quelle: Reparaturbericht eines Antriebsrades
quelle: Reparaturbericht eines Antriebsrades
Reparatur eines Antriebsrades
Der eigentliche Defekt an diesem Tonbandgerät äußerte sich dadurch, dass das Vorspulen nicht mehr funktionierte. Weiterhin war aber auch der Abspielbetrieb immer mehr mit Geräuschen untermalt. Die Ursache dieses Versagens war des Antriebsrad auf der Motorwelle.
Das Antriebsrad besteht oben aus Aluminium mit drei Abstufungen, damit das Gerät mit 3 Bandgeschwindigkeiten laufen kann. Weiter unten jedoch, besteht nur die Nabe des Antriebsrades aus Metall. Auf dieser Nabe war eine etwa 5mm dicke Gummischicht aufgebracht. An der Stelle, wo ein Zwischenrad das Drehmoment beim Vorspulen und beim Abspielen auf den vorderen Spulenteller überträgt war diese Schicht völlig zerstört und der Kraftfluss unterbrochen. Eine Nut war in den Gummi eingegraben. Der ursprüngliche Durchmesser der Gummischicht konnte nicht mehr ermittelt werden, weil das Gummi stark verformt war. Aus der Einbausituation war aber dennoch das Maß gut zu ermitteln.
Zum Ausbau dieses Antriebsrades müssen zuerst die zwei oberen Kunststoffabdeckungen abgenommen werden. Nach dem Ausbau des Chassis, dieses wird nach dem Lösen von 4 Schrauben einfach nach oben herausgenommen, und des Zwischenrades, kann das Antriebsrad nach dem Lösen von zwei Schrauben an der Nabe des Rades, leicht von der Motorwelle abgezogen werden.
Ein Gummirad muss nicht auf einem anderen Gummirad laufen, um ein Drehmoment zu übertragen. Üblich ist eigentlich die Kombination Gummi auf Metall. Daher wurde aus Aluminium eine Hülse für das Antriebsrad des Motors, welche die Gummischicht ersetzen sollte, gedreht. Zuerst aber müssen die alten Gummireste entfernt und die Fläche darunter etwas abgedreht werden. Anschließend wird die Oberfläche feingedreht. Das Maß ist dabei nicht wichtig, weil der Innendurchmesser der Hülse darauf angepasst wird.
Die Hülse ist ein einfaches Drehteil, ein Hohlzylinder. Der Innendurchmesser wird 0,01mm kleiner gewählt als der Durchmesser der feingedrehten Nabe, dann kann auf einer kleinen Presse die Hülse auf die Nabe aufgepresst werden. Vor dem Pressen werden die Kontaktflächen mit einer Montagepaste versehen, damit es nicht zum Festfressen kommt. Der Außendurchmesser der Hülse ist identisch mit dem größten Durchmesser der Abstufungen weiter oben am Rad und ist auch dessen Anschlag beim Aufpressen. Damit das reparierte Antriebsrad auch nachher Rund läuft wurde die abschließende Bearbeitung der Hülse auf einem eingeführten Dorn in der Spannzange auf der Drehmaschine vorgenommen.
Wichtig ist dass der Außendurchmesser der Hülse etwa 0,3mm größer ist, um noch Material für die abschließende Bearbeitung des Außendurchmessers auf das endgültige Maß zu haben. Der gemessener Rundlauf wurde nach der Bearbeitung mit etwa 0,03mm gemessen. Do genau war das Gummiteil bestimmt nicht.
Nun konnte das Antriebsrad wieder in umgekehrter Reihenfolge eingebaut werden.
Die Reparatur der Zwischenrades, welches auch nicht mehr rund lief, wird in einem weiteren Bericht beschrieben.
Die Reparatur liegt schon eine Weile zurück und das erste Bild zeigt das Rad nach etwa 75 problemlosen und geräuscharmen Betriebsstunden. Deutlich ist die Stelle zu sehen, wo das Zwischenrad auf der Hülse läuft. Auch die 3 Abstufungen zur Variation der Bandgeschwindigkeit sind hier gut zu sehen. Unten sieht man den Ring mit den zwei Schrauben der das Rad auf der Motorwelle klemmt. Das zweite Bild zeigt das Rad von unten und gut zu sehen ist die Dicke der aufgepressten Hülse. Hier ist der Ring nicht montiert, damit die Hülse besser zu sehen ist.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.