SFC6011 (SFC6011)
? SFC6011 (SFC6011)
Hallo,
ich habe gerade ein Regie510 auf dem Reparaturtisch liegen, leider ist einer der ZF-IC´s defekt.Ich suche dringend min. einen SFC6011, oder vielleicht weiß noch jemand einen Esatztyp???
Danke fürs Nachsehen, Tobias Flück.
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Ersatz für SFC6011
Der SFC6011 (wie deren Vergleichstypen SFC6012 und MFC6010) enthält einen Differenzverstärker und eine Konstantstromquelle, damit ist dieses IC recht ähnlich zum bekannten µA703 aufgebaut. Es sollte möglich sein, mit evtl. geringer Anpassung der Aussenbeschaltung dieses IC anstelle des Originals einsetzen zu können. Bitte unbedingt Anwendungschaltungen und PIN-out vergleichen!
Die Original-ICs sind mir nur aus einigen Braun-Geräten bekannt, den µA703 nebst dessen Varianten findet man häufiger (RMorg 10 Modelle, u.a. Braun audio 310). Auch auf ebay wird es derzeit unter UA703 angeboten. Die 6-beinige Ausführung im TO-99 Gehäuse ist als Ersatz zu bevorzugen, die langen Anschlussdrähte lassen sich wohl gut in die ungewöhnliche Einbaulage (QUIP 6) des Originals biegen.
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Vergleichstyp
Hallo Herr Nagel,
danke das Sie sich meines Problems annehmen. Leider habe ich wenig Erfahrung mit IC´s, daher mein vielleicht unbeholfener Hilferuf. Ich werde mir den genannten Vergleichstyp beschaffen und den Ausstausch versuchen.
Bis dahin vielen Dank, Tobias Flück.
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Versorgungsspannungen kontrollieren
Wenn ich noch eine zusätzliche Anmerkung als "leidgeprüfter Reparateur" eines BRAUN regie 450 (und diverser BRAUN regie 520) einflechten darf:
Die (ZF-) ICs gehen normalerweise nicht "kaputt" - aber zu hohe Speisespannung führt zu großer Erwärmung und damit irgendwann zum Hitzetod. Daher muss vor einem Austausch diese kontrolliert und durch einen zusätzlichen Vorwiderstand (der "dicke" für den ganzen HF-Teil) bzw. durch Austausch des vorhandenen durch einen mit einem höheren Wert reduziert werden.
Warum:
1. die Braun Steuergeräte der Zeit hatten lediglich 110 / 220 V ~ Umschaltmöglichkeiten.
2. Die Stromversorgung in den Geräten (und damit in den verschiedenen Stufen / Baugruppen) war "weich", also ungeregelt.
3. Die Stromversorgung(en) waren meist im Grenzbereich angesiedelt, d.h. es wurden die Halbleiter bis an ihre höchstzulässige Versorgungsspannung (Dauerbetrieb) abzgl. ca. 5 % Sicherheit betrieben (obwohl es dazu keinen wirklichen Grund gibt, ausser Endstufen).
4. Daraus folgt: bei dem Anschluss eines solchen Geräts an ein 235 V ~ Netz entstehen nun wesentlich höhere Versorgungsspannungen (bis <10%), die (ungeregelt, siehe 2.) direkt auf die Bauteile treffen. Das führt(e) in vielen Fällen zum langsamen "Tod" und damit zum Defekt, bis hin zum Totalausfall. Das darüber hinaus auch noch ein sehr scharfer Blick (incl. Messung) auf alle Elkos erfolgen muss, versteht sich fast von selbst.
Weshalb ich das alles erwähne: der Tausch aller ZF-ICs (µA703 Plastik) im Regie 450 wegen "Platzung" = Totalschaden hat mich sensibilisiert... Ausserdem sind aus Sicherheitsgründen und künftigem Dauerbetrieb alle die geschilderten Umstände Grund für eine genaue Durchsicht / Messung dieser Geräte.
Viel Erfolg!
G.S.
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HiFi und keine Stabilisierung der HF- Stufen?
Hallo Herr Stabe und Herr Nagel.
Mich rief ein Leser an, ob es moeglich sei, dass beim BRAUN REGIE 520 die HF. Teile an einer unstabilisierten Betriebsspannung liegen. Ich stellte das sofort in Abrede.
Holte mir 3 Schaltbilder aus RMorg.
Man moege mir meine Unfaehigkeit entschuldigen, wenn meine Aussage falsch ist.
Ich sehe eine Elektronische (mit Transistoren) justierte Stabilierung auf + 24V DC. Von dort weitergehend eine Stabilisierung mit einer ZENER. Diode von +15V DC.
Diese +15V versorgen was ich behauptet hatte, das FM- ZF- Teil und den UKW-Baustein (Frontend) Anders ist das nur bei einem Kofferradio vorstellbar, wenn auch unrealistisch..
Ich bitte daher Herrn Stabe, seine und notfalls auch meine Aussage zu ueberpruefen.
Gruss Hans M. Knoll
Anlage.
Detail Netzteil Regie 520
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15 V Spannung
Hallo Herr Knoll,
Ihre Feststellung ist richtig, aus der stab. 24 V Spanung (die einen Teil des NF-Vorverstärkers versorgt), wird mit 120 Ω Vorwiderstand und Z-Diode die 15 V für den HF/ZF Teil gewonnen. Nur bei einem Defekt (Unterbruch) dieser Zener-Diode würde die Spannung ansteigen.
Das einzig kritische Bauteil ist der rote Selen-Gleichrichter B60C250, er sollte routinemässig durch eine Si-Brücke ersetzt werden. Hier hatte ich früher schon einige Ausfälle beobachtet, Überhitzung durch höheren Innenwiderstand oder Kurzschluss. Zum Glück sind dem Gleichrichter 2 Sicherungen vorgeschaltet.
Grüsse
Bernhard Nagel
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HF + ZF ist geregelt...
Ich möchte hiermit meine Aussage in Post 2 wie folgt korrigieren bzw. konkretisieren:
die Versorgungsspannungen für HF / ZF sind geregelt (15 V, Decoder: 24 V), NF: nicht !
Es galt für den NF-Teil: gemeint ist u.a. der R481/R482 mit je 120 Ω (s. Post 4) mit 42V= (bei 220V~, bei 235V~ ca. 46V=) - da verabschieden sich schon mal einige 45V-Typen);
Aber: Zenerdioden kleiner und mittlerer Leistung sind nur begrenzt belastbar, und die Regler der 78xx-Serie waren noch nicht im Einsatz (und wenn doch, dann meist ohne Kühlkörper - kostet ja nur...).
Es gilt: messen... Warum sind denn die ZF-ICs "geplatzt" ? Irgend etwas war vorgefallen - und nur einfach gegen etwas anderes oder ähnliches tauschen (und dann sofort oder nach einiger Zeit das gleiche "Erlebnis" haben) geht nicht. In meinem regie 450 war im übrigen auch die Endstufenplatine mit der Regelschaltung von Vorbesitzern bereits "verschlimmbessert" worden.
Worauf ich hinweisen wollte: auch die (geregelten) 15V können auf die Dauer zuviel sein; im µA703-Datenblatt wird 10..12 V empfohlen...
Die ICs für ZF-Teile sind i.d.R. für 12 V designed; warum nun bis zu 15V und mehr zuzulassen, kann nicht mit "HiFi" (High Fidelity) erklärt werden. Wenn man diese ICs berührt, spürt man die freigesetzte Wärme - und zuviel davon kann nicht gut sein. Also lieber auf Normalpegel herunter und "cool" bleiben im Betrieb...
Die von Herrn Nagel erwähnten Selen-Gleichrichter können Schaden anrichten, denn sie sind im Falle eines Kurzschlusses nicht (zwischen Sekundärwicklung und Gleichrichter) ausreichend abgesichert. Im Netztrafo schmort und stinkt es, aber die Primär-/Haupt-Sicherung spricht (noch nicht) an, erlebt im audio300.
Man spricht wiederholt vom "eingebauten Verschleiss" bzw. "vorprogrammiertem Nutzungsende = Garantiezeit + 2 Monate". Das wären solche Fälle...
G.S.
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