pye: Pye 39G; ein verbasteltes Gerät

ID: 290770
Dieser Artikel betrifft das Modell: 39G (Pye Ltd., Radio Works; Cambridge)

pye: Pye 39G; ein verbasteltes Gerät  
17.Jun.12 19:58
1895

Dieter Zwingel (D)
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Dieter Zwingel

Es ist schon erstaunlich, was man an einem Gerät alles „verbasteln“ kann:

Mein Pye 39G sah eigentlich ganz gut aus; seltsam war auf den ersten Blick eine EF80 auf dem Chassis von 1951. Es handelte sich um eine Röhre, die ein Bastler-Vorbesitzer als nicht abstimmbare Hf-Vorstufe eingebaut hatte. Außerdem war die EBC33 durch eine Doppeltriode  6SL7 GT ersetzt sowie die Endröhre durch eine 6L6 G. Zur Demodulation war eine Ge-Diode OA72 eingelötet, die Schwundregelung war nicht angeschlossen. Die AZ31 war durch 2 Si-Dioden ersetzt. Zu alle dem war das 11m-Band auf Langwelle „umgerüstet“!  

Mit diesen Modifikationen war der Deutschlandfunk auf MW ( hier mein Testsender ) gerade so zu empfangen.

 Ich entschloss mich daher, das Gerät gemäß dem Schaltbild in den Originalzustand zurückzuversetzen:

Die EF80 wurde ausgebaut ( man sieht auf den Bildern noch das Loch für den Novalsockel ) und die 6SL7 durch eine EBC33 ersetzt. Die 6SL7 wurde weiterverwendet, da sie der EL33 recht ähnlich ist, ebenso die Si-Dioden als Ersatz für die AZ31. Das 11m-Band wurde wieder mit geeigneten Spulen versehen. Dabei mussten die Spulenkörper einzeln angefertigt werden, ebenso wie die Abgleichkerne.

Schließlich bemerkte ich auch, dass die Tonblende völlig geändert war; sie wurde wieder auf den Originalzustand zurückgebaut.

 Nach all diesen Änderungen und einem Abgleich des Gerätes zeigte sich, dass die Empfindlichkeit sehr stark zugenommen hatte: auf allen KW-Bändern ist ein guter Empfang möglich.

Da fragt man sich doch, warum jemand den Aufwand des Umbaus betrieben hat, nur um am Ende ein sehr schlechtes Gerät zu besitzen. Ich bin jedenfalls nun mit dem jetzigen (fast) Originalzustand wieder sehr zufrieden.

 

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