loewe-opta: OE433; gab's den wirklich ?
loewe-opta: OE433; gab's den wirklich ?
Oder hatte ein Mitarbeiter des Radio-Händlers RADIO-DIEHR (Berlin) bei der Erstellung des Kataloges 1928/29 eine schlechte Nacht gehabt? War das die Geburtsstunde des ominösen OE 433 ?
Please correct me if I'm wrong, ich meine, insgesamt 4 Fehler gefunden zu haben. Bitte öffnen sie untenstehende Anlage und urteilen selbst.
Als Grundlage für obige Vermutung verweise ich nach einem Artikel von Dr. H. Börner in der Funkgeschichte Nr.66 (GFGF). Es werden Geräte der Fa. Radiofrequenz GmbH -später LOEWE-RADIO- ab 1923 aufgeführt. Von einem OE 433 wird dort nicht gesprochen!
Chronologie
Ab Baujahr 1926/27 wird der berühmte OE 333 (mit Mehrfachröhre 3NF) produziert. Als Bemerkung dazu lese ich "1928 auch im Plastgehäuse mit Antennenabstimmung".
Gut, es wird die Bakelitausführung gemeint sein. Und wieso Antennenabstimmung? Ist mir neu. Wir sprechen immer noch von der Ausführung ohne Rückkopplung!
Im Baujahr 1928/29 erscheint dann der RO 433 mit Rückkopplung! Dazu gehört die 3NFB, welche einen 7. Anschluss (= Anode der 1. Triode) als Flachkontakt in Sockelmitte hatte.
"RO" steht für "Rückkopplungs-Ortsempfänger". Die Bezeichnung erscheint zunächst etwas widersinnig, weil ja die Empfangsleistung erheblich verbessert wurde, d.h. weiter entfernte Sender damit hörbar wurden.
Der Hauptzweck war jedoch eine Verbesserung der Trennschärfe durch eine einstellbare Entdämpfung des Gitterkreises (Rückkopplungsprinzip). Diese Maßnahme reduzierte wirkungsvoll eine störende Beeinflussung des Ortssenders durch starke, frequenzbenachbarte Stationen.
Da diese einfachen Gerätchen keine Typenbezeichnung trugen, sind wir zur Aufklärung auf schrifliche Dokumente aus den 20er Jahren angewiesen. Radiokataloge, das möge deutlich sein, sind leider recht unzuverlässig. Anleitungen oder Anzeigen von LOEWE selbst, wären uns am liebsten! Wer kann helfen?
P.S.
Besitzer der gefragten Dokumente die nicht im Forum reagieren können, sind herzlich eingeladen, mir diese per E-Mail zukommen zu lassen. Ich werde dann für eine Veröffentlichung sorgen.
- RADIO DIEHR (51 KB)
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FG Nr. 36 und Loewe story
In der - ebenfalls mit Vorsicht zu geniesenden - "Loewe story", die 1973 zu 50 Jahre Loewe von Loewe-Opta herausgegeben wurde, steht:
... Die neue Röhre wird unter der Typenbezeichnung R NF 7 (hier ist wohl die 3NFB gemeint) angeboten und ist bereits 1928 in dem Fernempfänger (!) RO 433 und den schon bekannten Loewe-Geräten OE 333 und 2 H 3 N enthalten. ...
Also auch hier kein Hinweis auf den OE433.
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Mal sehen, ob noch was von LOEWE-Deutschland aufzutreiben ist. Im Internet konnte ich vom britischen Ableger der Firma diese Anzeigen finden:
http://www.electricstuff.co.uk/loewe.html
Auch hier nur zwei Typen:
-- OE 333 in der späteren Bakelit-Ausführung
-- RO 433 mit unten angebrachter Rückkopplungseinstellung und 3 Stift-Gittersteckspule
Scheinbar lieferte man ins Ausland (nur GB ?) für die 3NFB die RNF7. Dazu ist übrigens auch noch eine Frage offen: wieso BRITISH MADE ? Mehr darüber hier:
http://www.radiomuseum.org/forum/rnf7_loewe_mehrfachroehre.html
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Einen Schritt weiter...
Herrn Horsch aus Solingen habe ich telefonisch unsere Fragestellung vorgelegt. Er war so hilfsbereit und hat mal in seinen Unterlagen nachgeschaut, ob Loewe den Typ "OE 433" überhaupt erwähnt.
In den Anschlussbildern der "LOEWE-RADIO Netzanode WF4" ist jedoch nur der OE 333 und RO 433 angeführt! Da der WF4 spät (ca. 1932) auf den Markt kam, wäre dort auch von einem OE 433 Rede gewesen?! Wenn es ihn wirklich jemals gab.
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