minerva: 510W; Reparaturbericht
minerva: 510W; Reparaturbericht
Zustand vor der Reparatur: Das Radio funktioniert schlecht auf Langwelle und dem Gesamt-KW-Bereich. Empfang leise und verzerrt. MW und die 7 einzelnen KW-Bereiche funktionieren überhaupt nicht.
Nach der Reinigung wurden fast alle Kondensatoren mit dem Isotest 6 überprüft und bei Bedarf getauscht (wichtig die Koppelkondensatoren und die Kondensatoren an den Schirmgittern und im Netzteil). Die Kondensatoren mit Teerverschluss hatten Isolationswerte unter 1 MΩ bis 5 MΩ. Dann erfolgte wieder ein Probebetrieb. Die Lautstärke hat wesentlich zugenommen und die Verzerrungen sind verschwunden. Ein leichter Netzbrumm war zu hören und der Elko 50 + 50µF wurde warm. Nun wurden noch dieser Doppelelko und auch die beiden 100µF Katodenelko der Endröhren und der EM34 getauscht. Auf Mittelwelle und den 7 KW-Bänder war noch immer nichts zu hören. Jetzt wurden alle Wellenschaltersegmente mit Kontaktspray (Sonax Cockpit Pfleger) behandelt. Das half bei allen KW-Bereichen, nur MW blieb stumm. Nach langer Suche entdeckte ich eine versteckte Spule die aus der Halterung gefallen war. Ursache: Die Koppelspule des Antennenkreises musste irgendwie unter Strom gestanden sein. Jedenfalls ist sie so heiß geworden, dass sich der Kunststoffkörper aus der Halterung gelöst hat. Ein Anschlussdraht ist dann noch abgebrannt. Auch der Spulenwickel hat sich durch die Hitze aufgelöst. Wie dies passieren konnte ist mir ein Rätsel.
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Die mit „L“ bezeichnete Spule ist abgebrannt. Ich kann mir nur vorstellen, dass jemand irrtümlich Strom an die Buchsen A und E gelegt hat. Die deformierte Spule habe ich mit Heisskleber fixiert und den zerstörten Spulenwickel durch einen ähnlichen ersetzt. Mittelwelle funktioniert jetzt wieder, wenn auch nicht besonders gut. Vermutlich passt die Kopplung der beiden Spulen nicht. |
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Durchgeschmorte Antennenspule
da ist wohl irgendwie möglicherweise Netzspannung auf den Antenneneingang gelangt. Man hat ja früher sog. "Netzantennen" benutzt. Das funktionierte recht gut, wenn die Stromzuführung über Freileitung erfolgte. Normalerweise verhindert ein spannungsfester Kondensator von einigen Hundert pf, dass Netzspannung auf die Koppelspule gelangt. Entweder war der kaputt (durchgeschlagen) oder der Vorbesitzer hat es mal "ohne" versucht.
Ich hatte hier mal einen DKE zur Reparatur , dessen Antennenspule war "durchgeglüht". Der Besitzer hat mir gestanden, dass er "einfach mal den Antennendraht in die Steckdose gesteckt" hat, weil das Gerät keinen Ton von sich gab. Daraufhin hat es zwar immer noch keinen Ton abgegeben, dafür aber eine gewaltige Rauchwolke. Und die Haussicherung hatte sich auch verabschiedet.
Sie sehen: Es gibt nix, was es nicht gibt....
Gruß
Peter von Bechen
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