philips: 12RB571 (12 RB 571); Saturn Stereo 571

ID: 178660
Dieser Artikel betrifft das Modell: Saturn Stereo 571 12RB571 (Philips Radios - Deutschland)

philips: 12RB571 (12 RB 571); Saturn Stereo 571 
07.Dec.08 13:17
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Gerhard Härtl (D)
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Gerhard Härtl

Hallo

Brauche Hilfe bei Rep.

UKW+Stereoempfang nicht befriedigent,Stereoanzeige brennt erst nach ca.3Min und flackert dann.

Habe inzwischen die 2 PC900 getauscht,laut RPG verbraucht+Tastensatz gereinigt,

Elkos im Stereodecoder getauscht,waren einige Taub.

Anodensp. an EF183 zu hoch sollte 122V haben.hat aber172V.

Gitter1 Sp.+0,7V Gitter2 Sp.+33V

Andere Anoden und Gittersp. im Toleranzbereich.

Wer kann mir einen Tip geben.

Vielen Dank im vorraus.

MfG

Gerhard Härtl

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10.Dec.08 19:45

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Haertl.

Um da etwas Licht hinein zubringen, ziehen Sie die EF183 und messen die 3 Spannungen nochmals bei UKW ohne Signal.

Und allgemein: immer dazu angeben mit oder ohne Sender und bei UKW. AM oder TA.

 

Beachten Sie einmal den Unterschied bei AM und FM, wenn da nichts von Ihnen angegeben wird.

hat man 106V oder 88V das eine stimmt bei FM und bei AM nicht und umgekehrt.

Dazu noch unbedingt, das Voltmeter Type? oder Ohm/Volt im Bereich XYZ

Das sage ich Allen die das jetzt lesen.

Wenn man gute Schaltbilder anschaut, stehen da 3 oder gar 4 Werte an den Messpunkten. Es kommt naehmlich UKW-Stereo dazu.

Bis dann, Hans M. Knoll

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Kommentar zu den Messungen des Fragenden 
11.Dec.08 10:35

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
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Hans M. Knoll

 

Kommentar zu den Messwerten an der EF183 des Fragenden.
 
Die drei gemessenen Werte mit Ua= 172V statt 122V, die Spannung am g2 mit 33V, Soll = 36V, sowie Ug1 die gemessen mit positiv 0,7V ergeben ein vollkommen unlogisches Bild.
Was zu einer restlosen Verunsicherung im Hintergrund geführt hat, wir haben es hier doch nicht mit einem Anfänger zu tun.
 
Warum?
Wenn die Röhre am g1 positiv ist, das Ug2 jedoch ganz wenig unterhalb der Sollspannung liegt und das Ua aber viel zu hoch, gibt es nur zwei Antworten, entweder die Messungen sind falsch oder es muss einen Fehler in der Beschaltung der Röhre geben.
 
Weil:
Die positive Spannumng am G1 muss die Röhre zu einem höheren Anodenstrom steuern.
Die Spannung an der Anode sagt aber das Gegenteil. Der zweite Grund eine Röhre im Anodenstrom zu ändern ist das Ug2. Im vorliegenden Fall ist der Anodenstrom zu klein sonnst könnte Ua nicht grösser sein. Immerhin liegt im Anodenstromkreis ein 27 Kohm Widerstand, an dem fällt ja eine Spannung ab die alleine vom Ia bestimmt wird, wenn also Ua zu gross ist, muss der Strom zu klein sein.
Da nun auch Ug2 scheinbar stimmt, ist ueberhaupt kein Grund sichtbar, warum der Ia zu klein sein soll. Ausser die Röhre ist defekt, da gehe ich aber davon aus, dass das mindenst geklärt ist.
 
Eine schwache Möglichkeit ist die, die Spannung am g2 wird nicht von der Röhre bestimmt, sondern von einem Strom gegen Masse, also ein Feinschluss in der Fassung ( Kontaktspray) oder das C73 3,3nF hat einen Isolationsfehler.
 
Daher gab ich die Anweisung das Ug2 ohne Röhre zu Messen, dann muss ja der Spannungsabfall am R50 = 120Kohm Null werden, es muss sich die Spannung der Plusschiene einstellen die bei FM = 255V sein soll.
 
Erst wenn das geklärt sein wird, kann man weiter vor gehen.
Hans M. Knoll
 

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11.Dec.08 19:45

Gerhard Härtl (D)
Beiträge: 141
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Gerhard Härtl

Hallo

Guten Abend Herr Knoll

Röhre EF183 gezogen,Schalterstellung UKW

Ua=241V

G2=236V

G1=0V

gemessen mit HEB Digimeter 722

Schalterstellung AM

Ua=256V

G2=253V

G1=0,6V

Röhre eingesetzt:

UKW mit Signal(Ant.gesteckt)

Ua=172V

G2=32,6V

G1=1,0V

UKW ohne Signal(keine Ant.)

Ua=149V

G2=22V

G1=0,3V

MfG

Gerhard Härtl

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11.Dec.08 20:57

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
Beiträge: 2117
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Hans M. Knoll

 

Hallo Herr Haertl.
Leider ist hier kein Fehler zu sehen, ein kleiner zwar, der aber zum Beurteilen keine Rolle spielt.
Das Ug1 bei FM ist insofern falsch, wenn Sie mit der Messleitung ans G1 gehen, ist sofort das FM- Signal reduziert oder gar kapazitiv kurzgeschlossen.
In solchen Faellen muss man an das kalte Ende der Kreise gehen, weil dort die Verstimmung gering bleibt und auch nur dann, wenn man vorne am Messkabel eine Widerstand anbringt der in Serie liegt. Manche Voltmeter haben den im Tastkopf, der muss aber fuer AC- und Ohm- Messungen abgeschaltet werden. Grundig hat da eine Pruefspitze „200Kohm“ zum Aufstecken.
Sie muessten um den grossen Fehler zu vermeiden am R40 (100Kohm) gegen Masse messen.
Dann zeigt sich dort eine negative Spannung die man „Begrenzerspannung“ nennt.
Diese negative Spannung am G1 ist verantwortlich, dass der Strom in der EF183 zurueckgeht und Ua und Ug2 so ansteigt. Das ist so gewollt um eine gute Begrenzung von Stoerungen zu erreichen.
Das erklaert so hoffe ich fuer Sie die verschiedenen Spannungen mit und ohne Signal- 
 
Zur Fehlerfindung traegt diese Messung aber nichts mehr bei. Der eben benannte Anstieg der Spannungen Ua und Ug2 beweist, dass das funktioniert.
Leider ist jetzt noch ein vermutlich langer Weg vor uns.
 
Damit bin ich nach langem „Vorspiel“ bei er naechsten Aktion die hier im Thread ansteht angelangt.
 
Die Ratio- Gleichspannung, beim staerksten empfangbaren Sender, an den Widerstaenden R48 und 49 gegen Masse feststellen. Da es ein symmetrischer Typ ist, sollten bei richtiger Abstimmung auf den Sender, beide Spannungen Werte gleich grosse Werte und umgekehrte Polaritaet aufweisen.
 
 
 
 
 
 
Ausserdem kann man hier, wo C91 und R56 abgeht, mit dem Scope in einer Modulationspause die Hoehe der 19Khz feststellen. Es gibt vor Ort (Haertl) einen AS5 von GRUNDIG der mit 1khz und einem Hub von +/- 15 und +/- 40 Khz modulierbar ist.
Nachdem das Stereosignal genormt ist, kann man aus der Kenntnis der 1Khz bei 40Khz Hub errechnen wie gross der Betrag der 19Khz letztlich sind, um die es ja hier geht weil der Decoder scheinbar nicht richtig arbeite. Wir wissen noch nicht, ob es einen Fehler imn Radio gibt, oder die Oertlichkeit (antenne) schuld ist.
 
Warum diese Einschraenkung? Wenn der Empfang vor Ort durch Reflexionen im Gelaende bei unguenstiger Antenne gestoert wird, ergibt sich genau dieses Fehlerbild das bemaengelt wird.
Daher, sollte jetzt auch mit dem AS5 und der Modulation 1Khz + 19khz das Verhalten des Decoders beim Umschalten Mono-Stereo geprueft werden. Der AS5 hat eine Stellung nur 1Khz und wie gesagt 1 +19Khz, durch Umschalten zwischen diesen, zeigt es sich ja ob es geht.
 
Leider kann der AS5 nicht nur die 19Khz modulieren sondern nur mit 1 Khz, was das direkte Messen der 19Khz nicht unmoeglich macht aber doch erschwert.
Eines geht aber sicher, es laesst sich einwandfrei feststellen, geht der Decoder, stimmen Ratiospannung bzw. ist diese und damit das NF- Signal genuegend hoch.
 
Ich kann das nicht vermeiden, doch nicht schneller voran zu kommen.
HF- Stereo ist kein Klacks, das wird noch Mancher hier merken.
Gruss und viel Erfolg beim Messen,
Knoll
 
 
 

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12.Dec.08 18:52

Gerhard Härtl (D)
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Gerhard Härtl

Hallo

Herr Knoll

Abstimmung auf stärksten Sender.

Abschirmbecher vom Ratio entfernt:

Spannung an den Widerständen R48 undR49 gemessen,einmal -2,44V,einmal +2,44V

Zu den anderen Messungen hatte ich leider noch keine Zeit.

Gruss

Härtl

 

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12.Dec.08 19:33

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Haertl,

alles klar und alles kaput.

Da brauchen Sie gar nicht weitermachen. Da ist genau 1/10 von dem was moeglich sein koennte, leider ist Philips sehr sparsam mit Messwerten

Becher abnehmen ist nicht erlaubt!

Dann muss aber bei FM  (mit Becher) das M.Auge ganz offen sein!Oder?

Ein Freund hat mir den Printplan eines Parallelgeraetes 12RB770 gegeben, von dem erhalten Sie eine Copie mit den Punkten wo Sie auch mit Becher messen koennen.

.

Ich werde das zunaechst mit Mail mit Ihnen besprechen.

 

gruss Knoll

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13.Dec.08 10:45

Gerhard Härtl (D)
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Gerhard Härtl

Hallo

Herr Knoll

Vielen Dank für die Geduld mit mir.

Muss mich leider mit den Messwerten korrigieren,HEB Digimeter macht keine Polaritätsumschaltung mehr.

Habe nun nochmals alle Messwerte mit einem anderen Messgerät aufgenommen.

UKW mit Signal stärkster Sender,Ratioabschirmbecher geschlossen:

EF183:

Ua=+170V

G1=-0,98V

G2=+32V

Ratio:

1=+172V

2=+172V

7=-6,13V

9=-6,14V

10=-2,10V

Magisches Auge zu 3/4 geschlossen,Stereoanzeige nicht vorhanden,fängt nach ca.3Min zu glimmen an,

wird dann immer heller,Helligkeit schwankt leicht so ähnlich wie im Tonrytmus.

Im Ratio habe ich festgestellt wurde schon mal früher etwas rep.

Gruss

Härtl

 

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 9
 
13.Dec.08 11:56

Hans M. Knoll (D)
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Hallo Herr Haertl.

Also, jetzt schaut es doch wieder freundlicher aus.

Die Spannungen 7 und 9 sind noch zu klein. Die an 10 koennen Sie beeinflussen indem sie etwas an der Abstimmung (Drehknopf vorne nicht am Ratio) drehen.

An 10 sollen Null Volt stehen. . Beide aendern sich gleichzeitig, sie muessen also mit dem VM immer hin- und hergehen, erst die NULL einstellen, dann an 7_9 messen und hier melden.

Sie koennen jetzt schon weiteres testen:

Die Spannung an 10 gegen Masse, soll = muss von Null Volt ausgehend,  mit der Abstimmumg (Drehknopf vorne nicht am Ratio)  nach minus ueber null nach plus einzustellen sein.

Wenn das geht,ist der Ratio funktionsfaehig. Dann liegt es vielleicht nur am Abgleich, das kriegen wird dann noch.

Wenn das gemacht ist gebe ich eine neue Anweisung. Ich hoffe jetzt, dass der Ratio verstimmt ist.

knoll

 

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 10
 
13.Dec.08 18:19

Gerhard Härtl (D)
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Gerhard Härtl

Hallo

Herr Knoll

Sender laut Gehör und Magisches Auge optimal eingestellt,5Min gewartet bis Stereoanzeige langsam hochkommt und brennt,da bei kalten Gerät keine Stereoanzeige.

Abstimmknopf langsam verdreht:

Spannung an10 ändert sich von -3,6V hin zu - 0,3V,Sender fängt zu Rauschen an.

Spannung an 9 und 7 ca -6,17 hin zu -5,4V

Bei einstellung eines schwächeren Senders funktioniert es so wie Sie es beschreiben,aber die Spannungen 9 und 7 werden nicht höher als -6,25V

Gruss

Härtl

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Final 
15.Dec.08 09:17

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Diesen Text habe ich an H. Haertl

am 14.12. 17:23 versendet.

Hallo Herr Haertl.

Ihre letzten Ergebnisse veranlassen mich zu Folgendem:

Ihre Messungen und Beobachtungen zeigen im Moment, es liegt ein Fehler im Ratiofilter vor.

Abschliessend bleibt mir da nur noch, Ihnen zu raten die beiden Dioden zu pruefen (dabei einseitig ausloeten)

Ausserdem die Spulen und Leiterbahnen mit dem Leitungspruefer auf Durchgang der Verbindungen zwischen den einzelnen Bauteilen auf der Leiterplatte zu ueberpruefen.

Bei der Vielfalt von moeglichen  Fehlern, auch jene die vom Vorbesitzer eingebaut wurden, ist es mir zur Zeit nicht moeglich eine Ferndiagnose zu stellen. Wenn Sie dazu Hilfestellung brauchen, machen Sie das bitte mit Mail. Das bitte nach Moeglichkeit mit Bild.

Ich werde also im Moment nichts mehr im RMorg dazu schreiben.

Ich hatte schon einen Fall mit einem Decoder, der sich unendlich hinzog.

Ich hatte damals mit dem Fragenden ausgemacht, dass er mir den Decoder ins Haus schickt.

 

Das biete ich auch Ihnen fuer den Ratio an. Wenn Sie nicht weiterkommen, mit Becher an:

knoll

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Abgleichen des Ratiofilters im 12RB571 und 12RB770 
16.Dec.08 11:42

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Als Abschluss der Beratung, habe ich  einen Text zum Thema verfasst.

 Ich bitte um Beachtung.

knoll

Anlagen:

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