grundig: Schaltungsänderungen

Hallo in das Forum,

bei der "Kondensatorkur" ist mir aufgefallen, dass einige der im Gerät verbauten Kondensatoren sich hinsichtlich ihrer Werte zum Teil drastisch von denen im Schaltplan unterscheiden. Gerade die Koppelkondensatoren zu den Endröhren (C4 / C121) waren lediglich 5000 pF (50nF in der Schaltung) groß. Bei C11 war der Unterschied (39nF ist - 50nF soll) nicht ganz so groß. Wenn ich die untere Grenzfrequenz bei C4 und C121 betrachte, liegen wir hier bei ca. 64Hz. Mit 50nF wären es 6,4Hz. Ich finde beide Werte unpassend, habe aber erst einmal nach Schaltplan gehandelt.

Interessanter wird es aber, wenn man sich den Bereich um die ECC81 anschaut.

Man hat hier im Nachhinein die EM35 als NF-Verstärker für ein Signal im höherfrequenten Bereich benutzt. Kann diese Schaltung ein anderer Besitzer eines solchen Gerätes bestätigen? Gab es Probleme mit Schwingen in der NF-Schaltung? Gibt es dafür möglicherweise noch einen alternativen Schaltplan?

 

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"Gab es Probleme mit Schwingen in der NF-Schaltung?"

Man sollte den Ingenieuren, die diese Geräte entwickelt haben, keine Unfähigkeit unterstellen! So etwas ist unfair.

Tatsächlich handelt es ich bei dieser Schaltung um eine Pegel-gesteuerte NF-Bandbegrenzung - um das bei leisen Signalen störende höhere NF-Rauschen zu unterdrücken. Nachzulesen unter "Die NF-Gegenkopplung im Radio".

Dort findet sich ein entsprechendes Beispiel aus dem Jahre 1940/41. Hier nochmal die  Graphiken. Den zugehörigen Text bitte dort nachlesen.

 

 

Die Schaltung, wie in Post#1 zitiert, findet sich in der Export-Version des 5050W, nämlich im 5050WE.

MfG DR

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Das ist ja wirklich hochinteressant, auf welche Weise man sich doch schon recht zeitig mit dem Unterdrücken von Störungen auseinandergesetzt hat. Im Grundig wirkt diese Schaltung für AM und FM gleichermaßen.

So wie ich es sehe, bin ich dann offensichtlich im Besitz eines "Hybriden", denn mein Gerät besitzt statt einem 4. Kurzwellenbereich einen Langwellenbereich und auch die "normale" Skala ohne das optische Hervorheben der beiden Mittelwellenbereiche. Möglicherweise wurde in der späteren Zeit der Gerätesaison diese Schaltung auch in den für den deutschen Markt bestimmten Geräten eingesetzt.

Noch bin ich einige Arbeitsschritte vom Ausprobieren entfernt. Aber nach Fertigstellung des Gerätes werde ich mich hier noch einmal zu Wort melden.

Zum Thema Unfähigkeit von Entwicklungsingenieuren: natürlich will ich mit meiner Vermutung niemandem zu nahe treten. Diese Menschen hatten einen äußerst kreativen und guten Job gemacht.
Aber in meiner Praxis als Radio und Fernsehtechniker musste ich gerade in den Endsiebziger und Achtziger Jahren immer wieder erleben, dass Änderungen bzw. Ergänzungen von Schaltungen seitens der Hersteller, die wir nach  Kundendienstschrift bei Auftreten bestimmter Fehler durchzuführen hatten, schon öfters vorkamen. Was natürlich nicht so drastische Auswirkungen hatte wie ein Rückruf in der Autoindustrie.

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