loewe-opta: GL; Edda - wozu die Gleichrichterröhre?
loewe-opta: GL; Edda - wozu die Gleichrichterröhre?
ich scanne gerade ein altes Empfänger Vade-Mecum. Dabei ist mir beim Modell Edda GL die Gleichrichterröhre aufgefallen. Wozu diente diese, hat man tatsächlich (wie ich vermute) eine teure Gleichrichterröhre zum reinen Verpolungsschutz eingesetzt - war also das Gleichstromnetz nicht mechanisch gegen Verpolung geschützt?
Gruß Jürgen Heisig
P.S.: die Schaltung im RM scheint mir nicht ganz die richtige zu sein ??
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In einigen Geräten (so auch im Edda GL hier laut vorliegender Schaltung auf dem Modell) benutzte Loewe sogar eine Spannungsverdopplung um aus 110Volt Wechsel eine Ausreichend hohe Anodenspannung zu gewinnen. Deshalb das auch etwas ungewöhnliche Schaltbild.
Btw.: So lange Gleichstromgeräte keine Elkos beinhalten macht eine Veroplung nichts, die Geräte funktionieren nur nicht ;-).
Gruß
Dirk Becker
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alles klar (?)
vielen Dank für die schnelle Antwort. OK, wieder dazugelernt ;-)
Man muss also bei der Bezeichnung "G" eigentlich immer erst die Schaltung (bzw. den Aufbau) ansehen um zu erkennen, ob es sich um ein reines Gleichstrom- oder Allstromgerät handelt...
Das mit der Spannungsverdopplung kommt mir trotzdem etwas merkwürdig vor. Wenn ich mal von 110V ausgehe, habe ich doch beim Gleichstromnetz eben diese 110V, bei einem Wechselstromnetz dagegen 110V * Wurzel2, also ca. 150V zur Verfügung, bei Spannungsverdopplung entsprechend mehr - klar dass die Spannung bei Belastung noch etwas zusammenbricht, aber doch niemals auf 110V ??
Die unter dem Modell abgelegte Schaltung ist für mich sehr verwirrend. Bei Gleichstrom scheint die Anodenspannung völlig unabhängig von der Wahl der Betriebsspannung zu sein, diese wirkt sich nur auf die Heizung aus ??? Na und über den Wechselspannungbetrieb rede ich gar nicht erst - die Spannungsverdopplung ist so umständlich gezeichnet, dass es kaum zu durchschauen ist. Das musste ich mir erst mal extra herauszeichnen, um es überhaupt zu verstehen (wobei immer noch Fragen bleiben)
Gruß Jürgen Heisig
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Edda GL
Als Verpolschutz bei = ist die Gleichr.röhre auch wegen der Elkos (gepolt lt. Schaltbild) nötig. Einen mechanischen Verpolschutz gab es m.W. für Gleichstrominstallationen bei uns nie. es waren immer die Stecker mit 19mm Abstand und 4mm Durchmesser im Einsatz.
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Tja...
eigentlich sehe ich das auch so - die Antwort von Herrn Becker bezog sich allerdings auf die im RM beim Modell hinterlegte Schaltung. Und dort ist tatsächlich so etwas wie eine Spannungsverdopplung zu erkennen - wobei ich mittlerweile ziemlich sicher bin, dass der 8 Mikrofarad-Kondensator dort verpolt ist ;-)
Gruß Jürgen Heisig
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Nicht in diesem Schaltplan hier im ersten Post, aber schauen Sie mal in den Lange Nowisch (siehe Modell, leider etwas miese Qualität) oder in des Schaltplan auf dem Modell. Dort hat der Edda 2 Gleichrichterröhren. Vielleicht gibt es das Gerät auch in zwei verschiedenen Ausführungen. Ein reines Gleichstromgerät hätte auch keine hochkapazitiven Elkos benötigt.
Gruß
Dirk Becker
P.S.: Bevor es noch jemand anderes tut: Ich scanne meinen Lange-Plan und lade ihn hoch als Ersatz für den mit der schlechten Qualität.
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Edda, das Schaltbildchaos
In Wahrheit ist es wohl so: bei Gleichstrombetrieb entfällt der Gleichrichter und die überschüssige Heizspannung wird vom 230 Ohm Wid. übernommen (0.18A x 230 Ohm = 41,4V ~ 40v der 24NG).
Aber: wenn das Schaltbild eine 24NG darstellen soll, dann ist die Sockelschaltung falsch!
Oben passt schaltbildmässig eine CY2 hinein bei 220V~; Dieses Rohr hat aber 0,2A Heizstrom und gehört zur Alternativbestückung mit dem Hilfschassis mit CF7 und CL4.
CY2 mit WG33 ist schlichter Unsinn!
Bei 110V~ kommt eine Gleichrichterröhre in die untere Fassung als Verdoppler. Allerdings wäre eine dem Sockel entsprechende CY2 falsch beschaltet, weil das eine System unwirksam wäre (A-K verbunden). Die Zuführungen entsprächen einer 24NG, wenn diese einen Topfsockel hätte; hat sie aber nicht!
Das Problem: bei der 24NG stehen in der Sockelschaltung A und K jeweils übereinander, während bei der CY2 A und K diametral gegenüber stehen.
Fazit: Wie so oft, kann man sich weder auf die eine noch die andere Quelle verlassen. Beide Werke wurden in einer Notzeit verfasst, als kaum Originalunterlagen zur Verfügung standen. Beide Werke strotzen nur so von Fehlern, sind aber (leider) die einzigen einigermassen umfassenden Nachschlagewerke ihrer Art für deutsche Vorkriegs- (und einige frühe Nachkriegs-) geräte.
Im vorliegenden Fall sind sie beide irreführend, weil einerseits fehlerhaft und andererseits unvollständig (die Sache mit dem Hilfschassis).
Wer macht sich verdient und räumt diese Mißlichkeit wenigstens im RMorg auf ? Ich helfe gern ! Anruf genügt. (siehe Profil).
KoBi
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Schaltungssammlung Erich Schwandt
Schaltung "edda_gl_scha" und Beschreibung "edda_gl_besch" auf der Modellseite entsprechen exakt der Karteikarte aus der Schwandt-Schaltungssammlung. Somit sind diese Unterlagen bereits vor Kriegsausbruch und nicht in der "Notzeit" erstellt worden.
Gruß Gerald Gauert
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EDDA
leider habe/kenne ich die Schwandt-Sammlung nicht.
Ich ging vom Ausgabedatum Vademecum und Lange-Nowisch 1948/49 aus. Man lernt eben nie aus. Im Fall Edda war offensichtlich schon die Quelle nicht ganz sauber.
Die Polarität des 8µF Elkos ist m.E. falsch, da hat H.Heisig recht. Das kommt aber nur bei 110V~ zum Tragen.
Ehe noch weitere "falsche" Schaltpläne (wenn auch schöner) hochgeladen werden, fände ich es besser, einen korrekten Schaltplan auszuarbeiten, der auf alle Betriebsmöglichkeiten eingeht: 110/220Volt, =/~, Loewe/C-Röhren. Vor allem fehlt die Erklärung, wie das mit den C-Röhren ist.
Ich nehme an, dass Loewe eine (spätere) Variante mit C-Röhren herausgab, oder dies ein späterer (halboffizieller?) Umbau war.
Sollte sich hier eine Variante herausstellen, wäre diese anzulegen.
Gruss
KoBi
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Gruß aus München
Dirk Becker
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Das war der entscheidende Hinweis...
der Hinweis, dass immer nur eine Gleichrichterröhre gesteckt ist war für mich entscheidend. Jetz verstehe ich auch die Funktion der Verdopplerschaltung vollständig - Danke!
Gruß Jürgen Heisig
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EDDA
ich habe inzwischen die Sache mit den Schaltbildern geklärt und die Modellseite entsprechend ergänzt.
Die dort befindlichen Schaltungen wurden/werden auch durch Warnhinweise ergänzt. Die Bearbeitung hat H.Wiesmüller übernommen.
Von einer Berichtigung der Schaltbilder wurde Abstand genommen, weil sonst früher oder später wieder "abweichende" Exemplare hochgeladen würden.
Eine gute Idee, die Verdopplerschaltung zu beschreiben. Vielleich auch gleich extrapolieren auf allgemeine Vervielfacherschaltung, wie sie auch des öfteren Anwendung fand, z.B.Verdreifachung bei SABA Telerama oder R&S Polyskop I+II.
Viel Erfolg!
KoBi
P.S.: diese Verdopplerschaltung hat Loewe oft verwendet, z.B. bei den Modellen Botschafter GW, Bürgermeister GW, Gildemeister GW, Patrizier GW, Ratsherr GW, Strommeister GW, 137 GW, 138 GW, 139 GW, 237 GW, 240 GW, 537 GW, 539 GW, 540 GW, 638 GW, 739 GW, 838 GW und 2739 GW. Mit der EDDA immerhin 19 Modelle, wie SchenkVademecum und Lange-Nowisch zu berichten wissen!
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