Loewe Opta Atlas 53 WF
? Loewe Opta Atlas 53 WF
Hallo an alle,
ich bin neu hier und versuche mein erstes Röhrenradio selbst zu reparieren.
Ich bin gerade damit beschäftigt, ein Loewe Opta Atlas 53 WF herzurichhten.
Nach dem ersten öffnen und vergleichen mit dem Schaltplan ist mir aufgefallen, dass bei dem Becherelko 50µf+50µf eine Drossel sitzen soll die fehlt. Kann mir jemand sagen, was die bezeichnung der Drossel bedeudet (4000/0,2L).
Des weiteren ist der Widerstand R10 1K 1/4 Watt der EL413 der zum Gitter 2 geht abgeraucht.
Vielleicht kann mir jemand helfen um das ganze zu ergänzen und zu reparieren.
Vielen Dank und freundliche Grüße
Sebastian
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Loewe Opta Atlas 53 WF
Hallo Herr Büttner,
wo konkret ist das Problem?
Der defekte Widerstand muss entsprechend ersetzt werden, wenn der Apparat wieder funktionieren soll - ich denke, dies dürfte unstrittig sein.
Doch ist es m.E. sehr empfehlenswert, dabei auch gleich noch die Ursache für den Defekt zu ergründen.
Sonst kann es sein, dass der nächste Widerstand ebenfalls in absehbarer Zeit kaputt geht, und / oder noch mehr. Auch die Röhre ist auf Funktionsfähigkeit zu prüfen.
Meist sind es die Kondensatoren, die inzwischen so sehr gealtert sind, dass sie oft nicht nur funktionsunfähig sind, sondern während der Verwendung eben auch Kollateralschäden erzeugen - Widerstände, Röhren, Transformatoren, Spulen usw. können dabei zu Schaden kommen.
Zu der fehlenden Drossel:
Ist sie wirklich entfernt worden?
Oder befindet sie sich nur nicht an dem Ort, an dem Sie diese suchen?
Die Daten der Drossel haben Sie schon angegeben: Sie hat 4000 Windungen, 0,2mm Drahtstärke.
Ich hoffe, ich konnte ein bißchen helfen.
Viel Erfolg!
R. Latzel
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Loewe Opta Atlas 53 WF
Hallo Herr Latzel,
wie Sie schrieben, habe ich den Widerstand getauscht, aber mehr als ein kurzes aufleuchten des neuen Widerstandes ist nichts passiert. Also musste der Fehler ja woanders liegen. Ich habe dann die danach folgenden Kondensatoren gemessen, und siehe da, es waren beide defekt(Kermikröhrchen).
Nach dem tausch der beiden Kondensdatoren hält jetzt auch der Widerstand.
Ich habe jetzt so ziemlich alle alten Teervergossenen Kondensatoren getauscht, bis auf die am Lautstärkenpoti. Ich versuche mal ein Bild einzustellen, weil deren Aufbau leutet mir nicht ganz ein.
Und Sie hatten recht, die Drossel sitzt oben auf dem Chassi.
Vielen Dank und freundliche Grüße
Sebastian
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Loewe Opta Atlas 53 WF
Hallo Herr Büttner,
oh, da sind Sie ja schon einigermaßen vorangekommen!.
Aber leider - es sind noch immer keine Fotos vom Poti zu sehen. Da kann ich also konkret nichts dazu sagen.
Wobei auch da das Gleiche wie sonst auf die Kondensatoren zutrifft - die Spannungsfestigkeit beachten und möglichst gleiche Kapazität wie beim Original verwenden. Und den Ersatz immer so genau wie möglich dahin löten, wo die alten Lötstellen waren, um das Entstehen von Brummschleifen etc. zu vermeiden.
Viel Erfolg!
R. Latzel
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Loewe Opta Atlas 53 WF
Hallo Herr Latzel,
Ich versuche mal Bilder hochzuladen.
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Loewe Opta Atlas 53 WF
Hallo Herr Büttner,
ich sehe zwei Kondensatoren, einer ist ungepolt, mit schwarzem Teer vergossen.
Der andere Kondensator in der Metallhülle ist vermutlich gepolt. Und die Außenhülle ist als Schirm mit einer Lötöse verlötet worden. Dies ist dann getan worden, um elektromagnetische Störungen von außen zu vermeiden.
Wenn ein Kondensator gepolt ist, dann ist die Polarität auf dem Kondensator angegeben. Dies ist beim Ersatz sehr genau zu beachten.
Der Kondensator mit der Metallhülle ist offenbar etwas Besonderes:
Dessen Hülle ist offenbar schirmend, und deshalb mit einer Lötöse verlötet worden. Und er ist außerdem möglicherweise gepolt.
An Ihrer Stelle würde ich einen ungeschirmten Kondensator mit entsprechenden Werten (ggfs. Polarität beachten!) verwenden.
Sollte die Funktion nach dem Ersetzen störungsfrei gegeben sein, ist alles in Ordnung. Sollte es Störeinstreuungen geben, dann muss man diesen neuen Kondensator gut isoliert von außen abschirmen und diese Abschirmung gut leitend mit dem Schirmungsanschluß verbinden.
Das ist mechanisch gesehen eine knifflige Angelegenheit, aber es lohnt sich m.E. diesen Ersatz in diesem Fall erstmal ohne Schirmung auszuprobieren.
Viel Erfolg!
R. Latzel
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Abgeschirmte Kondensatoren
Guten Abend Herr Büttner,
die beiden im Foto am Lautstärkeregler liegenden Kondensatoren vom Hersteller NSF sind beide ungepolt. Es handelt sich um "normale" Papier-Kondensatoren, die eine zusätzliche statische Abschirmung (Metallfolie) haben. Diese ist mit Masse (dem Chassis) verbunden.
Zweck ist, mögliche Brummeinstreuungen im hochohmigen Eingangsteil des NF-Verstärkers klein zu halten. Da sie in der Schaltung nicht mit Gleichspannung beaufschlagt werden, ist es normalerweise nicht erforderlich, sie auszutauschen.
Falls sie doch gewechselt werden müssen: Käuflich ist diese Bauform nicht mehr. Die neuen Ersatz-Kondensatoren sollen wieder mit einer Abschirmung versehen werden. Dazu kann man am besten selbstklebende Kupferfolie zuschneiden und um den Folienkondensator wickeln. Eine Lage genügt. Den Massedraht am Kupferschirm anlöten.
Siehe auch diesen Beitrag zur Selbstherstellung abgeschirmter Kondensatoren. Weitere Beiträge zum Thema finden sich hier und dort.
Aus dem Eingangspost stellt sich mir noch eine Frage zur Endstufenröhre. Sie schreiben:
"Des weiteren ist der Widerstand R10 1K 1/4 Watt der EL413 der zum Gitter 2 geht abgeraucht."
Eine EL413 gibt es nicht. Eigentlich müsste das Modell Atlas 53 die Endröhre EL12 haben. Was ist bei Ihrem Atlas verbaut?
Weiterhin hat die Endstufe keinen G2-Widerstand, das G2 liegt direkt an Pluspotential.
Den R10 findet man in der 3. ZF-Stufe als Widerstand zur Anodenstromzuführung der EF41, in Reihe mit den ZF-Kreisen S31 (AM) und S28 (FM). Eine Überlastung wurde gemäss der Beschreibung im Post #3 erstaunlicherweise durch Kurzschluss beider Kondensatoren C49 und C54 verursacht. Das ist ungewöhnlich, da beide Kondensatoren für die Gleichspannung in Reihe liegen.
Sie sollten durch gleichartige Kondensatoren ersetzt werden, da sie für die stabile Funktion (ZF-Brückenneutralisation) des ZF-Verstärkers wichtig sind.
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