mende: Metall/Wechselstrom; E38N (alt)

ID: 67675
mende: Metall/Wechselstrom; E38N (alt) 
18.Sep.05 17:54
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Axel Harten (D)
Beiträge: 132
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Hallo zusammen!

In meinem Mende E38N (alte Ausführung) stecken teilweise andere Röhren als sie der Hersteller vorgesehen hat, obwohl auch hier eine Alternative genannt ist. Im einzelnen wie folgt.

REN 1104     eingesetzt ist eine RWN K1694 von Neuhaus.
Diese Röhre ist lt. Internetrecherche eine "ausgesuchte REN 904" für Post bzw. Industriezwecke.

REN 1004     diese ist tatsächlich vorhanden.

RES 164d     eingesetzt ist die Valvo Ausführung, also L416D

RE134/RE114  eingesetzt ist die Philips 506, entsprechend der RGN1054.
Als Gleichrichter wird jedoch in der späteren Variante des Gerätes die RGN354 verwendet, ein Einweggleichrichter mit 3 Stift-Sockel. Die RGN1054 ist jedoch ein Vollweggleichrichter und besitzt auch einen 4 Stift-Sockel. Ich habe die Sockelbeschaltung des Gerätes untersucht und festgestellt, das auch der vierte Kontakt im Gleichrichtersockel beschaltet ist. Die beiden Anodenanschlüsse sind gebrückt und zwar nicht nachträglich, Isolierschlauch und Lötzinn entsprechen dem übrigen Aussehen des Gerätes.
Hier hat Mende wohl noch weiter vorausgeschaut, was die Verwendung anderer Gleichrichterröhren angeht.

Meine Frage an die Experten ist, ob gegen die Bestückung mit o.g. Röhren Einwände bestehen und das Radio damit funktionieren könnte oder müsste?

Grüße

Axel Harten.

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19.Sep.05 20:54

Jacob Roschy (D)
Redakteur
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Jacob Roschy

Hallo Herr Harten,

es gibt keinen dringenden Grund, die vorgefundenen Röhren zu ersetzten.

Als die REN904 herauskam, wurde sie ganz offiziell als Ersatz für die bisherigen Typen REN804, REN1004 und REN1104 empfohlen.

Nur in dem speziellen Fall, dass diese Röhre ausgangsseitig auf einen Transformator arbeitet, könnte eine original REN1104 einen kleinen Vorteil gegenüber der REN904 haben wegen des geringeren Innenwiderstandes.

Die Rückbestückung auf eine REN1104 ist daher nur eine Frage der Originalität.

Eine L416D als Endröhre ist OK, eine original RES164d mit 4 Stiften + Seitenschraube werden Sie ohnedies nur sehr schwer erhalten können.

In dem Gerät war original eine Endtriode RE134 oder RE114 als Gleichrichterröhre eingesetzt, da es zu dieser Zeit noch keine Gleichrichterröhren gab ! - Fast unvorstellbar, aber so war es !

An diesen Röhren wurden Gitter + Anode parallel geschaltet, daher sind an der Röhrenfassung beide Kontakte gebrückt, was natürlich ideal den Austausch gegen eine Zweiweggleichrichterröhre ermöglicht.

Allerdings ist der Heizstrom der RE134 oder RE114 nur 0,15 A, wonach ggf. die Trafowicklung ausgelegt ist. Die wesentlich stärkeren Zweiweggleichrichterröhren 506, RGN1054 oder RGN1064 haben aber bis zu 1,1 A Heizstrom, was im schlimmsten Fall die Heizwicklung des Trafos überlasten kann. Da das Gerät wohl jahrelang mit dieser Röhre lief, wird dies wohl nicht der Fall gewesen sein. Auch in vielen VEs wurde eine RGN1064 statt der 354 eingesteckt, und nichts passierte.

Falls erschwinglich, wäre also eine RGN354 vorzuziehen, evtl. auch noch eine RGN564 mit 0,6 A.

MfG JR

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21.Sep.05 19:46

Axel Harten (D)
Beiträge: 132
Anzahl Danke: 9

Hallo Herr Roschy!

Danke für Ihre allgemeinverständliche Antwort, das hat mir sehr geholfen.
Eine passende Gleichrichterröhre Typ RGN354 werde mir suchen, da der Heizstrom der RGN1054 doch stark von dem der RGN354 abweicht (immerhin 100%).

Grüße

Axel Harten.

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Gerät empfängt wieder, Spannungen stimmen aber nicht! 
17.Nov.05 19:54

Axel Harten (D)
Beiträge: 132
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Hallo zusammen!
Ich habe neues von meinem E38N Nr. 48916 Bj. 1930 zu berichten. Die Gleichrichterröhre habe ich durch eine besser passende RGN 354 ersetzt, sowe 2 x 904 und als Endröhre die RES164d eingesetzt. Sämtliche Folienwickelkondensatoren habe ich nach Überprüfung (alle nicht mehr spannungsfest) durch neue (eingebaut in die alten Gehäuse) ersetzt. Auch die Widerstände wurden überprüft. Gleich der erste Funktionstest war scheinbar erfolgreich, das Gerät empfängt wieder!

Um sicher zu gehen habe ich die an den Röhren anliegenden Spannungen kontrolliert und bin auf sehr merkwürdige Werte gestoßen. Z.B Anodenspannung der 164d nur ca. 100V, am zweiten Gitter (der Außenkontakt) ca. 107V. Überhaupt liegt am Pluspol, gemessen am 4uF Kondensator nur eine Spannung von 159V an, zu wenig wie ich meine.

Bei nochmals genauer Untersuchung mit Hilfe des hier verfügbaren Schaltplans vom E38N/W sind mir zwei Unterschiede aufgefallen. In der Leitung zum zweiten Gitter der 164d sind 2 Widerstände zu je 30 kOhm eingezeichnet - in meinem Gerät habe ich nur 1 x 30kOhm gefunden. Genauso fehlt bei mir der 2 uF Kondensator am Verbindungspunkt des 5k , 1Meg und 4 Meg Widerstandes (im Plan unten links zu finden). Es sieht allerdings nicht so aus, als ob diese Bauteile entfernt wurden. Wurde die Schaltung von Mende im Laufe der Zeit verändert?

Damit ich keine dummen Fehler begehe, wäre für mich noch zu klären, welchen Widerstand der passende Lautsprecher für die 164d haben muß.

Grüße

Axel Harten.

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Scheinbar wurde doch gebastelt! 
20.Nov.05 11:39

Axel Harten (D)
Beiträge: 132
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Hallo!
Es sieht so aus, als ob doch schon mal an der Schaltung meines E38N gebastelt wurde. Im vorigen Beitrag habe ich geschrieben, das ich einen Widerstand nicht finden kann. In einer eBay Auktion fand ich das folgende Bild von der Chassis-Unterseite.



Zur Verdeutlichung habe ich die beiden 30 kOhm Widerstände aus dem Schaltplan markiert. Genau an dieser Stelle befindet sich in meinem Gerät nur ein Widerstand mit 30 kOhm. Wurde der zweite entfernt, oder war er nicht mehr vorgesehen? Wer kann anhand seines Gerätes hier für Aufklärung sorgen? Den Spannungswähler habe ich auch markiert, da dieser bei mir auf der Oberseite neben dem Kondensatorblock montiert ist. Auf dem Kondensator 0,2 uF steht auch das Herstellungsjahr 1930 (gültig für mein Gerät, Seriennummer s.o.).
Aber wo ist der "fehlende" 2uF Kondensator bzw. wo war er montiert? Im Block ist er nicht, da zu wenig Anschlüsse vorhanden, die auch beschriftet sind.
Kann jemand gültige Spannungswerte für die Röhren nennen und wozu dient der einstellbare 1500 Ohm Widerstand?

Grüße

Axel Harten.


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Gerät spielt wieder! 
16.Dec.05 21:02

Axel Harten (D)
Beiträge: 132
Anzahl Danke: 4

Guten Tag an alle Mitglieder des rm.org!

Leider hat sich niemand gefunden, der mir o.g. Fragen beantworten konnte oder auch nur einen
Tipp parat hatte, schade eigentlich wo das Gerät scheinbar gar nicht so sehr selten ist. O.k. machmal muß es auch im Alleingang gehen.
Da ich mit den Spannungen im Gerät nicht einverstanden war, habe ich den "fehlenden" Widerstand eingebaut und die Spannungen nochmals kontrolliert - jetzt war die Sache schon erheblich besser. Die gemessenen Spannungen entsprachen schon recht gut denen, die in den Röhrentabellen abgedruckt sind. Den letzten Schliff brachte das Justieren des veränderl. Widerstandes (im Bild sehr gut zu erkennen). Das Radio spielt wieder sauber, auch über einen längeren Zeitraum. Das Rätzel mit dem "fehlenden" 2uF Kondensator bleibt jedoch bestehen! Ich vermute anhand der Verdrahtung meines Gerätes eine Änderung in der Schaltung seitens Mende. Der Kondensator dürfte baulich einiges an Platz eingenommen und aufgrund seiner Größe auch eine zusätzliche mech. Befestigung gehabt haben.

Grüße

Axel Harten.

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