RGN1404 Frage an die Röhrenexperten
RGN1404 Frage an die Röhrenexperten
Die damaligen Röhren waren teuer genug und für viele kaum bezahlbar. Der Sockel mit Seitenschraube sowieso eher eine Ausnahme. Hier hätte man doch einsparen können. Warum wurde es nicht gemacht?
Gruß,
Paul Heußner
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Sg. Herr Heussner,
bei meiner original verpacktenTelefunken RGN1404 ist der Anodenanschluß des Sockels innen mit dem Seitenanschluß verbunden. Dann führt ein Draht außen zur Kappe und dieser Anschluß ist erst in der Röhre mit dem Anodenblech verbunden.
Über das "warum" kann ich leider auch nichts sagen.
Ich habe die Sockelbelegung umgezeichnet, siehe unten.
MfG. WB
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vielen Dank für die schnelle Aufklärung.
Danach ist das Anschlußbild in den Telefunkenunterlagen schlichtweg ungünstig gezeichnet. In der Röhrentaschentabelle ist ebenfalls diese Darstellung vorhanden (EU1), was mich halt stutzig machte.
Gruß, Paul Heußner
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Über das "warum" ...
Es ist besser die Anodenzuführung nicht durch den Quetschfuß laufen zu lassen, weil sich dort bei hohen Spannungen (800V ~) leicht Bleibäume, durch Elektrolyse im Glas, bilden können.
Das ist selbst bei einigen AZ1 (max. 2x 500V ~) sichtbar.
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Zersetzung im Quetschfuß
wenn die AZ1 die ältere Röhre wäre,
und dann in der jüngeren RGN1404 die "Lehre" gezogen worden
wäre, würde ich Ihrer Argumentation zustimmen.
Aber die AZ1 ist wohl neueren Datums als die RGN1404.
Ich denke, zur Zeit der RGN1404 traute man sich noch nicht,
diese dicken Stützdrähte im Quetschfuß einzuschmelzen, da
die bei den Temperaturwechseln den Quetschfuß gesprengt hätten.
Man sieht in der RGN deutlich die Blechbandage um den Fuß,
an der die Anodenstützdrähte befestigt sind.
Bei der AZ1 war man mit Draht und Glas weiter, man konnte es wagen.
Die Zersetzung des Glases war wohl nicht so schnell,
als daß sie prohibitv gewesen wäre.
Ist die AZ1 noch brauchbar?
Übrigens ist bei dieser "Glaselektrolyse" augenscheinlich die
Temperatur entscheidend, nicht die hohe Spannung.
Man sieht deutlich, daß der Schaden um den dicken (= heißen)
Stützdraht viel weiter um sich gegriffen hat als um den
dünneren Einschmelzdraht. Die Spannung war überall dieselbe.
Das ist völlig in Übereinstimmung mit der Leitfähigkeit von
Gläsern, die erst im Bereich um die Transformationstemperatur
nachweisbar wird.
Grüße
Georg Schön
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Das ließ mir keine Ruhe...
Als Beweis hierfür, siehe Karte 59 meines Funke W16. Das habe ich dort nicht erwartet!
Dass die Seitenschraube mit dem Anodenstift verbunden ist, wird nicht erwähnt!
Dann habe ich nochmal genau meine Röhren betrachtet:
ja da ist noch die für diese Bauart unbenutzte Anodendurchführung durch den Quetschfuß vorhanden!
Man beachte den rel. großen Abstand zu den Heizfadendurchführungen. Sicherlich soll diese Maßnahme das immer vorhandene Risiko einer Glaselektrolyse minimalisieren, wenn benutzt natürlich.
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Äquivalente Typen?
Dies Argument macht mich unsicher.
Es gab äquivalente Typen von den meisten
Röhrenherstellern
G1404 Valvo
V2400 Tungsram
EG420 Sator
R0481 Rectron
1832 Philips
Die RGN1304 war auch bis 100mA zugelassen, sollte vergleichbare
Verlustleistung an der Anode haben, sie stammt auch aus der Zeit.
Hat jemand eine dieser Röhren? Wie ist die Anode herausgeführt?
Wie sieht es im Quetschfuß aus? (Elektrolyse)
Grüße
Georg Schön
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G1404
Gruß,
Paul Heußner Anlagen:
- G1404 (97 KB)
- Quetschfuß (66 KB)
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Doch wohl Isolationsproblem
die Bilder der Valvo haben mich überzeugt.
Hier ist der Respekt vor der Höhe des Systems und den
damit verbundenen Kräften bei Stößen etc in der
Halterung für die Anode noch deutlicher zu sehen.
Da auch hier die Anode oben heraus geführt ist, und
das Gemeinsame die 800 V Ua max sind, während andere
Gleichrichter mit vergleichbaren Strömen die Anode über den
Quetschfuß abführen, muß ich die "Glaselektrolyse" bzw
Überschlagsgefahr im Sockelansatz generell als
wohl hauptsächliche Motivation für die seltsame
Konstruktion ansehen.
Grüße
Georg Schön
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