korting: Körting Super-Vorsatz für VE301

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ID: 430591
? korting: Körting Super-Vorsatz für VE301 
12.Nov.17 15:52
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Walter Schmidt (D)
Beiträge: 179
Anzahl Danke: 11

Wer besitzt dieses seltene Gerät und kann mir den Durchmesser des Skalenrades sowie die Position des Mitnehmerstiftes für den Zeiger mitteilen? Leider fehlt bei meinem Gerät Drehko und Skalenrad.

Danke für's Nachschauen!

Walter Schmidt

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korting: Körting Super-Vorsatz VS1220W, Reparaturbericht 
20.Dec.17 15:14
237 from 1942
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Walter Schmidt (D)
Beiträge: 179
Anzahl Danke: 4

Wie schon anfangs vermutet, gab es keine Hinweise aus dem Forum zum Skalenantrieb dieses Gerätes. Die genaue Betrachtung der Fotos zum Modell brachte die Lösung: Durchmesser des Skalenrades ca. 9,5cm. Der fehlende Drehkondensator (vermutlich der "Zinkpest" zum Opfer gefallen) mußte durch ein Modell aus den 50er Jahren ersetzt werden. Er ist etwas kleiner als der ursprünglich eingebaute, paßt aber ganz gut ins Gesamtbild. Es war unmöglich, einen passenden Original-Drehko zu finden, vermutlich wurde dieses Modell nur im Super-Vorsatz verwendet.

Die Skalenscheibe wurde aus Messingblech gesägt und mit einer Achsmuffe verlötet. Das ganze Gebilde wurde in eine Bormaschine gespannt und im Bohrständer exakt rund geschliffen. Die Position des Mitnehmer-Stiftes für den Skalenzeiger wurde anfangs grob bestimmt, die genaue Position später durch Versuche ermittelt, dafür wurde ein Langloch in die Scheibe gefeilt. Messing entspricht nicht dem Original, die polierte Scheibe sah aber so schön aus, daß ich darauf verzichtete, sie mit Silberfarbe zu lackieren. Es konnte ohnehin nicht das Ziel sein, den ursprünglichen Zustand 1:1 wieder herzustellen.

Der Haltebügel für die Skala mußte neu angefertigt werden, ein Aluminiumprofil aus dem Baumarkt paßte. Auch die Halterungen des Drehkos auf dem Chassis mußten neu hergestellt werden, die Gummischeiben für die federnde Verschraubung wurden aus einer Spülkastendichtung gestanzt. Die genaue Positionierung des Drehkos war ziemlich aufwändig, es waren viele Versuche nötig, bis alles paßte. Die Skaleneichung stimmt jetzt nicht 100%ig, ließe sich noch verbessern durch Biegen der Drehkolamellen.

Nach Erneuern einiger Kondensatoren sollte das Gerät eigentlich funktionieren. Dem war nicht so, die ZF ließ sich nicht abgleichen. Nach Entfernen der Bakelitkappen über den ZF-Spulen verwundert das nicht: Die Eisenpulverkerne waren völlig zerfallen.

Bei einer ZF von 375 kHz und einer Kreiskapazität von 250pF sollte sich eigentlich eine Induktivität von ca. 720µH ergeben. Gemessen wurden aber nur ca. 400µH. Der Paralleltrinmmer (Aufdruck 250pF) läßt sich nur von ca. 200-300pF einstellen, erforderlich wäre jetzt aber ein Wert von ca. 1nF.  Deshalb der Entschluß, die Spulen zu erneuern. In der Bastelkiste lagen noch einige Spulenkörper mit 5 Kammern, die genau in die Bakelitkappe paßten.

Bei einem angenommenen Formfaktor von 10 wären hier 268 Windungen für die erforderliche Induktivität von 720µH nötig. Gewählt wurden 240 Windungen, damit der Kern ganz in den Spulenkörper eingedreht werden konnte, abgeglichen wird ja mit dem Trimmer. Die Anzapfung im Sekundärkreis wurde durch Abwickeln und Zählen der Windungen der alten Spule ermittelt, sie liegt bei 1/4 der Gesamtwindungszahl.

Problem dieser Reparatur ist sicher, passende Spulenkörper zu finden. Das Maß 15x20mm ist wohl schlecht erhältlich. Bei der jetzigen Lösung ist kein Eingriff ins Gerät zu erkennen, sieht man einmal von der neuen Schraubbefestigung ab. Größere Spulendurchmesser wären auch denkbar, wenn man die Öffnung in der Pertinax-Grundplatte erweitert.

Die Spulen-Reparatur gilt auch für andere Körting-Geräte dieser Baujahre. Meist erkennt man den Defekt schon an herausgesprungenen Nieten und Brüchen in der Bakelitkappe.

Nach dem Einbau ließ sich das Gerät problemlos abgleichen und überzeugt durch gute Empfangsergebnisse. Ein Wermutstropfen ist natürlich die schlechte Tonqualität des nachgeschalteten Volksempfängers. Für 73 + 90 RM gab es damals sicher schon wesentlich bessere Geräte zu kaufen, es wundert nicht, daß die Produktionszahlen eher gering waren. Mein Gerät trägt die Serien-Nr. 779.

Hinweis: Der im Schaltbild nicht bezeichnete Serienkondensator im Oszillatorkreis sollte 800pF betragen.

Walter Schmidt

 

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Ferrocart-Spulen 
25.Dec.17 15:08
357 from 1942

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
Beiträge: 2492
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

"Die Eisenpulverkerne waren völlig zerfallen."

Diese Ferrocart-Spulen fanden auch in anderen Geräten Verwendung - und sind auch da mittlerweile zerfallen.

Heutzutage bleibt keine andere Möglichkeit, als die Ferrocart-Spulen durch anderes zu ersetzen.

MfG DR

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verschoben von Board »* TALK, talk, talk - nur für Mitglieder sichtbar« am 25.Dec.17 18:03 von Otmar Jung