mende: Mende E38N ....neue Details
mende: Mende E38N ....neue Details
Liebe Radiofreunde,
da ich in letzter Zeit mehrere Mende E 38 N zur Restauration in meiner Werkstatt hatte, möchte ich hier ein paar neue Details zu diesem Gerät mitteilen. Zunächst gibt es noch eine weitere Metallgehäuseform – die mit "nur" 4 Lüftungslöchern im Gehäusedeckel. Der Apparatenummer nach zu urteilen, scheint es sich hier um eine sehr frühe Form dieses Gerätes zu handeln.


Und: Es gibt ihn doch, den 2µ Kondensator im Gittervorspannungsteiler der Audionröhre. Er ist in diesem Gerät vorhanden.

Der erwähnte 2µ-Kondensator ist mit in dem Blockkondensator untergebracht.



Der hier gezeigte Blockkondensator stammt vom 5.29 (Mai 1929), also aus der Anfangszeit der Herstellung dieser Geräte. Aber schon 12.1929 (Dezember 1929) fehlt dieser 2µ-Kondensator im Block.


Man hat vermutlich erkannt, dass dieser Kondensator zwar theoretisch und physikalisch dort hin gehört, praktisch aber keine Bedeutung hat und einfach weggelassen werden kann. Das geschah zu Gunsten des Blockkondensators, der, ohne dass seine Gehäusegröße verändert werden musste, spannungstechnisch verbessert werden konnte, was aber, wie wir alle wissen, wenig Erfolg hatte.

Bei dem gezeigten Exemplar (4.30) stellt sich die Frage, wie der Gehäusedeckel überhaupt noch auf das Gerät gepasst hat. Über die Papierwickelkondensatorproblematik möchte ich mich an Hand dieses Bildes und an dieser Stelle nicht weiter äußern . Da die Potenzialfrage an den betreffenden Kondensatoren eindeutig feststeht, kann man hier und heute problemlos Elkos verwenden. Im nächsten Bild ist der restaurierte Blockkondensator aus diesem Gerät zu sehen.

Der 0,2µ Schirmgitterkondensator liegt etwas versteckt unter der Montageplatte für die Widerstände. Diese R/C-Kombination mit dem Anschlusskabel für den Außenkontakt der RES 164 findet man nicht in allen Geräten und wird, wenn nicht benötigt, unter die vorhandene Rändelmutter (an der Nebenröhre) geklemmt. Dieser Punkt ist ohne elektrische Funktion. Im Übrigen ist dieser 0,2µ Kondensator leicht zu prüfen: Beim nichtbelegten Anschlusskabel muss die gemessene Gleichspannung gegen Masse vor und hinter dem 2 x 30 kOhm die Gleiche sein!

Die Spannungsfestigkeit dieses 0,2µ Becherkondensators steht zwar nicht auf dem Gehäuse, sie hat aber bestimmt keine 350 V-, deshalb sollte er mit gewechselt werden. 350 V-, das ist nämlich die Spannung, die durch die direkt geheizte Gleichrichterröhre (verwendeter Typ egal) gleich nach Einschalten des Gerätes an den meisten Kondensatoren voll anliegt, bevor die restlichen Röhren "durchgeheizt" sind. Sie sinkt dann und beträgt im Betrieb nur noch ca. 250 V-. Der mittlere Kontaktstift der RES 164 ist nicht belegt – somit ist es unwichtig, ob beim Betrieb mit dieser Röhre der mittlere Pol der Fassung an Masse liegt oder nicht! Desweiteren habe ich einen „feinschlüssigen“ 5000 cm-Kondensator in meinen vorliegenden Geräten nicht gefunden. Das Schema für den E 38 N habe ich nun noch mit den gemessenen Spannungen (am funktionierenden Gerät!) versehen und neu eingestellt. Und nun noch etwas Erstaunliches zum Schluss: Als diese Geräte in den 50iger Jahren aus der Not heraus noch wirklich „funktionieren mussten“, sah eine Wiederinstandsetzung des Blockkondensators so aus:

Ihr Volker Martin
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Ergänzung zum E38N....
Im obigen Text als auch im Schema handelt es sich um eine RES 164 d ! Auf diesen mir unterlaufenen Tippfehler hat mich freundlicher Weise Herr Frosinn aufmerksam gemacht. Die Röhrenkombination REN 904,REN 904, RES 164 und RGN 354 ist wahrscheinlich erst in den letzten Geräten eingesetzt worden, die Sockelbeschaltung der Lautsprecherröhre ist dann natürlich eine Andere. Wenn also an Stelle einer RE 134 bzw. RES 164 d eine RES 164 eingesetzt werden soll, muss das entsprechende Gerät umgebaut werden.
Ihr Volker Martin
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