metz: 403W (403 W); Plan nicht richtig

ID: 161038
metz: 403W (403 W); Plan nicht richtig 
24.Mar.08 14:51
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Heinz Hermann Luks (D)
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Bei diesem Model ist der Plan Metz 403 W ohne Ferritantenne geladen worden.D.h.auf beiden Modellen ist der gleiche Plan.Nur das Model mit Ferritantenne hat die Röhre (EF 41) .Ich repariere gerade dieses Model darum bin ich darauf gekommen.Sie ist oben neben der Ferritantenne angebracht Ich weiss im Moment auch noch nicht was für eine Funktion sie im Gerät hat,Müsste HF Eingangsteil AM sein.Nach Entfernen der Röhre ist kein Veränderung zu hören.Nach Instandsetzung des Radios werde ich Bilder davon hochladen,es sind noch keine vorhanden.
Gruss H.H.Luks

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Metz 403WF, Funktion der EF41 
27.Mar.08 13:57

Bernhard Nagel (D)
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Bernhard Nagel


Die richtigen Pläne zum Metz 403WF sind nun beim Modell abrufbar.

Die EF41 fungiert hier als ungeregelter selektiver (also abgestimmter) Vorverstärker. Dazu hat der AM-Drehko ein 3. Plattenpaket, welches je nach Wellenbereich LW oder MW an beide Teilspulen in Reihe oder nur an eine der Ferritantennenspulen geschaltet ist. Der "normale" Hochantennen-MW/LW Vorkreis fungiert danach als abgestimmter Zwischenkreis. Eine recht aufwendige Lösung. Hier ein Schaltungsauszug:


Wenn das Gerät in Stellung "Ferritantenne" betrieben wird, sollte das Herausziehen der EF41 den Empfang unterbrechen. Die gezeigte Schalterstellungen gelten für UKW, also nicht AM-Betrieb.

Frage: Wozu dient die mit rotem Pfeil markierte Induktivität?
Interessant ist, dass der Schaltung nach die Kathode der EF41 an einen massenahen Anzapf der (abgleichbaren) Spule angeschlossen ist.

Bernhard Nagel

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An wen geht die Frage ? CQ Forum? 
27.Mar.08 19:30

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Ich dachte die Frage geht an H. Luks

 

knoll

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Funktion der Induktivität 
27.Mar.08 23:26

Bernhard Nagel (D)
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Bernhard Nagel


Diese Frage stellte sich mir beim Analysieren der Ferritantennen-Vorstufe, sie war an jedermann gerichtet der eine Erklärung dafür geben kann und möchte.

Meine Überlegung war: Genannte Induktivität stellt mit C 20 (50pF) den üblichen Serien-Resonanzkreis dar, der auf die AM-ZF 473 kHz abgestimmt ist (Saugkreis). Diese Art der Anschaltung der Kathode der EF41 an den (wohl) massenahen Anfang der Spule kannte ich bisher nicht. Meine Erklärung wäre, dass im Resonanzfall (also bei 473 kHz) der wirksame Kathoden(wechselstrom)widerstand höher wird und die Verstärkung der EF41 damit sinkt. Möglicherweise soll damit der Gefahr einer Schwingneigung der Vorstufe auf der AM-ZF vermieden werden

Liege ich damit richtig?

B. Nagel

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28.Mar.08 06:01

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Nagel, Hallo Leser.
 
Eine interessante Variante.
Es war mir klar was das ist. Dann habe ich das Innenphoto angesehen: ja, es ist so.
 
Wenn Sie hier lesen,
 
Auch hier sind die Oeffnungen der beiden Filtertöpfe mit Folie und soweit ich sehe einen Uebertopf abgeschirmt.   Es hat also am tiefen MW-Ende gekoppelt wie bei dem link oben.
 
Das hat entweder nicht gereicht oder die Schaltung (wie beschrieben) hatte zu wenig Effekt.
Was macht nun die Schaltung?
 
Das C20 und diese Spule sind bei Aussen- Antenne der ZF-Saugkreis von Antenne nach Masse..
In Stellung „F“ Ferritantenne, wird Kontakt k1 und k2 geschlossen. Damit wird aus dem Serienkreis C20 und Spule, ein Parallelkreis.
Um den Weg vom FA- Stab zur ECH fuer die ZF zu sperren, braucht man nur in der Katode der EF41 eine Stromgegenkopplung fuer die ZF einfuegen.
Das macht der angezapfte Parallelkreis. Fuer die ZF geht der Gain der EF41 gegen NULL.
Was zuerst war oder nicht ausreichte? Wer weis?
 
Ausserdem, ist mit R 81, C 48 und C 59 sowie der Abschirmleitung Anode von nach G2 (als Kapazitaet gesehen)   eine Schirmgitterneutralisation eingebaut wie
 
Die EF41 ist ja von 510 bis 1620 kHz am Eingang und Ausgang abgestimmt. Da geht schnell was hoch und wird zum „Heimsender“ 
 
Gruss Knoll
 
 
 

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Stabile Verhältnisse 
28.Mar.08 19:04

Bernhard Nagel (D)
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Bernhard Nagel


Danke für die schöne und exakte Beschreibung! Ich vermutete so etwas, meine (etwas unscharfe) Schilderung hat es nur teilweise getroffen. Erstaunlich, welche "Klimmzüge" vielleicht auch nachträglich erforderlich waren, um ein stabiles Arbeiten der HF/ZF Stufen sicherzustellen.

Ich hatte vor vielen Jahren einen vergleichbaren Fall bei der Reparatur eines Philips L3X72T der eine ZF-Schwingneigung aufwies. Über dem letzten ZF-Filter wurde ab Werk ein grosser Kupferbügel montiert, mittels Schrauben und zwischengelegten Zahnscheiben niederohmig (!) mit dem Chassis verbunden. Eine leichte Oxydhaut auf dem Kupfer erhöhte den Übergangswiderstand um wenige 1/10tel Ohm, das reichte fürs Anschwingen am langwelligen MW-Ende. Nur ein Blankschmirgeln der Kontaktflächen und festes Verschrauben beseitigte die Voraussetzungen für's wilde Oszillieren. Ich habe es damals als eine Art Kurzschlußwindung verstanden, denn der Kupferbügel musste an beiden Seiten besten Kontakt haben.

Solche Fälle waren ja sicher von vornherein nicht geplant und stellten ein Ärgernis nicht nur für den Konstrukteur dar der nun nachbessern musste. Auch die Kostenkalkulation stand ja in der Regel fest..
Legte der Hersteller bei solchen Fällen nicht oftmals "drauf" was den erwarteten Gewinn eines neuen Modells betraf?

Bernhard Nagel

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31.Mar.08 11:41

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
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Hans M. Knoll

 
Hallo Herr Nagel, hallo Forum.
Zitat:
Erstaunlich, welche "Klimmzüge" vielleicht auch nachträglich erforderlich waren, um ein stabiles Arbeiten der HF/ZF Stufen sicherzustellen.

Es ist so, diese Klimmzuege wurden entweder schon im Laufe der Entwicklung gemacht, oder schlimmer, unter der Serie oder gar bei Kunden.

Im Falle des Metz und der nur stellvertretend fuer Viele, wurden die Techniker vom Auftauchen der Ferrit-Antennen auch im Heimempfaenger ueberrascht, um aus der MW-Misere noch was zu verbessern.
Ausblenden der Stoersender war ebenso ein Schlagwort wie so vieles. Nimmt man es genau, haben Schlagworte die Radiotechnik immer begleitet.

Die Metz- Techniker haben eine optimale Loesung gewaehlt.
Ferrit-Antenne im Gitterkreis einer Vorstufe, diese dann auch im Anodenkreis abgestimmt.
Je nachdem, wie die Spulensaetze im Chassis montiert waren, gab es schon Bandfilter-Becher die magnetisch dicht waren. Bei Grundig waren bei den rechteckigen Filtern, so ab 1951/52 unten an den Anschluessen Alu- Deckel eingebaut die schon einigermassen statisch und magnetisch abgeschirmt haben.
Rueckkopplung war das taegliche Brot.
 
Der Metz und viele andere mit runden Bechern mit zu Teil grossen Langloechern (wegen verschiedener Spulensabstaenden in verschiedenen Modellen) luden die Feldlinien foermlich ein, aus dem Becher ins Freie zu treten.
Ueberbecher, Buegel und vieles mehr, musste da eingesetzt werden, um ueber die Runden zu kommen.
Es kamen dann Loessungen die 100 % dicht waren, aber noch heute der Zorn der Restaurateure hervorrufen, weil wieder bei GRUNDIG,   Filter entwickelt wurden,  bei denen zwei dicht ineinander geschobene Becher zur Anwendung kamen, bei denen man nach dem Abnehmen des Oberbechers nichts, ausser wieder ein Becher zu sehen ist. Jeder Eingriff, kann nur nach dem kompletten Ausloeten des Filters vorgenommen werden, was aber dann auch nichts hilft, weil das Filter ja inaktiv ist.
Link:  GRUNDIG    5570 Bandfilter post 4 und 5 zeigen das ueberdeutlich.
Wobei  hier mit dem Thread,  eine Begruendung dieser Beeintraechtigung von damals gegeben wird.
 
 Dieses Thema  Abschirmung,  waere eine "endlose Geschichte“ wollte man alles anfuehren was da von Technikern ausgebruetet wurde.
Frage:
Legte der Hersteller bei solchen Fällen nicht oftmals "drauf" was den erwarteten Gewinn eines neuen Modells betraf?
Das war ganz sicher oft der Fall. Bei einer Firma GRUNDIG damals, es ging ja immer bergauf, war das nicht zu bemerken. Ab den 60ern, gab es Minuspunkte fuer die Gruppe, die das uebersehen hat, wenn es nachgeschoeben werden musste. Im Zuge der Entwicklung, nein. Das waren halt Kosten jeder Art, da  mussten halt die Renner die Andern mit finnanzieren.
.
Ab Mitte 70, mussten "vorher" das heisst bei Start der Entwicklung,  die "Mannkosten" beantragt werden und die Kalkulation gemacht sein..
Da wurde das Projekt halt gestoppt, wenn's zu teuer wurde. Es wurde streng getrennt abgerechnet.
..

Gruss Hans M. Knoll,   auch an die Autoren von damals ;-)

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