rim: Eigenbau: Signalverfolger nach Radio-RIM-Schaltp

ID: 154968
Dieser Artikel betrifft das Modell: Signalverfolger (RIM bzw. Radio-RIM; München)

rim: Eigenbau: Signalverfolger nach Radio-RIM-Schaltp 
21.Dec.07 22:16
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Rolf Nickel (D)
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Rolf Nickel

Liebe Leser,

als Schüler habe ich die Heinz-Richter-Bücher "verschlungen", in denen unter Anderem die Schaltungen vieler Radio-RIM-Bausatzgeräte besprochen wurden. Fasziniert hat mich z. B. der "Signalverfolger", wahrscheinlich auch wegen des fremdartigen Begriffs und der im Buch gezeigten Abbildungen, die ich auf der Geräteseite ergänzt habe.
Den Bausatz konnte oder wollte ich mir nicht leisten, wahrscheinlich wurde er Anfang der 70er Jahre (des vorigen Jahrhunderts) auch gar nicht mehr angeboten. Aber im Laufe meiner Basteltätigkeit hatte ich schon einiges an Einzelteilen gesammelt, und nun kamen noch ein ausgeschlachtetes Gehäuse und der Netz- und Ausgangstrafo eines kleinen EMUD-Hallverstärkers hinzu. Das müsste ausreichen, um einen solchen Signalverfolger mit eigenen Teilen zu bauen, dachte ich mir und ging an die Verwirklichung.
Damals waren "gedruckte Schaltungen" ein absolutes Muss, wenn man vor den "lieben" Kollegen, die nur noch mit Halbleitern bastelten und mich wegen meines "Röhrenvogels" veräppelten, bestehen wollte. Bei etwas mehr Selbstbewusstsein bzw. mit heutigem Kenntnisstand kann man das nur als Unsinn bezeichnen: Platine kleben, belichten, ätzen, waschen, bohren, und das alles für ein einziges Exemplar !
Das Gehäuse erhielt eine neue Frontplatte aus Aluminium. Nach dem Bohren wurde sie mit "Letraset"-Abreibe-Buchstaben beschriftet und mit "Plastik-Spray 70" versiegelt. Die Frontplatte dient auch als Träger ("Gestell") für die Einzelteile ausser dem Lautsprecher und den Transformatoren.
In die Rückseite des Gehäuses wurde "eine halbe Million" kleiner Löcher für den Lautsprecher-Schallaustritt gebohrt und mit Bespannstoff verkleidet. Bei der Röhrenbestückung bin ich vom Original abgewichen, statt einer ECL 82 wurde die "modernere" ECL 86 verwendet. Außerdem erhielt das Gerät keine optische Anzeige EM 80 ("magischer Fächer"), weil ich das für unnötig hielt.
1978 wurde eine wichtige Änderung durchgeführt. Der Teil der Leiterplatte mit der ersten und zweiten Verstärkerstufe ECC 83 wurde abgeschnitten und durch eine doppelt kaschierte ersetzt. Die obere zweite Lage dient als zusätzliche Schirmung. Ich weiß nicht mehr genau, warum ich das tat. Wahrscheinlich zur Minimierung von Brummeinstreuungen.


 
Das Ergebnis kann sich auch heute noch sehen und hören lassen, Letzteres aber nur bei Benutzung eines externen, ordentlichen Lautsprechers. Der eingebaute klingt natürlich "nach Blech" und ist ein Notbehelf.

Frohe Weihnachten wünscht
Rolf Nickel
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noch ein Nachbau 
22.Dec.07 10:03

Hans-Dieter Haase † 5.2.18 (D)
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Hans-Dieter Haase † 5.2.18

Lieber Herr Nickel,

auch mich haben die Schaltungen und Geräte von Richter, Rim und Co. aber auch von Heathkit fasziniert. Auch bei mir ist der Signalverfolger als Nachbau entstanden (auch ohne EM80), allerdings kombiniert mit einem Multivibrator, einem Wobbler für AM-ZF und einem Kondensator-Isolationsprüfer mit EM84. So sparte man sich mehrere Netzteile.
Bilder füge ich als Anlage bei. Die Verdrahtung des Signalverfolgers ist in der Unteransicht auf der rechten Seite zu sehen.

Freundliche Weihnachtsgrüße

Hans-Dieter Haase

 

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Eindrücksvoll!... 
22.Dec.07 23:55

Todd Stackhouse (USA)
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Lieber Herr Haase,

Das ist ein recht schönes Gerät!

MfG,

Todd

 

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