korting: UKW Ton beim Körting Royal 53W zu leise

ID: 45213
korting: UKW Ton beim Körting Royal 53W zu leise 
05.Mar.05 15:00
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Niels Vormoor (D)
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Niels Vormoor

Hallo,

neulich kaufte ich einen Körting Royal Selector 53W (mit zwei EL11). Über das Magische Auge EM11 läuft im UKW Betrieb das NF Signal. Die Röhre EM11 arbeitet als Vorstufe und ein System  der ECH81.  Im AM Betrieb geht alles über die ECH81.  Die Schaltung steht hier auch auf der Royal 53W Seite.
Aneblich soll/Braucht man den Lautstärkeregler nicht nachstellen sobald man von AM auf FM mstellt. Ich finde aber UKW also FM viel zu leise. Ich muss den Lautstärkeregler in ganzes Stück lauter drehen. Wenn das Magische Auge voll ausschlägt wird der Ton leiser. Drehe ich den Sender weiter, und das Magische Auge lässt im Ausschlag nach, wir der der Ton wieder lauter.
Tausche ich die EB41 im Betrieb aus, wird der Ton beim Aufheizen der EB41 erst lauter und dann schließlich wieder leise. Das Magische Auge ist in Ordnung sowie die Koppelkondensatoren. Ich habe alle Teile ausgetauscht. Kann das irgendwie am Abgleich liegen? Oder liegt das an dieser eigenartigen Schaltung?

Fürm Vorschläge wäre ich sehr dankbar.

Gruß
Niels Vormoor

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Lautstaerke wird durch das Mag Auge geaendert. 
05.Mar.05 22:22

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Vormoor,
ich gruesse Sie.

Ja das ist eine nicht ganz einfache Aufgabe. Bei diesem Geraet wird die NF- Stufe auch bei FM mitgeregelt.   In AM -Spitzengeraeten  war das frueher obligatorisch (Vorwaerts-Regelung  mit EF11 oder EFM11). Aber Körting machte auch bei FM immer etwas Besonderes.

Also gehen wir's an. Ich gehe vom Original Plan aus dem RM.org aus.






Da gibt es links unten ein C54 mit 0,05 uF.  Messen Sie einmal was da fuer Spannungswerte maximal bei AM und FM auftreten. 
Ausserdem gibt es dort einen W3 ( 3 Megohm),  der teilt die Regelspannung (AVC) am pin2 fuer die NF-ECH81. Diese AVC  kommt von hinten ( Ratio) ueber den W67 (2Meg) und den W2 (3Meg). Wenn der W3 (3Meg) hochohmig ist, wird die NF-ECH zu stark geregelt und es kommt zudem was Sie feststellen.

Mehr faellt mir da im Moment nicht ein.
Wenn die beiden hochohmigen 2 und 3 Meg, vom  Typ "Vitrohm" (Massewiderstaende) sind, koennten die auch niederohmig sein.  Also auch messen.

Sie koennen noch die Ug2 an der NF-ECH (pin 1) messen. Am besten mit und ohne Sender.

Das Voltmeter sollte in allen Faellen 10 Megohm oder mehr als R-input haben.

Bis dahin!

mfG Hans M. Knoll

AVC= automatic volume control


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Warum NF Verstärkung bei Körting über EM11 und nicht EFM11 
10.Mar.05 18:08

Niels Vormoor (D)
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Niels Vormoor

Hallo,

da nun mein Körting Royal 53W durch Herrn Knoll (nochmal vielen Dank für die Hilfe!!) jetzt eine super, satte Leistung auf FM hat, stelle ich mir die Frage warum die Fa Körting nicht eine EFM11 zur NF Verstärkung verbaut hat. Wofür wurde diese Rögre entwickelt, wenn man auch mit einer EM11 eine Verstärkung eines Sinussignals erzielen kann. Ist der Verstärkungsfaktor bei der EM11 vielleicht eher ungünstig oder der Klirrfaktor...? 

Noch eine Frage möchte ich gerne diskutieren. Ist die Vollweggleichrichterröhre Röhre AZ11 für eine solche Gegentaktendstufe im Körting ausreichend? Manche Radios (Schaub, Rochlitz) verwenden AZ12 für Großgeräte. :-) ??? Körting verwendete immer AZ11 `s (soweit ich rausgefunden habe, falls ich ein Gerät übersehen habe berichtigen Sie mich bitte:-)

Vielen Dank für Ihre Antworten schon im Voraus.

Gruß
Niels...

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EM11 im Royal Selector 
10.Mar.05 22:43

Frank Blöhbaum (D)
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Hallo Hr. Vormoor,

es ist schön, daß Ihr Royal Selector nun wieder richtig funktioniert. Woran hat es denn nun konkret gelegen? Offensichtlich lag Hr. Knoll mit der Vorwärtsregelung auf die EM11 und die E(C)H81 richtig, nur würde mich (und sicher auch andere) der konkrete Fehler sehr interessieren. War einer der hochohmigen Widerstände defekt? Welche der beiden Stufen wurde zugeregelt? Wie haben Sie das nachgemessen bzw. festgestellt?

Zu Ihrer Frage bzgl. EFM11 / EM11: Grundsätzlich kann man mit so ziemlich jeder Verstärkerröhre (also alles außer Diode) ein Sinussignal verstärken. Ob das im NF-Bereich gut, d.h. klirrarm gelingt, ist eine ganz andere Frage. Und noch eine andere Frage ist der beabsichtigte Einsatzzweck. Hier im Royal Selector muß die zusätzliche NF-Stufe nur den etwas geringeren FM-Pegel aufholen, die geforderte Verstärkung ist nicht sehr hoch und liegt bei ca. 5..8fach. Dafür ist das 2. Triodensystem (wie von Körting verwendet) der EM11 mit einem u von ca. 10 im vorliegenden Arbeitspunkt gut geeignet. Die EFM11 würde sehr viel mehr verstärken. Sie ist eine Regelröhre, deren Spannungsverstärkung von 17fach bei -20V Ug1 bis 115fach bei -0,8V Ug1 reicht. Man hätte also eine heftige Gegenkopplung einbauen müssen, um den Verstärkungsfaktor zu reduzieren - dann hätte aber die angestrebte Regelung kaum noch funktionieren können. Oder man hätte nach der EFM11 einen Spannungsteiler vorsehen müssen - das ist wenig elegant, weil Rauschen (zusätzliche hochohmige Widerstände im Signalpfad) und Klirren (krumme EFM11-Kennlinie) steigen. Kurz, die EFM11 paßt einfach nicht in diese spezielle Applikation. Ganz abgesehen davon, daß die EFM11 berüchtigt für ihren relativ hohen Klirrfaktor ist und schon daher in einem Großsuper mit den angestrebten sehr guten Klangeigenschaften nichts zu suchen hat. Die EM11 hat zwar auch eine Regelkennlinie, diese ist aber im von Körting clever gewählten Arbeitspunkt nicht so krumm wie man vermuten könnte. Schaut man sich die Kennlinie des 2.Systems der EM11 etwas genauer an, stellt man fest, daß im Bereich von -Ug1 = 3...10V und Ia = 0,5mA ein Arbeitspunktbereich liegt, der für die hier vorliegenden Aussteuerungspegel eine annähernd lineare Verstärkung um den (gleitenden) Arbeitspunkt herum ermöglicht.

Also nochmal zusammengefaßt: Mit dem 2.System der EM11 kann man nur relativ geringe Verstärkungsfaktoren erzielen. Deshalb wurde die EM11 auch nicht standarmäßig als NF-Verstärkerröhre eingesetzt. Für den im Royal Selector 53W vorgesehenen Einsatzfall paßt sie aber gut - und die EFM11 gar nicht.

Zur AZ11: Die AZ11 darf bei 300Veff Trafospannung 120mA Strom liefern (siehe ebenfalls Ratheiser usw.). Das reicht für ein Radio mit einer 2 x EL11 Endstufe (knapp) aus. Dazu kommt, daß Körting die Gegentaktendstufen in ihren Nachkriegsgeräten bzgl. Anodenstrom zurückhaltend dimensioniert hat und das Leistungspotential der jeweiligen Endröhren nicht voll ausschöpft (siehe Dominus 51/52W, Royal Selector 53W, Royal Syntektor 55W). Ob dabei eine höhere Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Endstufe oder die strikte Verwendung der AZ11 im Pflichtenheft stand, weiß ich nicht. Wer Körting-Geräte kennt, wird allerdings eher zum ersten Punkt tendieren...

mfG F.B.

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Noch eine Meinung zur AZ11 
10.Mar.05 23:02

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Vormoor,
Auch ich hatte etwas vorbereitet.

Als erstes weil wichtiger und einfacher zu beantworten die Frage zur AZ12. Zwei Dinge sprechen gegen eine Verwendung einer AZ12 durch Sie.
Die AZ11 braucht  4 Volt und 1,1 A zur Heizung. Die AZ12 bei 4Volt aber 2,3 A. Dadurch wird mit ziemlicher Sicherheit die Heizwicklung ueberlastet. Die AZ11 kann bei 2x300 AC, 100mA nach Valvo (120) mA DC als Strom liefern. 
Leider gibt das Schaltbild bei sonst sehr guter Qualitaet keine Auskunft, wie die Regler in den Katoden der EL11 einzustellen sind. Als "Grossvervbraucher" wird aber der Stromhaushalt gerade dadurch bestimmt. Ich habe Ihnen ein Datenblatt von Valvo fuer push-pull 2xEL11 beigelegt. Dort koennen Sie sehen , dass bei 2x28,5 mA Ia eine Leistung bei 250 Volt von 8,2 Watt abgegeben werden kann.



Ich kann Ihnen nur raten, halten Sie den Istwert an den EL11 wie er zuzeit zu messen ist fest. Stellen die 2x28,5 mA ein, und messen den Strom in der Drossel D3 (zwischen den beiden 32uF Elkos). Da wird sich zeigen was zu tun ist.

Gruesse von Hans M. Knoll

 

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Körting 
11.Mar.05 07:35

Niels Vormoor (D)
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Niels Vormoor

Hallo Herr Blöhbaum, Hallo Herr Knoll,


Herr Blöhbaum, vielen Dank für Ihre Antwort. Zu Ihrer Frage: Ich habe den W3 (3MOhm) mit einem zusätzlichen 4,7MOhm Widerstand überbrückt. nach der Formel 1/Rges = 1/R1 + 1/R2 ergeben sich jetzt 1,83 MOhm. Mit diesem neuen Ersatzwiderstand klingt das Radio viel besser. Die NF Wechselspannung wird nun  nicht mehr so stark geregelt.

Ich habe mir schon soetwas (mit dem Klirrfaktor der EFM11 und einer "höheren" Verstärkung) gedacht.

Herr Knoll auch Ihnen vielen Dank, für Ihre Antwort. Ich werde die Einstellung natürlich so lassen wie sie ist... und die AZ11 weiterbenutzen. 8 Watt reichen mir erst einmal aus. :-)) Die Lautsprecher sind ja auch gut auf die Endstufe abgestimmt, dass sie schon an 8 Watt freude haben. Ich drehe das Radio ja auch für normalen Betrieb nicht laut.

Grüße

Niels...

 

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