martenot: Leitendes Kreidepulver
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Hallo Herr Diemer,
ist in dem Säckchen wirklich Kreide?
Pulver das den Widerstandswert bei Druck ändert erinnert mich an Kohlemikrofone. Die dort enthalten Kohlekörner, bzw. Kohlepulver haben die besagte Eigenschaft, den Widerstand bei Druck zu ändern.
viele Grüße
Helmut Weigl
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Kreidepulver
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'Kreidepulver'
Nein, Kreide (Kalziumkarbonat) ist sicher nicht in den Beuteln. Marmortafeln (ebenfalls Kalziumkarbonat) wurden in Kraftwerken früher als Schalttafeln eingesetzt. Auch Magnesium- oder Aluminiumoxide sind nicht brauchbar. Al und Mg Keramiken wurden in Senderöhren als Kolben- oder Isolationsmaterial verwendet. Sie zeigen keine Leitfähigkeit.
In französischen Radios der 20er wurden Potentiometer verwendet, die durch Zusammendrücken eines Pulvers wirken. Ich habe meines noch nicht geöffnet, ging bisher aber davon aus, dass es sich um Kohlekörner handelt.
Weiße Pulver, die man "Kreide" nennen könnte und die leitfähig sind fallen mir keine ein. Das Kennzeichen von leitfähigen Stoffen sind bewegliche Elektronen und das geht meist mit Farberscheinungen einher. (Ausnahme Metalle. Umgekehrt müssen farbige Stoffe nicht leitfähig sein).
Je nach Widerstand des Beutels sind halbleitende Mineralien, wie sie auch in den 20ern als Detektorkristalle verwendet wurden denkbar. Z.B. : Pyrit (FeS2), Bleiglanz (PbS), Carborundum (SiC) und viele mehr. Diese sind aber nicht "kreideartig", sondern dunkel gefärbt und im kristallinen Zustand zeigen die Bruchkanten metallischen Glanz.
Rüdiger Walz
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Franz Potmeter in den 20 Jahren
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Französische Heizregler
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Die zitierten französischen Heizregler (übrigens in einem Vitus Mondial von 1922) haben ein Metallgehäuse. Ich werde versuchen, Detailaufnahmen davon zu machen.
Grüsse
Rüdiger Walz
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Lautstärkeregler
... Bisher wurden für diesen Zweck entweder druckabhängige Widerstände, Kohleplättchen, Kohlepulver u.dgl. oder Drehwiderstände und Widerstände mit Abwälzkontakten verwendet. ...
aus Oskar Vierling, die elektroakustische Orgel
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Kohledruckregler
Heinz Richter beschreibt 1959 in seinem Buch "Elektroakustik für Alle" u.a. das Trautonium :
...Die Lautstärkeregelung ist vom Tastendruck auf dem Manual abhängig, weil beim
Niederdrücken ein als Lautstärkeregler geschalteter Kohlewiderstand zusammengepreßt
wird. Die Lautstärke wird um so größer, je stärker der Tastendruck ist. ...
siehe auch hier im RM oder hier.
1967 wird im "electronicum" zum Messen von Kräften ein Kohledruckgeber beschrieben :
"Sehr einfach in der Konstruktion sind die Kohlegeber - in Form einer zylindrischen Säule-,
sie bestehen aus dünnen Kohlescheiben ( von wenigen Stücken bis zu einigen zehn
Scheiben). Unter äußerem Druck wird der Widerstand der Kohlensäure kleiner."
Unter dem Stichwort Kohledruckregler findet man im Internet und in der Literatur zahlreiche
Anwendungsbeispiele. So wurden schon zu Anfang des 20.Jahrhunderts Kohledruckregler
in der Fernmeldetechnik eingesetzt und bei der Reichsbahn war er für Jahrzehnte der Standardregler.
Aus Grafe "Gleichstrommaschinen" 1954:
...Aufeinander geschichtete Kohleplatten haben ebenso wie die Kohlekörner in dem danach
benannten Mikrophon die Eigenschaft, ihren Widerstand mit dem Druck zu ändern., der auf
sie ausgeübt wird. Und zwar sinkt der Widerstand bei wachsendem Druck.
Allerdings kann auf diese Weise der Regelwiderstand des Kohlestapels KoS nicht kleiner als
etwa 1/7 des Maximalwertes gehalten werden. Der Wert Null wird durch Überbrückungsschalter S erreicht, oder man versieht einseitig die Kohleplatten mit Silberwarzen und läßt sie in Kippbewegung ausführen, so daß im Endzustand die Silberkontakte einen Kurzschluß herbeiführen. ...
... Die Grenzleistung der Regler beträgt etwa 500 W. Der Temperaturkoeffizient der Kohle ist
negativ und liegt bei 2..5 x 10-4, der spezifische Widerstand ist 6 Ohm mm2 x m-1 bei
Naturgraphit und wird bis zu 80 Ohm mm2 x m-1 bei stark rußhaltigen Kohlen ansteigen.
Störungen durch Oxydation ist nicht zu befürchten, da diese Produkte gasförmig sind.
Trotzdem soll die Temperatur 400...600 °C nict übersteigen, da sonst Verbrennung eintritt. Bei
zu erwartenden höheren Temperaturen macht sich Unterbringung in Schutzgas oder Vakuum erforderlich.
Auf dem Kohledruckprinzip beruht auch der Einhetsregler der Reichsbahn. Die
Spannungsquelle ist ein Turbogleichstromgenerator für 0,5 KW, 3750 U/min, 24 V parallel zu
einer Blei- oder Nickel-Eisen-Batterie gleicher Spannung geschaltet. Sinkt die Generatorspannung unter 24 V, so wird die Maschine von der Batterie getrennt, die dann allein die Lichtspeisung übernimmt. ...
Sehr zuverlässig arbeitet eine Anwendung des Kohledruckreglers, die sicherlich vielen von
uns bekannt sein dürfte.
Als Anlasser für Nähmaschinenmotoren.
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