lelievre-h: Induktivitätsverhalten, Rahmenantenne Select

ID: 618677
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05.Apr.23 16:46
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Helmut Freytag (D)
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Helmut Freytag

Werte Sammlerfreunde

Nach erfolgter Fertigstellung wurden beim ausmessen der Antenne folgende
Werte ermittelt:


Alle vier Einzelspulen 15Wdg, 23m Dratlänge  ca. 163µH


PO  =  Petites Ondes     =  kleine Wellen      ca.  122µH

MO =  Moyennes Ondes =  mittlere Wellen    ca.  495µH
 
GO  =  Grandes Ondes   =  große Wellen       ca. 2020µH


Mit den drei Stellungen konnten so die Induktivitäten für den jeweiligen
Empfangsbereich eingestellt werden.
Die unterschiedlich geschalteten vier Induktivitäten zu je 163µH verhalten sich
in dieser räumlich geometrischen Anordnung, kapazitiv/induktiv parallel zueinander
positioniert, völlig anderst.
Die gemessenen Induktivitäten der drei Stellungen zeigen deutlich größere Werte auf.
Die theoretisch 4x163µH bei GO sollten 652µH ergeben, ist aber nicht so.

Beispiel:
In der geschalteten GO-Stellung, alle Spulen in Reihe, wurden an den jetzt verbundenen
Spulen, einzeln je Spule im Verband, ca. 232µH gemessen.
Die geometrische Anordnung der Spulen zeigt deutlich die beeinflussende Wirkung.

Habe leider nichts über dieses komplexe Verhalten bei Rahmenantennen mit mehreren
Induktivitäten recherchieren können und würde mich über Antworten zu diesem Thema freuen.


MfG
Helmut Freytag

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lelievre-h: Induktivitätsverhalten, Rahmenantenne Select 
06.Apr.23 15:23
120 from 677

Wolfgang Holtmann (NL)
Redakteur
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Wolfgang Holtmann

Hallo Herr Freytag

Sie schreiben:
"Die gemessenen Induktivitäten der drei Stellungen zeigen deutlich größere Werte auf. Die theoretisch 4x163µH bei GO sollten 652µH ergeben, ist aber nicht so."

Obige Annahme würde nur stimmen, wenn die vier Wicklungen nicht miteinander koppeln. Dann wäre die Reihenschaltung korrekt berechnet.

Da jedoch eine induktive Kopplung untereinander besteht, ergeben sich viel höhere Werte.
2020µH ist genau richtig für den Langwellenbereich! 

MfG

 

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 3
lelievre-h: Induktivitätsverhalten, Rahmenantenne Select 
06.Apr.23 21:28
186 from 677

Helmut Freytag (D)
Beiträge: 14
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Helmut Freytag

Hallo Herr Holtmann,

Ja, ist so richtig erkannt.
Die Induktivitätserhöhung bei Verkopplung von Spulen ist sehr komplex und hängt
von vielen Faktoren ab.
Diese Rahmenspulen der Antenne besteht aus HF-Litze deren Windungen in ihren Abständen
kapazitätsarm ausgeführt sind und dadurch, je nach Frequenz, eine entsprechende gute Güte besitzen.
Zwei z.B. um ca.7mm gegenüberstehene Spulen dieser Beschaffenheit ergeben natürlich
einen größern Wert, aber wie groß, wieviel, welche Faktoren spielen hier zusammen?


Mein Anliegen ist, ob jemand aus damaligen Quellen 20/30siger Jahre Informationen liefern kann.
Die Konstrukteure dieser Rahmenantenne waren mit Sicherheit gute Experten, leider ist
kaum was darüber zu finden.


Neue Messung
Die Antenne wurde plus Drehko als Schwingkreis mit Dippmeter ausgemessen,
dies ergab folgende Anhaltswerte:

GO = LW - Bereich
2020µH + Drehko ca. 600-60pF überstreicht Frequenz von 146 - über 350KHz

MO = MW -Bereich1                         
495µH + Drehko 200-20pF  überstreicht Frequenz von 500 -  ca. 980 KHz

PO = MW -Bereich2
122µH + Drehko 200-20pF  überstreicht Frequenz von 970 - über 1600 KHz

 

Resultat: Die Induktivitäten sind für die Bereiche gut konstruiert.

 

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Freytag

 

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