Labor 200

Vor längerer Zeit habe ich einen Experimentierkoffer "Labor 200" am Flohmarkt erstanden. Der Koffer hat die Maße BHT 40 x 8,5 x 31cm. Ein kleines Schild mit "Made in Taiwan" ist aufgeklebt. Alle Beschriftungen im Koffer sind deutsch. Bedienungsanleitung oder ähnliches fehlt. Das Ding muss für den deutschsprachigen Markt gebaut worden sein, vielleicht weiss jemand wer diesen Koffer vertrieben hat. Im RM.org gibt es ein Labor E200 von Kosmos, hat aber mit dem obengenannten nichts zu tun.

Labor 200 aussen

Labor 200 innen

Labor 200 Deckel

Vielen Dank für die Hilfe.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 

Sg, Herr Heigl,

ich finde bei verschiedenen Auktionen immer wieder den Hersteller "Lindy". Vielleicht hilft das weiter.

http://www.lindy.com/de/

MfG. WB.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

Hallo Herr Heigl,
Hallo Herr Bauer,

Ja, LINDY war auch mein erster Gedanke als ich die Abbildung sah.
In meiner Erinneruing ist die Fa. LINDY mit div. Elektronik-Bausätzen (in der Art von Morsesummer, Türglocke, UKW-Sender, Blinkschaltungen etc.) und eben diesen Experimentierkästen verknüpft.

Am 24.09.2006 wechselte ein ebensolcher Experimentierkasten bei eBay unter der Artikelnummer 260032447082 den Besitzer. Für Sie (Hr. Heigl) evt. interessant: mit 120-seitigem Anleitungsbuch!

Zitat aus der Auktion:

Enthalten sind 200 Schaltungen:

• 31 Grundexperimente
• 19 Prüfgeräte 
• 17 elektronische Schalter
• 18 Fernmeldegeräte (inkl. Funk)
• 22 Rundfunkempfänger
• 43 Verstärkerschaltungen (inkl. Alarmanlagen, Metalldetektor, Beleuchtungsmesser usw.)
• 40 Experiment-Schaltungen (Lügendetektor, Stroboskop, Orgel, Pulsmesser, Zerhacker, Hochspannungserzeuger, ...)
• 10 logische Digital-Schaltungen

Evt. könnte es sich für Sie lohnen mit dem Ersteigerer (Deutschland) Kontakt aufzunehmen!

Eine weitere Auktion (mit Handbuch!) finden sie unter Art.Nr. 200020787099

Zur Firmengeschichte findet sich auch noch etwas - leider nicht auf der offiziellen HP (s. Beitrag von Hrn. Brauer) - sondern im eBay-Shop der Firma LINDY:

Zitat aus:  Link >> eBay-Shop Fa. LINDY - "mich-Seite"

Im Jahre 1932 wurde der Grundstein der Firma LINDY in der Stadt Breslau gelegt. Gründer war mein Großvater Kurt Lindenberg. Er gründete die Firma “Kurt Lindenberg Industrievertretung”. Verkauft wurden damals Elektrohaushaltsgeräte, Beleuchtungskörper und Petroleumlampen der Fa.Graetz. Man kann wohl behaupten, dass das Unternehmen schon damals Hightech-Produkte verkaufte. Denn 1932 waren Elektrogeräte wahrscheinlich das, was heute Computer sind. Das war der Anfang. Das Unternehmen wuchs, die Mitarbeiterzahl sowie Geschäfts- und Lagerräume wurden ständig ausgebaut. 1945 flüchtete die Familie vor der herannahenden Sowietarmee in die amerikanische Besatzungszone nach Baden-Württemberg. Die Geschäfte der Industrievertretung Lindenberg, die aufgrund des Krieges von 1941 bis 1947 ruhten, wurden wieder aufgenommen.

1948 zog die Familie, und somit das Unternehmen, von Stuttgart nach Mannheim. Der Produktschwerpunkt lag auf Radiogeräten und Tonmöbeln und anderen Elektroartikeln.

1949 stieg die 2. Generation der Lindenbergs, nämlich mein Vater Klaus Lindenberg in das Unternehmen ein. Unter seiner Führung wurde 1953 ein Großhandel für elektrische Produkte aufgebaut. Der Import von Waren aus verschiedenen Ländern stieg ständig. Man konzentrierte sich mehr und mehr auf industrielle elektronische Produkte und baute den Vertrieb auf das ganze Bundesgebiet aus. Verkaufsschlager war Kabelverlegetechnik und Elektrowerkzeuge.

1968 wurden erstmals Produkte unter dem eigenen Markennamen "LINDY" vertrieben. Es handelte sich hierbei um Tonabnehmer-Ersatznadeln. Der Markename sollte die Philosophie des Unternehmens noch stärker untermauern: Qualität und Service Aber warum „LINDY“ ? Alle Lindenbergs hatten schon immer den Spitznamen “Lindi”. Mein Vater fand, dass LINDY sehr international klingt. 1974 ließ er „LINDY“ als Warenzeichen eintragen und im Jahre 1979 wurde aus der “Industrievertretung Lindenberg” das Unternehmen LINDY. Seit den 70er Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt der Produkte immer mehr auf Elektronikbausätze und die ersten elektronischen Hand- und Tischspielgeräte. Schon 1980 setzte LINDY mehr als 100.000 !!! dieser ersten Spielekonsolen ab.

1982 stieg ich, die 3.Generation der Lindenbergs, in das Unternehmen ein. Fast zeitgleich begann das Computerzeitalter für das Unternehmen LINDY. Auf Computermessen, über Kataloge und Außendienstmitarbeiter bot LINDY seine Markenware an. Zum Renner entwickelten sich Computerkabel. Es folgten immer mehr Computerartikel wie z.B. Joysticks, Druckerumschalter, Abdeckhauben, bis zu KVMSwitches. LINDY wurde einer der ersten Anbieter von Computerzubehör in SB-Verpackungen in Deutschland.

1985 gab es den ersten Versuch LINDY aufzukaufen. Wir wollten jedoch ein Familienunternehmen bleiben und widerstanden dem lukrativen Angebot. LINDY sollte weiter seiner eigenen Linie treu bleiben. Der Aufkäufer wurde dann selbst gekauft und existiert schon lange nicht mehr. Die Branche wuchs, es kamen viele neue Anbieter hinzu, von denen jedoch viele wieder verschwanden und verschwinden.

1986, eröffnete mein Bruder, Peter Lindenberg, LINDY Italia in Como. Er studierte seinerzeit Medizin in Italien und wollte sich zur Finanzierung seines Studiums etwas hinzu verdienen. Außerdem war es für LINDY die beste Gelegenheit nun auch in anderen Ländern die Marke LINDY anzubieten. Seit 2003 ist mein Bruder, der nach wie vor als Mediziner in Italien arbeitet, als weiterer Geschäftsführer der LINDY Gruppe berufen.

1995 setzten sich mein Vater, Klaus Lindenberg und meine Mutter, Ilse Lindenberg, seit 1962 leitend für finanzielle und buchhalterische Belange zusändig, zur Ruhe.

Nun hatte die 3. Generation der Lindenbergs das Ruder des Unternehmens übernommen. Gemeinsam mit meinem Bruder und weltweit ca. 100 Mitarbeitern werden wir unseren Kunden weiter ein verläßlicher Partner sein.

Viel Erfolg bei der Beschaffung des Anleitungsbuches wünscht Ihnen

Hans Völkening

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

Vielen Dank für die Antworten. Diesen Koffer hatte ich damals für meinen Sohn gekauft, doch jetzt ist er aus dem Alter raus und seine Interessen haben sich auf das Computergebiet verlagert. Aufgefallen ist mir sofort der kleine Print der als "Tuner" bezeichnet ist. Ein echter Tuner liefert als Ausgangsprodukt eine Zwischenfrequenz. Im Koffer besteht jedoch nicht die Möglichkeit ZF-Stufen aufzubauen. Ich denke der "Tuner" ist ein einfacher Transistorpendler, der die NF liefert. Da der Koffer nun nicht mehr verwendet wird, besteht auch nicht der dringende Wunsch das zugehörige Anleitungsbuch zu erwerben.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

Lieber Herr Volkening

Schön, dass Sie diese interessante Firmengeschichte "ausgegraben" haben.
Mir scheint aber die Firma mit diesem schönen Labor 200 wert zu sein, dass sie und das Modell angelegt werden. So sind die Angaben schwer zu finden und nicht in den Zusammenhang zu bringen, der Thread verschwindet ...

 

Meinen Hinweis kann/soll man natürlich löschen, wenn der Beitrag auf das Modell verschoben wurde - und auch der Firmeneintrag, da er dann ja bei der Firma steht. Danke.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

Herr Erb,

bei genauer Betrachtung wird sogar die Eröffnung von zwei Firmen  mit -interner- Verlinkung notwendig:

1. 1932 - 1977:  Lindenberg, Breslau, dann Mannheim
   (ca. 1948 ??Produktion?? Radiogeräte und Tonmöbel)
    
2. ab ca. 1977:  LINDY (Bausätze, Experimentierkästen etc.)

Warum?
Fa. Lindenberg hat, zumindest nach eigenen Aussagen, um 1948 herum in Mannheim Radiogeräte und Tonmöbel ?produziert? - nie aber Bausätze und Experimentierkästen!
LINDY hingegen Bausätze und Experimentierkästen - nie aber Radios und Tonmöbel.

Falls in Zukunft doch noch Radiogeräte auftauchen sollten, die der Firma Lindenberg zuzuordnen sind, wären sie bei LINDY definitiv am falschen Platz!

Ich werde daher zwei Firmen eröffnen.

Der von mir im Vorposting eingestellte Text zur Firmengeschichte Lindenberg/LINDY kann aber auf keinen Fall in der vorliegenden Form als "Firmentext" übernommen werden! Er bedarf dringend einer redaktionellen Überarbeitung. 

Begründung:
Beim vorliegenden Text handelt es sich eindeutig um einen "Meinungsartikel:"
Hier verkündet der jetzige Firmeninhaber mit (berechtigtem) Stolz und auf recht sympathische Art seine Sicht der Firmengeschichte und beurteilt die "Taten" seiner Väter und Grossväter.
Das mag sich alles sehr schön und flüssig lesen, entspricht aber nicht unserem Anspruch, hier ein Nachschlagewerk zu erarbeiten. In ein Nachschlagewerk gehören Fakten und Informationen. Meinungen (wenn überhaupt) nur dann, wenn sie als solche eindeutig gekennzeichnet sind!

Falls kein Veto der "Obrigkeit" eingeht werde ich am Wochendende die zwei Firmen eröffnen und den Text - in stark überarbeiteter Form -  mit Quellenangabe dazuladen. Danach kann dann, mit den Bildern von Hrn. Heigl,  ein entsprechendes Modell eröffnet werden.

Gruss
HV

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

Firmen eröffnet:

Lindenberg Industrievertretung; Mannheim (D)  und

LINDY-Elektronik GmbH; Mannheim (D)

Herr Heigl kann nun (wenn er möchte) das Modell unter LINDY anlegen.

Ein Verschieben dieses Threads auf das Modell wird wohl nicht mehr nötig sein, da alle hier gesammelten Informationen zur Firmengeschichte bei den Firmentexten hinterlegt wurde.

HV

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.