neckermann: 821/80; Steuergerät; Ausgangsübertrager?

In ebay Art Nr 140124647488 wurde gerade ein Körting/Neckermann 821/80 verkauft. Ich kam zwar nicht zum Zuge, aber mich interessiert die Frage welche LS Geräte mit ECLL800 benötigen. Leider ist kein Schaltplan zu diesem Gerät in RM.org vorhanden, andere Modelle haben einen Übertrager.

Auf der Rückansicht bei ebay sind keine Ausgangsübertrager zu sehen, so klein können sie doch kaum sein dass sie unter der Platine liegen? Der Verkäufer war aber der Meinung diesen Verstärker mit niederohmigen Boxen betrieben zu haben. Auf eine zweite Nachfrage ob er sich vielleicht geirrt hat und die Bitte nach einem höher aufgelöstem Bild wurde nicht mehr geantwortet.

Kennt jemand das Gerät und weiss genaueres?

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

Hallo, Herr Göbel,

Die Ausgangsübertrager können ohne weiteres unter der Platine sein, und würden dort auch hinpassen. Die ECLL800 kat für beide "L" Systeme eine gemeinsame Kathode. Demzufolge muss das Gerät einen Gegentakt Ausgangstrafo pro Kanal haben. Ob der aus Spargründen kleiner ausgefallen ist, als optimal wäre, kann ich nicht sagen.

Ohne Gegentakt-AÜ funktioniert es aber mit diesen Röhren nicht.

Mit freundlichen Grüßen aus Berlin,

Henning Oelkers

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

Hallo Herr Göbel,

ich teile Herrn Oelkers Auffassung, was die zwingende Anwesenheit von Ausgangsübertragern in Verbindung mit der Endröhre ECLL800 angeht. Mir ist keine hochohmige Applikation bekannt, die ohne AÜ bei dieser Röhre auskommt.

Körting war in der Spätzeit seiner Entwicklung dafür bekannt, Transformatoren und NF-Übertrager knapp zu dimensionieren. Für eine angenommene Ausgangsleistung von 3...5 Watt pro Kanal würde ein EI55 bis EI60 Kern völlig ausreichen, dafür bietet die Chassisunterseite genügend Platz.

Ein gleiches Gerät wird übrigens derzeit unter der Nr.170119336594 angeboten... Es handelt sich hier um die Körting Variante, war wohl für den Export bestimmt gewesen.

Viele Grüße,
Bernhard Nagel

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

Hallo zusammen,

noch ein kurzer theoretischer Hinweis zur Baugröße.

Bei Eintaktübertragern wird der Kern nur in einer Richtung magnetisiert, B ist also im Bereich von >0 ... Bmax.

Bei Gegentaktübertragern geht  die Magnetisierung des Kerns von -Bmax zu + Bmax d.h. es kann bei gleicher Größe die doppelte Leistung übertragen werden.

Dazu kommt noch, dass der Anodenstrom im Eintaktfall ja nie ganz null wird.

Zudem benötigen Eintaktübertrager einen Luftspalt, um die gleiche Induktivität zu erreichen, wird also der Kern noch größer.

Doch Vorsicht: Ein Trafo der doppelten Leistung ist nicht doppelt so groß, das macht viel weniger aus. Die Leistung ist etwa proportional dem Gewicht.

 

Grüße

 

Georg Beckmann

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

Hallo, Herr Beckmann,

ergänzend möchte ich anfügen, das bei vielen Radios mit Eintaktendstufe die Primärspule eine Anzapfung hat, an welcher die Betriebsspannung zugeführt wird. Von dort teilt sich der Stromfluss einmal in Richtung Anode Endröhre, und zum Anderen über den Siebwiderstand in Richtung restliche Stromversorgung des Gerätes. Dadurch erhält der Trafo ein "Gegengewicht", und kann daher kleiner ausgeführt werden.

Diese Anzapfung ist außermittig. Ich werde gelegentlich einmal bei einem solchen Trafo nachmessen, wo sie ist.

Mit freundlichen Grüßen aus Berlin,

Henning Oelkers

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.