loewe-opta: 558W (558 W); Meteor Plastik
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Hallo
Kann mir jemand einen Tipp geben, welchen Wert der Kondensator zwischen Anode EL84 und der 9kHz-Sperre haben sollte?
Im Gerät, welches bei mir zur Reparatur kam, war der Wert nicht mehr lesbar und alle mir zugänglichen Schaltpläne (Gerät, RM.org, H. Stellmacher ....) weisen keinen Wert aus.....
Aktuell habe ich aus Bauchgefühl einen 0,02 drin - das Gerät spielt damit wie erwartet .....(.d.h. dank aktueller Sender zu basslastig und mit "zu pointiertem" 3D-Effekt)
Danke
Freundliche Grüsse, Walter Haring
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9 kHz-Sperre mit Serienresonanz-Kreis

Hallo Herr Haring,
zunächst wirkt die 9 kHz-Sperre nur auf den AM-Bereichen, bei UKW und TA-Wiedergabe ist sie abgeschaltet (Wellenschalter-Kontakte). Gerade hier wünscht man ja die Breitband-Wiedergabe bis 15 kHz.
Der in Frage kommende Kondensator soll mit der zugehörigen Induktivität einen Serienschwingkreis bilden, der bei 9 kHz (der störende Interferenz-Ton, der beim MW/LW-Empfang auftreten kann) in Resonanz ist. Er wirkt hier als Saugkreis (Notch-Filter, Kerbfilter), weist also bei dieser Frequenz ein sehr geringes Z (Wechselstromwiderstand) auf. Damit werden die 9 kHz-Anteile quasi "kurzgeschlossen", erreichen in Praxis deutlich abgeschwächt den Ausgangsübertrager.
Auf das eigentliche Klangbild beim AM-Empfang hat der Wert nur einen untergeordneten Einfluß. Eine Bassanhebung jedenfalls bewirkt er nicht.
Die Größe des Kondensators soll also mit der vorhandenen Spule so dimensioniert werden, dass Resonanz bei 9 kHz auftritt. Häufig werden Werte um 2000...3000 pF verwendet (nur hochwertige spannungsfeste Styroflex-Typen!) verwendet. Den Feinabgleich nimmt man an der Induktivität vor, die dafür einen Abgleich mittels Ferritkern vorsieht. Dazu wird das Gerät in Stellung MW betrieben, ein 9 kHz-Ton wird kapazitiv an das Gitter der Endröhre EL84 gelegt. Der Abgleich kann nach Gehör erfolgen, einfach auf das recht scharfe Ton-Minimum trimmen.
Falls die Spule nicht abgleichbar ist, muß der Wert des Kondensators experimentell mittels C-Dekade ermittelt werden.
Wie ist im Meteor 558W dieser Schwingkreis aufgebaut? Es gibt leider keinerlei Chassis-Unteransichten beim Modell.
Bernhard Nagel
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Hallo Herr Haring.
Das war Duplex.# Der Editor hat die zeiliche Abfolge veraendert! Jetzt koennen Sie alles doppelt lesen,
Hallo Herr Haring.
Dass es diesen Wert nicht gibt, ist der Stand der Technik.
Warum? Im Standardfall, wird Spule und Kondensator exakt auf 9Khz abgeglichen.
Es gab Kombinationen bei denen L & C eine Einheit waren.
Wenn Sie es richtig machen wollen, speisen Sie am Potentiometer oder am G1 der Endroehre (R33)
einen NF- Generator ein, das Scope legen Sie an den Verbindungspunkt C- Spule. Jetzt mit dem Generator
suchen, wo z.B. mit 3,3 nF das Maximum der sichtbaren Spannung am Scope liegt. Ist es zu hoch, das C vergroessern,
ist zu tief, das C verkleinern. Das Maximum muss bei 9khz liegen, notfalls mit 2 Cs arbeiten.
Wenn das Maximum bei 9 Khz liegt, ist der Ausgangstrafo fuer 9Khz kurzgeschlossen und der Pfiff ist weg.
EDIT: Das Radio darf weder auf TA noch auf UKW stehen, dort ist die Sperre abgeschaltet.
Bei Platte und UKW pfeift es nicht mit 9 Khz. ;-)
Falls noch Fragen? Stellen.
Gruss von Hans M. Knoll
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Hallo
Danke für die schnellen Antworten und Entschuldigung, dass ich die Funktion/Schaltkontakte zu wenig hinterfragt habe.
Das fragliche Bauteil, das ich ersetzen wollte, ist ein Röhrchen mit teervergossenen Enden - eben wie ein Papier-Kondensator. Die Spule ist mir nicht aufgefallen - werde sie jetzt aktiv suchen. Ev. wurde die mit dem C vorabgeglichen und zusammen vergossen.
Chassisbilder (Bilder allgemein) werden selbstverständlich noch folgen.
Freundliche Grüsse, Walter Haring
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