philips: B5D41A (B 5 D 41 A); Jupiter 541 Stereo

ID: 149897
Dieser Artikel betrifft das Modell: Jupiter 541 Stereo B5D41A (Philips Radios - Deutschland)

philips: B5D41A (B 5 D 41 A); Jupiter 541 Stereo 
28.Sep.07 12:25
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Klaus Ortwein (D)
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Klaus Ortwein

Ich versuche gerade, das Radio wieder in den ursprünglichen technischen Zustand zu versetzen. Das Problem ist, daß der Stereodecoder und die Anzeige durch ein IC-Schaltung sowie eine LED ersetzt worden sind.

Inzwischen habe ich einen Originaldecoder als Ersatzteil erhalten, der auch auf Anhieb (nach Wiederherstellen der ursprünglichen Spannungsversorgung)  funktioniert.
Leider sieht das mit der Anzeigeplatine anders aus. Die Röhre und die Bauteile sowie der Nachbau der Platine stellen kein Problem dar, wohl aber die darauf befindliche Spule S48.
Diese müßte, da sie wohl auf den 19kHz Pilotton reagieren soll, einen Wert von etwa 46mH haben (C = 1,5nF).
Kennt hier jemand eine Faustformel oder eine simple Messmethode, mit der ich aus meiner Wühlkiste eine passende Spule mit Kern herausfinden kann?

Schon mal Danke

Klaus Ortwein

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Einfache Bestimmung einer Induktivitaet 
28.Sep.07 14:21

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Ortwein.

Ich hoffe Sie haben mehr Messmittel als eine Kuechenwaage. ;-)

Mit der koennten Sie nur das Gewicht ( oder die Masse) bestimmen. Ansonnsten muss es ein Tongenerator und ein Scope oder NF-Voltmeter sein. Damit geht das ganz einfach, siehe Skizze.

Mit einem beliebigen aber bekanntem C die F resonanz messen, dazu den TG solange variieren bis   ein Minimum am VM oder Scope erscheint. Das Lx berechnen, danach das C fuer die 19 Khz berechnen, fertig! 

#NS: das Ergebniss Ihrer Arbeiten koennen Sie genauso ueberpruefen "C" ist dann  Ihr Wert!

Das Minimum muss dann bei 19khz liegen.

Gruss Knoll

 

Anlagen:

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28.Sep.07 14:42

Klaus Ortwein (D)
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Klaus Ortwein

Perfekt, Herr Knoll,

das ist die richtige Aufgabe für mein "neues" RV55 aus 'Ihrem' Haus.

Danke & Gruß

Klaus  

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Funktion der Schaltung am Stereo-Auge 
04.Oct.07 16:15

Klaus Ortwein (D)
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Klaus Ortwein

Nach einigen Hürden (so generierte der vor 10 Jahren selbstgebaúte Funktionsgenerator irgendetwas, nur nicht in dem Frequenzbereich, der eingestellt war) habe ich eine passende, abstimmbare Spule gefunden und eingebaut - nur leider kein Ergebnis.

Daher habe ich mal mit dem Frequenzzähler das Signal beobachtet: je stärker das Stereosignal ist, desto höher geht die Frequenz.

Auf den Teilschaltbild kommt das "Stereosignal" von unten über den Indikator zur Röhre, wobei der Schwingkreis gegen Masse liegt. Das Signal wird verstärkt, gleichgerichtet und zur Erzeugung einer negativen Gittervorspannung benutzt (meine Deutung).

Leider zeigt die Röhre selbst bei einem starken Ortssender keine Reaktion auf das Indikatorsignal.
Wie kritisch ist der exakte Wert von S48?
Liege ich mit meiner Deutung überhaupt richtig?

Klaus

 

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04.Oct.07 16:47

Hans M. Knoll (D)
Redakteur
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Ortwein.

Ich will mich da nicht vordraengen. Es gibt sicher genuegend Leute die das loesen koennten.

Wenn es so ist wie Sie schreiben, haben Sie meiner Meinung nach eine kleine Spule, Japan?

Aussen gross z.B. 10x10 mm und innen kleiner Kern.
Wenn ja, ist das Eisen oder Ferrit magnetisch in der Saettigung auf deutsch ueberfahren. Dabei wird das „L“ immer kleiner und „F“ immer hoeher.

Nehmen Sie doch einmal die Spule, die Cs 100, 101 und 104 weg. Legen ihren TG ueber ca. 10 oder 22nf an den Pin 1 der EM.
Wenn der Generator zu wenig Spannung legen Sie ueber ein Potentiometer die 6,3 Heizspannung (50Hz) an. Damit testen Sie die Schaltung.
Wenn das alles geht. MA geht zu, messen Sie mit dem RV55 welche Spannung muss am Pin 1 der EM anliegen, dass sie zu geht.
Dann muessen wir weiter sehen. So ist es Kaffesatzlesen.
Gruss Knoll

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Spule fuer 19 oder 38 Khz? 
06.Oct.07 12:01

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Ortwein.

Ich habe ueber Ihren Fall nochmals nachgedacht.

Sie sind ja von einer vollkommen falschen Voraussetzung ausgegangen. Ich hab' geglaubt was Sie sagten.

Die Anzeige muss nicht die 19 Khz anzeigen, sondern 38 Khz. siehe meinen Eintrag bei den Spulen

 

  Mit den 1500pF braucht man dann 11,69 mH.( ohne die Ankoppel_Cs und Schaltung der EM)

Das sind nur ca. 9,0 bis 10,0 mH  die dann  noetig sind.

Deshalb kommen Sie nicht voran.

Gruss Knoll

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08.Oct.07 00:09

Klaus Ortwein (D)
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Klaus Ortwein

Danke, Herr Knoll,
für die Informationen.

Das magische Band zieht sich umso stärker zusammen, je höher die anliegende Frequenz und/oder die Spannung ist. Das hat der Test mit dem Signalgenerator ergeben.
Irgend etwas stimmt wohl mit dem Decoder nicht, da trotz deutlich hörbarem Stereosignal kein verwertbares Signal an der Röhre ankommt - unabhängig davon, ob der Schwingkreis da ist und welche Werte er hat.

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Ich habe nun einen "Screenshot" gemacht:

Screenshot Stereosignal auf Oszilloskop

Hiermit wird Ihre Aussage zur Frequenz bestätigt: eine Periode 'dauert' ca. 2,6Div, bei 10µs/Div sind das ziemlich genau 38kHz.
Das Problem scheint mir die Spannung zu sein: wie aus dem Bild gerade zu erkennen, beträgt hier die Auflösung 10µV/Div - somit steht eine U<sub>ss</sub> von etwa 30µV bei einem starkem Sender an, unabhängig davon, ob ich an C104 oder direkt an Pin5 des Decoders messe.
Die Lautstärke der beiden Kanäle ist jedoch richtig, d.h., beim Betätigen der Mono-Taste geht nur der Stereo-Effekt verloren, die Lautstärke ist konstant.

Kann es sein, daß die fehlende Induktivität in Verbindung mit der Triodenbeschaltung aus den paar µV ein so starkes Signal erzeugt, wie es für einen deutlichen Ausschlag der Röhre erforderlich ist ?

Klaus Ortwein

21.10.: Bild und Text hinzugefügt

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38 Khz am Ausgang des Decoders zu gering! 
22.Oct.07 10:05

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Ortwein.

Kann es sein, daß die fehlende Induktivität in Verbindung mit der Triodenbeschaltung aus den paar µV ein so starkes Signal erzeugt, wie es für einen deutlichen Ausschlag der Röhre erforderlich ist ?

Diese Angabe kann ich klar mit NEIN beantworten.

Die gesamte Schaltung vom Deoder-Ausgang bis G1 der EM84 hat einen Gewinn von 1:3 ( mit Versuch ermittelt) das heisst. Wenn am Decoder Ausgang, was ich als realistisch ansehe, 4 bis 6 Vss 38Khz stehen, sind das am Kreis (am MA) 3mal mehr also 12 bis 18 Vss.

Sie zeigen 30 mV (nicht mikrovolt) ;-)  

Ich muss Ihnen abnehmen, dass der Decoder richtig arbeitet, am 38Khz Kreis von dem die Anzeigespannung abgenommen wird, koennen dann aber nicht nur 30mV stehen.

Also, entweder die Verbindung vom Kreis zum Abnahmepunkt der 38Khz ist unterbrochen oder am Kreis stehen tatsaechlich nur 30mVss. Dann kann der aber niemals richtig arbeiten.

Messen Sie also am T2 oder dem 38Khz Kreis die Spannung. Dort sollten 4 bis 6 Vss (oder mehr) zu messen sein.

Sind das weniger, arbeitet der Decoder auch nicht richtig. Das heist zu wenig Ausgangs-Spannung.

Sie muessen dann halt den Strom im T2 als Spannungsabfall am R18 messen, auch den Elko C 116 ? = 10uF  pruefen (ich kann das nicht genau lesen ob C116 stimmt) der haengt am Emitter des T2 AF126. Ist der defekt, ist die Verstaerkung im T2 zu klein.

Viel Erfolg!

Knoll

 

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Fehler gefunden 
22.Oct.07 22:56

Klaus Ortwein (D)
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Klaus Ortwein

Hallo Herr Knoll,
aufrgund Ihrer Ausführungen habe ich den Stereodecoder erst einmal ausgelötet und ganz genau betrachtet:
Der Decoder stammt aus Werkstattbeständen, im Laufe der Jahre hatte sich der Schaumstoff zersetzt und dabei die Kupferbahnen angegriffen, die nicht mit Lötzinn bedeckt waren. Dies alles hatte ich im Vorfeld gesäubert und mit einer dünnen Lötzinnschicht abgedeckt.

Dabei habe ich allerdings übersehn, daß die Auskopplung des Signals an Pin 5 über einen Draht erfolgt und daß dieser ... an der Stiftseite einfach nicht richtig verlötet war - der blanke Draht war da, wurde aber nur vom Flußmittel isoliert gehalten.
Ein Tröpfchen Lötzinn und schon schlägt das magische Auge gewaltig aus - und das im Testaufbau ganz ohne Schwingkreis.

Vielen Dank für Ihre wie immer schnelle und zielführende Hilfe

Klaus Ortwein

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Finale 
22.Oct.07 23:26

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Ortwein.

Erfreulich!

Jetzt muessten Sie eigentlich fragen. wozu die Spule.

Es ist so: der normgerechte Pilotton wird mit 8 bis 10 % des Gesamthubes uebertragen.

Wenn Sie aber Abgleichvorschriften lesen, finden Sie meist oder oft (bei GRUNDIG immer) das das Umschalten von Mono auf Stereo bei 5 % justiert werden muss.

Der Grund?  Reflexionen an Bergen oder eben in Staedten loeschen den Piloton (19Khz) zum Teil oder total aus, wegen der Phasenverschiebung. Ein Signal kommt direkt, das zweite dritte usw. spaeter und die Pilotphase dieser Signale stimmt nicht mehr ueberein die Amplitude wird  kleiner oder zu klein. Wir Entwickler haben da viel Haare verloren ;-) bis das klar war.

Philips hat da eben vorgesorgt   (+) , dass "Stereo" sicher angezeigt wird. Heute ist das ja nicht mehr noetig, weil doch fast 100% der Sendungen in Stereo erfolgt. In der Zeit aus der unsere Radios sind, war das nur stundenweise der Fall, da musste man ja ein Signal "STEREO" bekommen.

Das zur INFO fuer die "jungen"

Bis zum naechsten Mal. Hans M. Knoll

 (+) weil die Schaltung mit Spule einen Spannungsgewinn von 300% oder 1:3 macht. 

  

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