REN914 Triode
REN914 Triode
REN914
Triode
Anwendung: Empfangsgleichrichtung, NF-Verstärkung. Für Wechselstromheizung.
(Paralleltype REN1814).
Aufbau und Verwendung: Indirekt geheizt, Eingitter-Verstärkersystem, Außenmetallisierung, im Innern der Röhre mit der Kathode verbunden. 5poliger Stiftsockel, Kathode an Mittelstecker angeschlossen.
Als leistungsfähiger HF-Gleichrichter in kleineren Empfangsgeräten sowie zur NF-Widerstandsverstärkung zwischen HF-Gleichrichter und Endröhre verwendet.
Mitunter wird wegen der besseren Aussteuerfähigkeit und größeren Verstärkung bei Audionschaltung die Transformatorkopplung (1:4) bevorzugt. Wegen des verhältnismäßig hohen Innenwiderstandes ist ein guter Transformator erforderlich*. Der Primärwicklung des Transformators schaltet man zur Erzielung eines guten Frequenzganges zweckmäßig einen Widerstand (etwa 100 kΩ) parallel.
Bei reiner NF-Verstärkung bevorzugt man die Widerstandskopplung (Ra = 0,3 MΩ). Max. zulässiger Gitterableitwiderstand Rg = 1 MΩ (bei Audionschaltung 2 MΩ). Für NF-Widerstandsverstärkung ist ein Kathodenwiderstand von ca. Rk = 8000 Ω erforderlich (Parallelkondensator Elektrolyt 2-20 µF).
Bei günstiger Dimensionierung ist eine NF-Spannungsverstärkung in der Röhre bis zu 50 fach zu erzielen.
Als Oszillatorröhre ist die REN914 nicht geeignet.
Zeitgemäße Nachfolgetype: Eingitterröhre AC2 (1935) oder für größere Verstärkung Pentode AF7 bzw. Stahlröhre EF12 (1938), (in Triodenschaltung, andere Sockelung). Eine Auswechslung im vorhandenen Gerät wird neben dem notwendigen Austausch der Sockelfassung vielfach eine Schaltungsänderung notwendig machen. Neukauf bzw. Neubau eines Empfängers mit modernen Röhren daher vielfach zweckmäßiger.
Aus: "Rundfunkröhren - Eigenschaften u. Anwendung" v. Ludwig Ratheiser, Berlin 1939.
* Die REN914 hat eine Leerlauf-Verstärkung µ = 100 und einen Innenwiderstand von 40 kΩ. Die Röhre mit dieser Charakteristik wurde eigens entwickelt, um mit der einfach zu realisierenden Widerstandsverstärker- Schaltung eine hohe Verstärkung zu erreichen, also eigentlich, um die teure und qualitätsverschlechternde Transformatorkopplung zu vermeiden. Es ist daher schon etwas merkwürdig, wenn in obigem Beispiel für diese Röhre nochmals Transformatorkopplung empfohlen wird. Es ist das, wozu diese Röhre gerade nicht entwickelt wurde und auch weniger geeignet ist. Transformatorkopplung ist mit der REN904 mit Ri = 12,5 kΩ wesentlich besser zu realisieren.
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