philips: 638A; Philips
? philips: 638A; Philips
Hallo und guten Tag ins Forum,
nun habe ich es endlich geschafft, meine bei ebay für gutes Geld erstandene Ruine des Philips 638A wieder auferstehen zu lassen. Das Gerät hat über viele Jahre im Keller gestanden. Der Zustand war unbeschreiblich, trotzdem wurde sich in der Versteigerung ständig überboten. Trotzdem bekam ich das Gerät dann für 90,-- Euro. Der Boden des Gehäuses war praktisch nicht mehr vorhanden. Es war alles weich und schwammig! Der schwarze Sockel war nicht mehr da. Das Chassis war übersät von totem Ungeziefer. Ich wollte wirklich manchmal schon abbrechen - vor Ekel. Ich habe dann doch durchgehalten. Das Chassis wurde mit dem Staubsauger zunächst mal vom Ungeziefer bereinigt. Der marode Holzboden wurde ersetzt und der fehlende Sockel nach Abbildungen im Radiomuseum.org. angefertigt. Die anschließenden Arbeiten, wie schleifen, mit Schellack lackieren sind ja bekannt. Das Chassis mußte ohne Kompromisse entrostet werden. Hierzu wurden die meisten Teile, auch die Bandfilter vom Chassis gelöst. Ich habe Rostumwandler benutzt, anschließend habe ich das Chassis mit einer feinen, kleinen Drahtbürste behandelt und es dann mit wenig Öl eingerieben. Einige Teile, wie die Bandfilter und das Drehko-Gehäuse hatten Grünspan angesetzt. Auch dieses Zeug wurde entfernt. Alle Kondensatoren, incl. der Elkos waren kaum noch als solche anzusehen. Es mußte alles ersetzt werden. Die Abgleichtrimmer unter dem Chassis konnten gut gereinigt werden. Die Röhren wurden bis auf die fehlende Tonröhre mit perfekter Emission geprüft (fast alle haben 100 %) . Der magnetische Lautsprecher wurde bereits schon mal ersetzt. Er war dem Rostfraß hoffnungslos zum Opfer gefallen. Hier war keine Hilfe mehr möglich. Ich habe aus meinem Fundus einen originalen Philips Lautsprecher verwendet. Allerdings hatte der Original-Lautsprecher eine Halterung für einen Tontrafo. Meiner leider nicht. Also habe ich einen separaten Tontrafo im Gehäuse befestigt. Vor einigen Tagen konnte ich das Gerät erstmals in Betrieb nehmen. Ich bin doch sehr angetan von der guten Empfangsleistung des Gerätes. Aber jetzt endlich kommt meine Frage: Das Gerät empfängt fast wie ein Superhet. Allerdings merkt man auf den oberen Frequenzen schon, wie der Ton dumpf wird und auf den niedrigen Frequenzen setzt dann eine Pfeifkopplung ein, wie auf einem Audion mit überdrehter Rückkopplung. Dabei läßt sich beobachten, daß unser Ortssender, der Deutschlandfunk zweimal direkt nebeneinander auf der Frequenz 756 KHZ zu empfangen ist. Dies läßt drauf schließen, daß die vier Kreis nicht ganz synchron laufen. Das ist für mich nicht verwunderlich, weil die neuen Kondensatoren doch geringe Kapazitätsabweichungen von den alten Kondensatoren haben. Ich hatte mir die Philipsanleitung für das Gerät herunter geladen. Dort steht zwar wie der Abgleich des Gerätes erfolgen soll. Aber die große Frage ist: wie bewegt man die Trimmer in dem Gerät. Ich kenne im Laufe meiner Sammlertätigkeit fast jeden Abgleichtrimmer. Aber wie man die bei Philips vorhanden Trimmer bewegt kann ich mir nicht erklären. Ich habe mir über den Search auch die hervorragende Anleitung von Herrn Freudenburg durchgelesen. Aber trotzdem steht nirgends, wie man die vorhandenen Trimmer verstimmen kann. Übrigens habe ich auch die Fehlerangaben von Philips zur Kopplung in meinem Gerät überprüft. Leider ohne Erfolg. Ich wäre dankbar, wenn mir irgend ein Kollege mal was zur Trimmerverstellung mitteilen könnte. Wahrscheinlich geht das mal wieder ganz einfach - wenn mans weiß. Wenn ich mit meinem Gerät in den nächsten Tagen zum Abschluß komme, werde ich mal ein paar Bilder von dem jetzt wieder sehr schönen Gerät zeigen. Leider habe ich keine Fotos von dem Urzustand gemacht. aber so ist das immer. Man fängt an, die Ruine zu bearbeiten, aber die Fotos vergißt man bei der zugegebenerweise mitunter sehr dreckigen Arbeit. MfG Andreas Peukert
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Philips 638 Problem erkannt und gelöst
Hallo ins Forum,
nachdem ich nun gestern mein technisches Problem mit meinem Philips 638 geschildert hatte, ließ mich der Suchtrieb immer noch nicht los. Ich überprüfte nochmal sämtliche Verdrahtungen auf evtl Kopplungen. Ging nochmals die Philips-Anweisung zur Problemlösung durch. Ohne Erfolg. Wie das so ist. Beim Überlegen tippt man auf die Bakelitnippel der AF2 (RENS 1294) plötzlich war die Rückkopplung noch stärker. Jetzt kam meine Erleuchtung: Auf die Anodenkappen gehören noch Abschlußtöpfe aus Alu. Das hatte ich ich vernachlässigt und wahrscheinlich die Techniker vor mir auch, denn es waren keine Kappen vorhanden. Ich habe aber noch mehrere Inductance Geräte und dort waren "Kappen auf den Kappen". Ich hatte zunächst provisorisch auf jede AF2 eine nicht ganz passige Metallkappe gesetzt. Siehe da - die Kopplung war weg. Auf dem ganzen MW-Frequenzbereich und auch auf der Langwelle. Perfekt!! Jetzt mußten zwei passende Kappen her. Mir fielen die Teelichter meiner Frau ein. Da die Kerzen hier nur hereingestellt sind, nahm ich mir zwei Alunäpfe. Die waren minimal zu groß. Also wurden sie jeweils etwas eingeschnitten und dann mit Klebeband geringfügig enger gemacht. Die Freude über den ungetrübten Empfang war groß. Aber doch noch nicht ganz. Beim Prüfen der Verdrahtung fiel mir auf, dass ein auch nur leichtes Verbiegen der Verdrahtungen eine Frequenzverwerfung bedeutet. Mitunter recht heftig! Ich habe nur die Verdrahtungen am Vierfachdrehko bewegt und hatte anschließend den Ortssender (DLF-Braunschweig) trennscharf auf einer Frequenz - perfekt. Es ist bei diesem Gerät wirklich so, daß jede, auch noch so kleine Veränderung übel genommen wird. Es wird mitunter die Trennschärfe beeinflußt! Auch sollte man darauf achten, daß man das Chassis auf die Trafoseite legt. Ich möchte nicht wissen, wie sich ein Verbeulen der Bandfilter auf das Gerät auswirkt. Ich habe seinerzeit über die unteren Verspannungen mittels Gewindestäben über kreuz gelacht. Bei meinem Gerät fehlt eine Strebe. Diese werde ich mir umgehend besorgen, weil auch ein leichtes Verziehen des Chassis auf die Eigenschaften des Gerätes wirkt. Abschließend kann nur angeraten werden: Wer solch ein Gerät reparieren möchte, sollte sich die auf das Gerät geladene Philips Anweisung ausdrucken und sich wirklich strikt an die gegebenen Hinweise des Herstellers halten. Das besagte Gerät ist nach meiner Überholung recht leistungsfähig, aber es nimmt jede nicht befolgte Kleinigkeit übel und quittiert diese mit Funktionseinschränkungen. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn mir ein Kollege mal etwas zur Verstellung der Trimmer sagen könnte. Übrigens fehlt mir zu dem Gerät noch der große Knopf vom Wellenschalter. Vielleicht könnte mir jemand weiterhelfen. Des weiteren fehlt natürlich mal wieder die Rückwand, aber die werde ich mir wohl demnächst mal selber anfertigen. Wie versprochen, liefere ich in den nächsten Tagen mal ein paar Bilder. Viele Grüße Andreas Peukert
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