opta: Fehlersuche UKW-Teil Rheinperle 2054W

ID: 155757
opta: Fehlersuche UKW-Teil Rheinperle 2054W 
02.Jan.08 17:44
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Götz Linss † 27.06.21 (D)
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Liebe RMOrg Freunde,

ich bitte um Hilfe bei der Fehlersuche im UKW-Teil des o.a. Gerätes. Nach längerer Ruhepause habe ich wieder mal mein Opta Rheinperle 2054 Radio in Betrieb genommen. Nachdem ich das Gerät vom Speicher geholt hatte, gab ich ihm gut 3 - 4 Stunden zum Aufwärmen. Dann schaltete ich rein zufällig mit der UKW-Taste ein. Sofort(!) war ein ziemlich lautes raschelndes Zischen (oder zischelndes Rascheln) zu hören. Nachdem die Röhren warm geworden waren konnten UKW-Sender normal empfangen und eingestellt werden. Das Zischen war nicht mehr zu vernehmen. Nach ca. 5 Minuten aber begann die Lautstärke des eingestellten Senders zu schwanken und dann schwächer zu werden bis zum gänzlichen Verschwinden. Ich schaltete auf MW um - einwandfreier Empfang, ebenso auf Langwelle. Wieder UKW gedrückt - nichts zu hören.  Mit der Nase an der Rückwand roch es nach etwas Verschmortem. In der Folgezeit habe ich wiederholt MW und LW gehört, ohne Probleme, es roch auch nicht mehr.

Dann habe ich die untere Pappe abgeschraubt um nach einer möglichen Ursache, insbes. der des Geruchs zu suchen. In der Nähe des UKW-Teils ist ein ziemlich verschmortes Bauteil zu erkennen (siehe Bild 1.jpg und 2.jpg). Laut Schaltplan soll das ein 10kOhm Widerstand sein, er hat allerdings eine merkwürdige Bauform, die ich bei keinem anderen Widerstand, oder Kondensator im Gerät wiederfinden kann.

Warum ist dieser Widerstand verschmort? Er ist einerseits direkt am UKW-Schalter angebracht, andererseits um Durchführungs-C. Also das UKW-Kästchen öffnen, denn darin müßte ja die Ursache zu finden sein - dachte ich mir. Das UKW-Teil war noch original verschraubt, mit gelbem Kennungs(?)lack an zwei Schrauben. Dieser gelbe Lack ist beim Aufschrauben größtenteils abgeplatzt. Beim Blick auf den Innenanschluß des Durchführungs-C kam das große Staunen. Der dort angelötet sein sollende 10kOhm Widerstand hing frei neben der Lötfahne des Durchführenskondensators (Bilder 3.jpg und 4.jpg). Eindeutig haben sowohl die Lötfahne, wie der Anschlußdraht des Widerstands bisher KEIN Lötzinn gesehen! Welch Wunder! Da das Gerät vorher auf UKW funktioniert hat und auch sicher von Vorbesitzern auf UKW benutzt wurde, kann ich nur spekulieren, dass der Widerstand irgendwie Kontakt mit der Lötfahne hatte und sich ausgerechnet bei meinem Wiedereinschalten gelöst hat. Die in der Umgebung sichtbaren grünen Kondensatoren zeigen Schmauchspuren, aber an der Lötfahne, am Widerstand und auch am Gehäuse und Deckel ist nichts derartiges zu sehen. Die Überprüfung der Kondensatoren einschl. des Durchführungs-C mit einem modernen Digitalmessgerät zeigte einwandfreie Isolation und ebenso ihre Sollkapazitätswerte.

Ich habe in diesem Zustand das Radio nochmal auf UKW eingeschaltet. Am Durchführungs-C sind schwankende Spannungen, anfangs ca 70V, dann unter Schwankungen abfallend auf ca. 30-40V zu messen. Dazu "riecht" es wieder.

Wo soll/muß ich nach der Fehlerursache suchen? Ist der Durchführungskondensator doch defekt (Masseschluss?).

Freundliche Grüße von Götz Linß

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02.Jan.08 19:00

Wolfgang Bauer (A)
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Wolfgang Bauer

Sg. Herr Linss,

löten Sie doch den Widerstand vom Durchführungskondensator ab und verbinden Sie die beiden 10KΩ Widerstände ohne den Durchführungskondensator provisorisch miteinander.
Dann sehen Sie ja sofort, ob der Schluß noch vorhanden ist. Viele keramische Kondensatoren schlagen erst bei angelegter Spannung durch. Die Messspannung Ihres Messgerätes ist da zu wenig.
Die Kondensatoren im UKW-Kästchen haben keine Schmauchspuren, das ist nur etwas "Fein"-Staub der Jahrzehnte.
Allerdings ist es seltsam, dass sich gerade jetzt der Widerstand aus der Lötöse gelöst hat, kann aber durch die Erwärmung des Durchführungskondensators begründet sein, wenn der Widerstand gerade noch verhakt war.

MfG. WB.

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03.Jan.08 01:22

Götz Linss † 27.06.21 (D)
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Hallo Herr Bauer,

vielen Dank für Ihre Ermunterung! Ich habe den verschmorten Widerstand vom Durchführungskondensator abgelötet und an der Stelle das Meßgerät zur Strommessung eingeschleift. Siehe da, unmittelbar nach Einschalten (Drücken der UKW Taste) fließt ca. 5mA Strom, der beim Warmwerden der Röhren auf ca. 4,5mA absinkt - und das durch den angeschmorten Widerstand. Also ist definitiv dieses C defekt.

MfG G.Linß

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03.Jan.08 07:10

Wolfgang Bauer (A)
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Wolfgang Bauer

Sg. Herr Linss,

schön, dass der defekte Teil lokalisiert ist.

Können Sie mit Ihrem Gerät klären, welcher Unterschied in der Bezeichnung besteht?
Es gibt das Gerät mit 1 und mit 2 Lautsprechern.
==> Rheinperle 2054W /1 Lautsprecher
==> Rheinperle 2054W /2 Lautsprecher
Auf der Rückwand des Gerätes mit 1 Lautsptecher kann man auf dem Bild der Rückwand die Bezeichnung "Type 2054 W Rheinperle 54" erkennen.
Welche Ausführung haben Sie und was steht auf der Rückwand Ihres Gerätes?

MfG. WB.

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'Type 2054 W Rheinperle 54' 
03.Jan.08 12:36

Götz Linss † 27.06.21 (D)
Beiträge: 277
Anzahl Danke: 3

Sg Herr Bauer, genau das steht auf der Rückwand. Es gibt auch nur einen Lautprecher und nur zu diesem führen Drähte vom Ausgangsübertrager.

Jetzt muß ich schauen, wie ich einen vorhandenen Durchführungskondensator in dem zu großen Loch befestige.

Herzliche Grüße G.L.

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Reparatur beendet - Gerät spielt wieder auf UKW. Der verschmorte Widerstand wurde gegen einen einwandfreien getauscht. Auch ein zufällig von einem alten Afu Selbstbauprojekt noch vorhandener Durchführungskondensator konnte eingepasst werden. Dann wurde alles ordentlich verlötet - fertig.

Die Administratoren könnten diesen "thread" jetzt eigentlich löschen. Glücklicherweise stellte sich die Fehlersuche einfacher heraus, als ursprünglich befürchtet.

Freundliche Grüße von Götz Linß

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