RS287 (RS287) = RL12P35?
? RS287 (RS287) = RL12P35?
Nach Schwandt's Röhrentaschentabelle 14. A. ist die RS287 von den Daten her gleich der RL12P35. Auch ist bei der RS287 das Datenblatt der RL12P35 hochgeladen.
- Kann jemand die Gleichheit der beiden Typen bestätigen?
- Ging aus der RS287 später die RL12P35 hervor, d.h. ist die RL12P35 die mil. Type der RS287?
MfG DR
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RL12P35 = RS287
Nach diesem Telefunken Datenblatt.
MfG Götz Linß
Anlagen:
- P35-RS287 (56 KB)
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Daten bzw. Arbeitspunkte teilweise unterschiedlich
Telefunken als die offensichtlichen Entwickler der RS287 und der RL12P35 müßten es eigentlich am Besten wissen und das Datenblatt von Telefunken in Post 2 bestätigt es auch, daß RS287 = RL12P35 ist.
Herr Hartmut Kohl hat mir dagegen folgendes gemailt:
Hallo Herr Rudoph, die beiden Typen sind durchaus, wenn auch nur bedingt tauschbar, aber nicht identisch. RS287 RL12P35 Verwendungszweck Sendepentode Endpentode If 0,68A 0,65A Ug1 -30V -20V Ia 50mA 65mA Ig2 10mA 13mA S 4,5 3,4 Rk 0,65kOhm 0,26kOhm Ra 15kOhm 3,3kOhm Sprechleistung 35W ? 14W Ubmax 600V 800V soweit die elektrischen Unterschiede der beiden Systeme. Quelle:Röhrentaschenbuch von W.Beier , Fachbuchverlag Leipzig 1954 -Eine Gleichheit würde ich damit ausschließen. -Hersteller und Fertigungsjahre sind leider nicht angegeben. viele Grüße Hartmut Kohl
Danach sieht es so aus, als seien die beiden Typen unterschiedlich. Aber es könnte genau so gut sein, daß nur jeweils andere Arbeitspunkte angegeben sind.Leider sind die Angaben bei Beier unvollständig, da weder Ua noch Ug2 angegeben sind.Und von der Größe von Ug2 hängt die Größe der Spannung Ug1 ab, wenn ein bestimmter Anodenstrom Ia fließen soll
Ludwig Ratheisers "Tabelle der Wehrmachtsröhren" (im Anhang zu Schwandt's Röhrentaschentabelle) gibt für die RL12P35 folgende Meßwerte an.
Ua = 600V
Ug2 = 200V
Ia = 65mA
Ug1 ca. - 28V
S ca. 3,5mA/V
D ca. 20%
λ >= 4,5m (fremdgesteuerte Sendeendstufe)
Daraus geht hervor, daß
- die RL12P35 eine Sendepenthode ist und nicht, wie bei Beier angegeben, eine NF-Röhre,
- die einzelnen Exemplare eine deutliche Streuung ihrer Eigenschaften aufweisen
- die Gittervorspannung der RL12P35 und die der RS287 (wie bei Beier angegeben) sich praktisch nicht unterscheiden.
Falls keiner der Röhrenspezialisten Einspruch erhebt und etwas Anderes belegen kann, gehe ich nun davon aus, daß die beiden Röhren elektrisch gleich sind.
Somit bleibt als alleiniger Unterschied: Die RS287 ist die "zivile" und die RL12P35 die "militärische" Variante.
MfG DR
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Ratheiser bestätigt: RS 287 = RL 12 P 35
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Bild einer RS287_RL12P35
Danke für alle Informationen!
Zusätzlich hat mir ein Sammler, der nicht benannt sein möchte, Bilder einer RS287_RL12P35 gemailt. Diese Röhre hat auf der einen Seite die Bezeichnung RS287 und auf der anderen Seite die Bezeichnung RL12P35. Ihm vielen Dank für die Erlaubnis, die Bilder hier einstellen zu dürfen.
Damit ist auch anhand einer existierenden Röhre die Bestätigung für die Idendität von RS287 und RL12P35 erbracht.
MfG DR
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RS287
Guten Tag in die Diskussionsrunde!
Nach Angabe Telefunkens sind beide Röhren elektrisch identisch. Auch Fr.Fritz -Telefunken sehr nahestehend-, hat dies in seiner Codex-Ausgabe von 1947/48 dokumentiert.
Die RS287 ist die zuerst entwickelte ziviele Ausführung, die dann als RL12P35 ins Wehrmachtsprogramm übernommen wurde.
Nebenbei, bei dem Foto der RL12P35 handelt es sich um eine frühe Entwicklung, noch mit runden geschwärztem Anodenblech. Valvo/Philips fertigte dann diesen Typ an verschiedenen Produktionsstätten mit Rundform-Anode und plattierten Anodenblechen, die Endform wurde schließlich von TFK mit eckigen Anodenblechen gefertigt.
Was die unterschiedlichen Datenangabe in den Röhrencodex betrifft, so resultiert dies im Wesentlichen aus unterschiedlich eingestellten Betriebsdaten.
In meiner Bücherreihe Röhrenhistorie Band IV ist einiges mehr zu dieser Röhrentype und vielen anderen geschrieben.
Der erste Band -der Basisband- erscheint im April 2009 beim Funk Verlag Hein. Die Bücher können über den Fachbuchhandel oder telefonisch bzw. per Internet bestellt werden, siehe:
Funk Verlag Bernhard Hein e.K.
D-06847 Dessau-Rosslau Tel. 0340-5412210 www.funkverlag.de
Band I: ISBN 978-3-939197-28-7
Band II: ISBN 978-3-939197-29-4
Band III: ISBN 978-3-939197-30-0
Band IV: ISBN 978-3-939197-31-7
Band V: ISBN 978-3-939197-32-4
mit Subskriptions-Preisnachlass bei Bestellung aller 5 Bände: ISBN 978-3-939197-33-1.
Keine Bange, bezahlt werden muss jeweils erst bei Lieferung eines Bandes!
U.a. sind beim Verlag Leseproben einzusehen, sowie bei Jogis Röhrenbude.
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