protona: P55S; Minifon (Miniphon) Details,die man nicht so oft sieht

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ID: 391181
protona: P55S; Minifon (Miniphon) Details,die man nicht so oft sieht 
15.Jan.16 00:31
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Adalbert Gebhart (CH)
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Bei der funktionsfähigen Restauration eines ziemlich kaputten P55-S musste ich einige Teile anfassen, die ich noch nirgendwo so im Detail gesehen habe. Daher bringe ich sie hier.

1. Drahtendeabschalter

Jede der Drahtspulen enthält einen kleinen Hebel als Drahtendeabschalter. Der Hebel dreht sich um eine kleine Welle, deren Lagerböcke auf der Spule ausgebrochen waren:

Diese Hebel haben innen eine feine Feder, die den Hebel nach aussen drückt, sobald die Abwicklung der letzten Drahtwindung begonnen hat:

Mit zwei Tropfen UV-härtbarem Epoxidkleber liessen sich diese Lagerböcke wiederherstellen:

 

2. Bremsen

Die Bremsen mussten - wie üblich - neue Filze bekommen. Eine war aber trotzdem nicht in Ordnung - sie federte nicht mehr zurück. Beim Auseinanderbauen stellt ich fest, dass sie wie ein Uhrfederwerk aufgebaut sind:

Die Feder ist aussen am Federhaus eingehakt und innen an einer kleinen Nocke am Zahnrad:

Von dieser Nocke war sie abgerutscht. Das liess sich leicht beheben.

3. Die Batterieanzeige

Sie sah etwas merkwürdig aus. Beim Ausbau sah man, dass lose Pappstreifen darin herumschwammen und die "Skalenscheibe" offenbar auch lose war:

Die Plasitkkappe konnte man vorsichtig entfernen. Die losen Pappen wurden ersatzlos entfernt und die Skalenscheibe mit zwei Tropfen Epoxidkleber fixiert:

Die Plastikkappe ist sehr dünn und war mit einer Art Lack gesichert. Sie war mir beim Abnehmen am Rand eingerissen. Ich musste daher einen kleinen Bandage-Ring aus Plexiglas drehen und drüberkleben:

Jetzt kann man die Kappe ohne Beschädigung abnehmen, wenn mal wieder etwas mit dem Anzeiger sein sollte:

4. Schwungrad mit Lager

Bei vielen Tonbandgeräten werden für Vor- und Rücklauf verschiedene Hilfsräder zwischen feststehenden Antrieb und feststehende Spindel geschaltet.
Beim Minifon P55 wird das Schwungrad mitsamt seinem Lager bewegt und gegen das Reibrad der Vorlaufspindel oder der Rücklaufspindel gedrückt.

Damit das leicht geht, muss die Lagerung leichtgängig sein.
Dazu besitzt das Lager auf der Ober- und Unterseite je vier V-förmige Vertiefungen (rote Pfeile), in denen je eine Kugel läuft (Achtung bei der Demontage, damit die Kugeln nicht verloren gehen) :

Die Trägerplatine besitzt ebenfalls solche Vertiefungen - hier mit den vier eingesetzten Kugeln (rote Pfeile) :

Auf diese Kugeln wird nun das Lager gesetzt. . Dann kommen in die oberen V-Nuten vier weitere Kugeln die von oben mit kleinen Kupferblechen gesichert werden. Zum Festschrauben dieser Kupferbleche dienen die mit gelben Pfeilen markierten Gewindehülsen.

Der blaue Pfeil im vorletzten Bild zeigt auf eine Madenschraube, mit der man die eine Lagerhülse lösen kann um die Schwungmasse zu entnehmen.

Die grünen Pfeile im selben Bild zeigen auf eine Feder, die in dieser Lagerhülse sitzt und mit der kleinen Schraube gegen die Welle gedrückt wird. So kann man die Spannung zwischen Vorlauf und Rückauf einstellen.

Die Schwungmasse ist wie die Lagerbüchsen aussen aus Messing. Ihre Achse ist aber aus Stahl, damit sie in den Messingbüchsen leicht läuft:

5. Das Motorbett 

Das Motorbett wurde offenbar aus einer Art Kitt (sowas wie Phimo) hergestellt. Bei meinem Gerät war es leider völlig zerbröselt:

Das Bett wurde daher aus Kunststoff neu erstellt:

In der Mitte wird der Motor mittels eines an der Motorhülle angebrachten Gewindestiftes befestigt. Das Motorbett mit dem Motor dran wird dann in einen rechteckigen Ausschnitt in der Trägerplatine gesteckt und - soweit ich auf verschiedenen Fotos erkennen konnte - von unten mit einer Art Klebeband gesichert.
Diese Befestigung mit Klebeband war mir zu windig. Deshalb habe ich aus dünnem Blech eine Platte - etwas grösser als der Ausschnitt in der Platine - angefertigt, die mit M2-Schrauben das Bett fixiert.

Von unten sieht das dann so aus:

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.