philips: B3D42A ; Philetta de Luxe - Verstärkerprobleme
ID: 102575
Dieser Artikel betrifft das Modell: Philetta de Luxe B3D42A (Philips Radios - Deutschland)
philips: B3D42A ; Philetta de Luxe - Verstärkerprobleme
15.Mar.06 10:20
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Die Philetta empfängt gut im AM und FM Bereich, jedoch ist mit der Verstärkung im ZF und NF Zweig etwas nicht in Ordnung. Bei etwa halber Lautstärke entsteht ein klingelnd-pfeifendes Geräusch im 1 bis 2 kHz Bereich, das sich etwa so anhört als ob bei einem Mikrofonverstärker im Saal die Verstärkung bis kurz vor Einsetzen der Rückkopplung aufgedreht wird. Am Oszilloskop sind dann auch leichte Oberwellen auf dem Nutzsignal zu sehen. Ist der Lautstärkeregler auf sehr hoher Position ist der Klang wieder in Ordnung. Die üblichen Verdächtigen (Koppelkondensator und Elkos) habe ich schon getestet. Bei FM Empfang kommt noch eine zweite Sache hinzu. Die Wiedergabe ist sehr leise und der beste Klang ist, wenn die Abstimmung rechts oder links neben dem Maximum liegt (so ähnlich wie früher beim Flankendetektor). Da der Ratiodetektor hier mit eingelöteten Dioden aufgebaut ist, wollte ich erst einmal nachfragen, bevor ich unnötig auf der Platine herumlöte. Die Abgleichschrauben sind noch alle original versiegelt. Die Regelspannung ändert sich nur zwischen 0 und -1 V, daher verändert auch Abstimmanzeige kaum ihr Bild.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
15.Mar.06 13:03
Hallo Herr Pohlmann,
meines Erachtens sind mindestens drei Fehler voneinander zu trennen:
1. Die Selbsterregung im NF-Teil. Um festzustellen, ob der Fehler nur im NF-Teil liegt, was zu vermuten ist, schalten Sie bitte auf TA und testen dann, ob die Schwingneigung noch vorhanden ist. Ggf. auch unterscheiden, ob mit oder ohne Belastung/Kurzschluß an den TA-Buchsen. Wichtig sind nicht nur die Koppelkondensatoren und Elkos, sondern auch die anderen, Frequenzgang-bestimmenden Kondensatoren, z.B. im Gegenkopplungsbereich. Außerdem könnte der Parallel-C zum Ausgangstrafo eine Ursache sein (Achtung, ggf. durch ausreichend spannungsfesten Typ ersetzen).
2. Für die Abstimmanomalie bei FM könnte neben totaler Verstimmung des Ratio-Detektors auch ein Kapazitätsverlust des Ratio-Elkos verantwortlich sein. Das ist gar nicht so selten. Bei Ersatz auf Polung achten (Plus an Masse).
3. Obwohl Sie von guten Empfangsleistungen sprechen, bemängeln Sie sowohl die NF-Lautstärke als auch die niedrige Ratio-Spannung. Es könnte durchaus sein, daß die Gesamtverstärkung viel zu niedrig ist. Untersuchen Sie doch einmal alle Betriebsspannungen an den Röhren (nicht direkt an den Anoden messen, sondern vor den Kreisen!). Nicht selten wäre z.B. das Fehlen der Schirmgitterspannung an der ZF-Röhre infolge eines ausgefallenen Widerstandes.
Und wie schon unter Punkt 1. gesagt: prinzipiell sollten wirklich alle Kondensatoren überprüft werden, nicht nur die genannten. Gottseidank verwendet Philips bei den Philettas oft sehr zuverlässige Keramikkondensatoren an Stellen, wo andere Hersteller Papierkondensatoren verwenden. Dafür fallen aber die oft verwendeten Kohlemassewiderstände immer wieder mal aus. Die "Baustelle" ist trotzdem durchaus überschaubar.
Andreas Steinmetz
meines Erachtens sind mindestens drei Fehler voneinander zu trennen:
1. Die Selbsterregung im NF-Teil. Um festzustellen, ob der Fehler nur im NF-Teil liegt, was zu vermuten ist, schalten Sie bitte auf TA und testen dann, ob die Schwingneigung noch vorhanden ist. Ggf. auch unterscheiden, ob mit oder ohne Belastung/Kurzschluß an den TA-Buchsen. Wichtig sind nicht nur die Koppelkondensatoren und Elkos, sondern auch die anderen, Frequenzgang-bestimmenden Kondensatoren, z.B. im Gegenkopplungsbereich. Außerdem könnte der Parallel-C zum Ausgangstrafo eine Ursache sein (Achtung, ggf. durch ausreichend spannungsfesten Typ ersetzen).
2. Für die Abstimmanomalie bei FM könnte neben totaler Verstimmung des Ratio-Detektors auch ein Kapazitätsverlust des Ratio-Elkos verantwortlich sein. Das ist gar nicht so selten. Bei Ersatz auf Polung achten (Plus an Masse).
3. Obwohl Sie von guten Empfangsleistungen sprechen, bemängeln Sie sowohl die NF-Lautstärke als auch die niedrige Ratio-Spannung. Es könnte durchaus sein, daß die Gesamtverstärkung viel zu niedrig ist. Untersuchen Sie doch einmal alle Betriebsspannungen an den Röhren (nicht direkt an den Anoden messen, sondern vor den Kreisen!). Nicht selten wäre z.B. das Fehlen der Schirmgitterspannung an der ZF-Röhre infolge eines ausgefallenen Widerstandes.
Und wie schon unter Punkt 1. gesagt: prinzipiell sollten wirklich alle Kondensatoren überprüft werden, nicht nur die genannten. Gottseidank verwendet Philips bei den Philettas oft sehr zuverlässige Keramikkondensatoren an Stellen, wo andere Hersteller Papierkondensatoren verwenden. Dafür fallen aber die oft verwendeten Kohlemassewiderstände immer wieder mal aus. Die "Baustelle" ist trotzdem durchaus überschaubar.
Andreas Steinmetz
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.