähnte Verbindung am Bildröhrensockel während des Betriebes herstellen zu können!
Nebenbei: Bitte legen Sie das Modell an. Sodann sollten weitere Posts beim Gerät erfolgen, damit die Informationen nicht verloren gehen.
Andreas Steinmetz
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leider doch die Bildröhre
19.Sep.05 21:04
![Alexander Jordan](https://www.radiomuseum.org/image.cfm?image=d_alexanderjordan_2010.jpg&width=120&height=140)
Hallo Herr Steinmetz,
Ihr Tipp mit dem Heizfadenschluss war (leider) ein Volltreffer! Der Spannungsabfall an der Heizung betrug nur noch 3,5 Volt. Ich habe daraufhin versuchsweise die Bildröhre über ein regelbares Netzteil hochgeheizt und siehe da, ein helles, kontrastreiches Bild. Leider ist dies wohl keine zuverlässige Reperaturmethode, da der Heizfaden diese Misshandlung warscheinlich nicht lange mitmachen wird.
Sobald ich den Rest der Truhe restauriert habe, lege ich sie als Modell an. Anlagen:
Ihr Tipp mit dem Heizfadenschluss war (leider) ein Volltreffer! Der Spannungsabfall an der Heizung betrug nur noch 3,5 Volt. Ich habe daraufhin versuchsweise die Bildröhre über ein regelbares Netzteil hochgeheizt und siehe da, ein helles, kontrastreiches Bild. Leider ist dies wohl keine zuverlässige Reperaturmethode, da der Heizfaden diese Misshandlung warscheinlich nicht lange mitmachen wird.
Sobald ich den Rest der Truhe restauriert habe, lege ich sie als Modell an. Anlagen:
- MW43-69_hochgeheizt (75 KB)
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Heizfadenschonung
19.Sep.05 21:51
Hallo Herr Jordan,
auch wenn die Nachricht nicht schön ist, so wissen wir jetzt immerhin doch, was los ist. Derartige Heizfadenschlüsse scheinen sich nach meiner Erfahrung in letzter Zeit zu häufen...
Ein Tip trotzdem noch: Kaputt geht der Heizfaden besonders beim Einschalten, oder er wird zumindest immer weiter "ausgedünnt", wenn er beim Einschalten partiell hell aufleuchtet. Das kann noch lange gut gehen, muß aber nicht. Insbesondere dann, wenn er, wie in Ihrem Falle, elektrisch nur noch halb so lang ist wie im Original. Ich würde in Ihrem Falle die Bildröhre ruhig noch eine Zeit mit einem Trafo weiterheizen. Warum auch nicht; mehr als kaputtmachen können Sie sie sowieso nicht mehr! Die Zwischenzeit können Sie nutzen, eine neue aufzutreiben. Aber ich würde die Sekundärspannung des Trafos ruhig bis zu z.B. 10 V wählen, oder einen Trafo, wie er gerade zur Hand ist, und dann die überschüssige Spannung mit einem Vorwiderstand ausreichender Belastbarkeit vernichten. Das ergibt ein wunderbar schonendes Aufheizen, und weitere Heizfadenveränderungen werden besser aufgefangen (Betrieb mit hohem Innenwiderstand der Speisespannug). Auf diese Weise könnte es der Faden noch lange tun. Und: um die Sperrschicht zwischen Heizfaden und Kathode nicht allzu sehr elektrisch zu belasten, würde ich eine Seite des Heizfadens mit Chassis oder mit der Kathode verbinden, am besten über einen Widerstand von grob 100 kOhm. Viel Erfolg!
Andreas Steinmetz
auch wenn die Nachricht nicht schön ist, so wissen wir jetzt immerhin doch, was los ist. Derartige Heizfadenschlüsse scheinen sich nach meiner Erfahrung in letzter Zeit zu häufen...
Ein Tip trotzdem noch: Kaputt geht der Heizfaden besonders beim Einschalten, oder er wird zumindest immer weiter "ausgedünnt", wenn er beim Einschalten partiell hell aufleuchtet. Das kann noch lange gut gehen, muß aber nicht. Insbesondere dann, wenn er, wie in Ihrem Falle, elektrisch nur noch halb so lang ist wie im Original. Ich würde in Ihrem Falle die Bildröhre ruhig noch eine Zeit mit einem Trafo weiterheizen. Warum auch nicht; mehr als kaputtmachen können Sie sie sowieso nicht mehr! Die Zwischenzeit können Sie nutzen, eine neue aufzutreiben. Aber ich würde die Sekundärspannung des Trafos ruhig bis zu z.B. 10 V wählen, oder einen Trafo, wie er gerade zur Hand ist, und dann die überschüssige Spannung mit einem Vorwiderstand ausreichender Belastbarkeit vernichten. Das ergibt ein wunderbar schonendes Aufheizen, und weitere Heizfadenveränderungen werden besser aufgefangen (Betrieb mit hohem Innenwiderstand der Speisespannug). Auf diese Weise könnte es der Faden noch lange tun. Und: um die Sperrschicht zwischen Heizfaden und Kathode nicht allzu sehr elektrisch zu belasten, würde ich eine Seite des Heizfadens mit Chassis oder mit der Kathode verbinden, am besten über einen Widerstand von grob 100 kOhm. Viel Erfolg!
Andreas Steinmetz
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20.Sep.05 00:32
![Paul Heussner](https://www.radiomuseum.org/image.cfm?image=paul_klein.jpg&width=120&height=140)
Hallo Herr Steinmetz,
vielen Dank für diesen Post.
Ich habe einen Philips TD1720A, der zuletzt vor etwa 25 Jahren repariert wurde, die letzten 20 Jahre aber nicht mehr gelaufen hat und diesen Winter zu neuem Leben erweckt werden soll. Das Gerät hat ebenfalls eine MW-Röhre, genau eine 43-64, die auch damals schon nicht mehr sonderlich hell und kontrastreich war. Also in etwa das Problem, welches auch von Herrn Jordan beschrieben wurde, aber nicht ganz so schlimm wie auf seinem Bild.
Damals habe ich das Gerät zum örtlichen Radio-Fernsehfachbetrieb gewuchtet, mit der Bitte, die Bildröhre zu regenerieren. Diese Arbeit wurde dort aber abgelehnt, da es zu gefährlich sei und die Bildröhre diese Tortur vermutlich nicht überleben wurde.
Wie soll nun diese Regeneration nach Ihrer Methode ausgeführt werden? Meinen Sie damit eine echte Regenreation mit einem Regeneriergerät, bei der die oberste Kathodenschicht weggesprengt wird um frisches und emissionsfähiges Material freizulegen? Also das, was der örtliche Betrieb sich damals nicht getraut hat?
Oder meinen Sie lediglich die Überheizung durch einen separaten Heiztrafo zur Emissionserhöhung? Gibt es Erfahrungswerte auf welche Spannung man dann erhöhen sollte?
Letzteres ist sicherlich der sanftere Weg für die alten Geräte, zumal diese ja nicht mehr im täglichen Dauereinsatz benutzt werden. Gibt es dabei Erfahrungswerte, wie lange so eine Röhre dann noch nutzbar ist? Ersatz dürfte ja wohl nicht mehr zu bekommen sein.
Als Anhang noch zwei (schlechte) Bilder des Gerätes. Gestiftet vom Ministerpräsidenten des Landes NRW, Karl Arnold, im Mai 1954 an die Ordensgemeinschaft des Heilig-Geist-Ordens. Anlagen:
vielen Dank für diesen Post.
Ich habe einen Philips TD1720A, der zuletzt vor etwa 25 Jahren repariert wurde, die letzten 20 Jahre aber nicht mehr gelaufen hat und diesen Winter zu neuem Leben erweckt werden soll. Das Gerät hat ebenfalls eine MW-Röhre, genau eine 43-64, die auch damals schon nicht mehr sonderlich hell und kontrastreich war. Also in etwa das Problem, welches auch von Herrn Jordan beschrieben wurde, aber nicht ganz so schlimm wie auf seinem Bild.
Damals habe ich das Gerät zum örtlichen Radio-Fernsehfachbetrieb gewuchtet, mit der Bitte, die Bildröhre zu regenerieren. Diese Arbeit wurde dort aber abgelehnt, da es zu gefährlich sei und die Bildröhre diese Tortur vermutlich nicht überleben wurde.
Wie soll nun diese Regeneration nach Ihrer Methode ausgeführt werden? Meinen Sie damit eine echte Regenreation mit einem Regeneriergerät, bei der die oberste Kathodenschicht weggesprengt wird um frisches und emissionsfähiges Material freizulegen? Also das, was der örtliche Betrieb sich damals nicht getraut hat?
Oder meinen Sie lediglich die Überheizung durch einen separaten Heiztrafo zur Emissionserhöhung? Gibt es Erfahrungswerte auf welche Spannung man dann erhöhen sollte?
Letzteres ist sicherlich der sanftere Weg für die alten Geräte, zumal diese ja nicht mehr im täglichen Dauereinsatz benutzt werden. Gibt es dabei Erfahrungswerte, wie lange so eine Röhre dann noch nutzbar ist? Ersatz dürfte ja wohl nicht mehr zu bekommen sein.
Als Anhang noch zwei (schlechte) Bilder des Gerätes. Gestiftet vom Ministerpräsidenten des Landes NRW, Karl Arnold, im Mai 1954 an die Ordensgemeinschaft des Heilig-Geist-Ordens. Anlagen:
- Philips TD1720A_F2 (51 KB)
- Philips TD1720A_R2 (103 KB)
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20.Sep.05 01:10
Hallo Herr Heussner,
zu später Stunde kurz die Info:
Überheizen, wenn man es nicht übertreibt, geht ganz gut. Aber mehr als etwa 8,5 V sollten es nicht sein, und am besten sollte man mit höherer Spannung, aber entsprechendem Vorwiderstand arbeiten, damit der Einschaltstoß nicht so groß ist.
Aber jetzt beschreibe ich eine Methode, die die Theoretiker sicherlich auf den Plan ruft, die ich aber als Praktiker über viele Jahre hinweg sehr erfolgreich angewendet habe: Ich selber habe früher immer die unsanfte Art des Wegsprengens der tauben Schicht durchgeführt und durchweg sehr gute Ergebnisse erzielt. Auch und gerade bei Farbröhren funktionierte das prima; kaputt gegangen ist nie eine Röhre. Dazu habe ich einen aus alten Schützspulen gebauten Hochspannungstrafo mit ca. 500...1000V, mitunter auch 1500 V, Wechselspannung hohen Innenwiderstandes (streuender Trafo) zwischen Kathode und G1 geschaltet und denTrafo im Betrieb des Gerätes (!) unter Beobachtung des Bildschirmes ggf. mehrmals hintereinander ganz kurz eingesteckt. Dazu sollte am besten vorher die G1-Leitung vom Rest des Gerätes elektrisch getrennt werden, um Folgeschäden zu vermeiden. So verschaltet, kann man direkt online das Regenerierergebnis beobachten (Blitze im System und hoffentlich starker Helligkeitsanstieg auf dem Bildschirm). Aber nicht mehr regenerieren, als es für gute Helligkeit erforderlich ist, denn wer weiß, ob man das später nicht noch einmal machen muß! Achtung, besonders bei Farbgeräten: Durch die neu gewonnene Emission kann die Hochspannung in die Knie gehen, und es können die Schutzschaltungen der Zeilenendstufe ansprechen. Eigentlich ein gutes Zeichen, denn damit ist die Emission sicher wieder prima. Sollte so etwas vorkommen, dann muß man aber das Gerät schnell ausschalten und nicht quälen! Sehr schonend ist das alles natürlich nicht, und oftmals empfiehlt es sich, nach dem Abkühlen der Röhre ohne Heizung noch einmal bei geringerer Spannung nachzubrennen, damit wirklich keine versteckten Kurzschlüsse mehr in der Röhre zurückbleiben. Wie gesagt: dieses Vorgehen ist zwar brutal, und ich höre schon die Kritiker. Aber: es funktioniert ganz prima, und bei mir haben die Röhren auch immer noch lange gehalten. Gewähr übernehme ich selbstverständlich keine!
Besser, und vor allem schonender, geht es natürlich mit kommerziellen Regeneriergeräten. Doch die funktionieren im Prinzip auch nicht anders...
Andreas Steinmetz
zu später Stunde kurz die Info:
Überheizen, wenn man es nicht übertreibt, geht ganz gut. Aber mehr als etwa 8,5 V sollten es nicht sein, und am besten sollte man mit höherer Spannung, aber entsprechendem Vorwiderstand arbeiten, damit der Einschaltstoß nicht so groß ist.
Aber jetzt beschreibe ich eine Methode, die die Theoretiker sicherlich auf den Plan ruft, die ich aber als Praktiker über viele Jahre hinweg sehr erfolgreich angewendet habe: Ich selber habe früher immer die unsanfte Art des Wegsprengens der tauben Schicht durchgeführt und durchweg sehr gute Ergebnisse erzielt. Auch und gerade bei Farbröhren funktionierte das prima; kaputt gegangen ist nie eine Röhre. Dazu habe ich einen aus alten Schützspulen gebauten Hochspannungstrafo mit ca. 500...1000V, mitunter auch 1500 V, Wechselspannung hohen Innenwiderstandes (streuender Trafo) zwischen Kathode und G1 geschaltet und denTrafo im Betrieb des Gerätes (!) unter Beobachtung des Bildschirmes ggf. mehrmals hintereinander ganz kurz eingesteckt. Dazu sollte am besten vorher die G1-Leitung vom Rest des Gerätes elektrisch getrennt werden, um Folgeschäden zu vermeiden. So verschaltet, kann man direkt online das Regenerierergebnis beobachten (Blitze im System und hoffentlich starker Helligkeitsanstieg auf dem Bildschirm). Aber nicht mehr regenerieren, als es für gute Helligkeit erforderlich ist, denn wer weiß, ob man das später nicht noch einmal machen muß! Achtung, besonders bei Farbgeräten: Durch die neu gewonnene Emission kann die Hochspannung in die Knie gehen, und es können die Schutzschaltungen der Zeilenendstufe ansprechen. Eigentlich ein gutes Zeichen, denn damit ist die Emission sicher wieder prima. Sollte so etwas vorkommen, dann muß man aber das Gerät schnell ausschalten und nicht quälen! Sehr schonend ist das alles natürlich nicht, und oftmals empfiehlt es sich, nach dem Abkühlen der Röhre ohne Heizung noch einmal bei geringerer Spannung nachzubrennen, damit wirklich keine versteckten Kurzschlüsse mehr in der Röhre zurückbleiben. Wie gesagt: dieses Vorgehen ist zwar brutal, und ich höre schon die Kritiker. Aber: es funktioniert ganz prima, und bei mir haben die Röhren auch immer noch lange gehalten. Gewähr übernehme ich selbstverständlich keine!
Besser, und vor allem schonender, geht es natürlich mit kommerziellen Regeneriergeräten. Doch die funktionieren im Prinzip auch nicht anders...
Andreas Steinmetz
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20.Sep.05 00:51
![Paul Heussner](https://www.radiomuseum.org/image.cfm?image=paul_klein.jpg&width=120&height=140)
Hallo Herr Steinmetz,
Ihr letzter Beitrag, der von 21:51 Uhr, ist leider jetzt erst für mich zu Lesen. Offensichtlich klemmte da der Browser. Damit haben sich einige meiner Fragen von selber erledigt.
Gruß, Paul Heußner
Ihr letzter Beitrag, der von 21:51 Uhr, ist leider jetzt erst für mich zu Lesen. Offensichtlich klemmte da der Browser. Damit haben sich einige meiner Fragen von selber erledigt.
Gruß, Paul Heußner
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20.Sep.05 01:15
... aber wohl nicht alle. Siehe meinen Post Nr. 7. Nicht nur zu später Stunde etwas ungeheuerlich, aber sehr wirksam. Wer es mal probieren möchte, aber weniger risikofreudig ist, der sollte erst mal an einer nicht so wertvollen Röhre üben ...
Andreas Steinmetz
Andreas Steinmetz
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Alter Ausgangangsübertrager = neuer Heiztrafo
20.Sep.05 23:07
![Alexander Jordan](https://www.radiomuseum.org/image.cfm?image=d_alexanderjordan_2010.jpg&width=120&height=140)
Hallo,
eigentlich hat Herr Steinmetz völlig recht. Es spricht nichts dagegen eine ohnehin verbrauchte Bildröhre durch Hochheizen noch eine Zeit am Leben zu erhalten. Zu diesem Zweck habe ich einen alten Ausgangsübertager zweckentfremdet. Mit einem 10 Ohm Wiederstand bringt er an dem Heizfaden ca. 0,5A was für ein kontrastreiches Bild ausreicht. Mal sehen wie lange die Sache gutgeht...
eigentlich hat Herr Steinmetz völlig recht. Es spricht nichts dagegen eine ohnehin verbrauchte Bildröhre durch Hochheizen noch eine Zeit am Leben zu erhalten. Zu diesem Zweck habe ich einen alten Ausgangsübertager zweckentfremdet. Mit einem 10 Ohm Wiederstand bringt er an dem Heizfaden ca. 0,5A was für ein kontrastreiches Bild ausreicht. Mal sehen wie lange die Sache gutgeht...
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