saba: 100; Freudenstadt, Kondensatoren

ID: 119595
Dieser Artikel betrifft das Modell: Freudenstadt 100 (SABA; Villingen)

saba: 100; Freudenstadt, Kondensatoren 
27.Aug.06 09:23
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Hans-Dieter Haase † 5.2.18 (D)
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Hans-Dieter Haase † 5.2.18

Auch bei diesem Gerät sind die gleichen braunen Kondensatoren, wie in Meersburg Automatic 8 Reparaturbericht  beschrieben, eingebaut.

Sie haben alle zu niedrige Isolationswiderstände und müssen ausgetauscht werden. Es ist schon merkwürdig, dass Saba mindestens zwei Jahre lang diese Kondensatoren verwendet hat. Da sind manche teervergossenen Kondensatoren aus den 30'er Jahren besser.

Hans-Dieter Haase

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27.Aug.06 20:26

Robert Latzel (D)
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Robert Latzel

Hallo,

mich wundert bei diesem Thema nur, daß da immer noch so viel Erstaunen aufkommt. Solche Kondensatoren scheinen doch eines der Grundübel aller alten Radios zu sein, egal ob diese C's nun mit Teer, Papier, Pappe oder Lack gegen Sauerstoffeintritt abgedichtet worden sind. Denn eines haben sie offenbar alle gemeinsam: Sie wurden im Laufe der Zeit  undicht, d.h. sie ließen Sauerstoff hinein, die Kapazität änderte sich daraufhin derart, daß aus Kondensatoren Widerstände wurden. Lange war mir der Unterschied zwischen beiden Bezeichnungen ja unklar, aber bei alten, noch unrestaurierten Geräten scheint es sich nach und nach um dassselbe zu handeln...

Fazit: Wenn es wieder wie origninal  funktionieren soll, dann nichts wie weg mit diesen defekten Bauteilen und durch neue, in Kapazität gleich- und Spannungsfestigkeit wenigstens gleich- oder höherwertige Kondensatoren (Achtung: AC/DC Bezeichnung nicht verwechseln!) ersetzen und schon kommt man in der Reparatur weiter, Mischwerk aus Alt und Neu bringt keine dauerhafte Ruhe und Freude! Nach meiner Erfahrung sind in 80% aller unverbastelten Radios nur defekte Kondensatoren am nicht (mehr) funktionieren schuld.

Viel Erfolg beim  Löten

R. Latzel

Ach, ja, warum man diese Probleme nicht gleich bemerkte, bzw. warum (auch) Saba diese Kondensatoren 2 Jahre lang verwendete:

Nun, damals (während des Einbauzeitraumes) traten diese (unsere heutigen) Probleme damit wohl nicht auf, denn diese Bauteil/Materialalterung setzt in der Regel erst Jahre später oder bei speziellen Umgebungsbedingungen auch schon etwas früher ein, solche Phänomene erlebte ich als Restaurator jedoch oft auch bei anderen Materialien, hier sind sie elektrisch gesehen besonderes gravierend, aber von der Sache her mir nicht neu.

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