siemens: K43 (K 43); Phonosuper
siemens: K43 (K 43); Phonosuper
Hallo liebe Radiofreunde,
habe ein Problem mit meinem Siemens Phonosuper K43.
Das Gerät funktioniert manchmal stundenlang einwandfrei. Manchmal aber auch nur Minuten, dann bricht die Laustärke weg, danach gibt der Lautsprecher kratzende Geräusche von sich und das Gerät spielt nur noch mit geringer Lautstärke, nur im Bereich der höheren Frequenzen, der Bassbereich fehlt. Schalte ich es nach einer Weile wieder ein, funktioniert es wieder tadellos. Habe es komplett mit neuen Röhren bestückt, Röhrensockel gereinigt. Elkos und viele Kondensatoren gewechselt. Lautstärkepoti ist Ok.
Wer kennt diesen Fehler und weiß wo ein Anfänger wie ich, nach dem Fehler suchen muss. Schaltplan ist vorhaden. Bin für jeden Rat dankbar.
Mit freundlichem Gruß
J. J. Schulze
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Betriebsart ?
Lieber Herr Schulze,
um den Fehlerort eingrenzen zu können, müssten Sie uns zunächst noch folgende Fragen beantworten:
Bei welcher Betriebsart (UKW, MW, LW) tritt der Fehler in Erscheinung ?
Tritt der Fehler bei Schallplattenwiedergabe (TA) ebenfalls auf ? Falls ja, müsste man zunächst im NF-Teil suchen.
Übrigens, wie haben Sie die Röhrensockel gereinigt ?
Mit freundlichem Gruß
Rolf Nickel
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Hallo Herr Nickel,
erst einmal herzlichen Dank, für Ihre schnelle Reaktion.
Der Fehler tritt bei allen Betriebsarten auf, also auch bei der Schallplattenwiedergabe.
Die Röhrensockel habe ich mittels Zahnseide, die mit Kontakt WL getränkt war, gereinigt. Ein ziemlich mühsames Unterfangen, aber sehr erfogreich.
Mit freundlichem Gruß
J.J. Schulze
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Fehlersuche Teil 1
Lieber Herr Schulze,
offenbar muss der Fehler im Niederfrequenzteil gesucht werden, weil er auch bei Schallplattenwiedergabe auftritt. Und bitte, Sie haben wohl die Röhrenstifte gereinigt, wenn ich das richtig interpretiere.
Wie ich festgestellt habe, besitze ich ein ähnliches Gerät (wahrscheinlich den Nachfolger). Das vereinfacht hoffentlich die Fehlersuche.
Gerade habe ich die Rückwand entfernt und musste feststellen, dass da wirklich einer den elektrostatischen Hochtöner ausgebaut hat ! So eine Frechheit ! Die Papiertüte mit dem Schaltbild ist noch da, an der Seitenwand innen mit einer Heftzwecke angepickt.
- Ich gehe davon aus, dass Sie (auch) im NF-Teil Kondensatoren gewechselt haben - welche ?
- Messen Sie bitte die Spannung am Pluspol des Netzgleichrichters. Der ist von unten gut zugänglich neben dem magischen Auge (Gerät auf die linke Seite legen, Lochplatte unten abschrauben). Es sollten nach Erwärmung der Röhren etwa 250 V dort anliegen. Die gleiche Spannung liegt am Pluspol des einen 32µF-Teilkondensators (Becherelko). Wenn Sie den identifiziert haben, messen Sie bitte die Spannung am zweiten 32µF-Teil dieses Becherkondensators. Hier müssten Sie etwa 230 Volt messen.
- Am Kathodenwiderstand 150 Ohm der EL 84 müssten etwa 7 Volt abfallen.
- Und jetzt wird es vielleicht ernst: Wie hoch ist die Spannung an der Anode des Triodensystems der EABC 80 im ungestörten Betrieb und im Fehlerfall? Laut Schaltbild knapp 70 V. Da der Fehler nicht immer auftritt, müssen Sie Ihr Messgerät dort angeschlossen lassen und schnell ablesen, wenn der Fehler erscheint.
Das sollte erst mal genügen, damit Sie weiterkommen.
Mit freundlichem Gruß
Rolf Nickel
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Fehlersuche Siemens Phonosuper K43
Lieber Herr Nickel,
Die Röhrenstifte habe ich gereinigt, bzw. das Gerät mit neuen Röhren bestückt.
Werde nun als nächstes Ihren vorgeschlagenen 4 Punkten folgen, in der Hoffnung den Fehler zu finden und beseitigen zu können. Wenn das erfolgt ist, werde ich Ihnen davon berichten.
Betreff des statischen Hochtöners, da habe ich ja Glück das er sich in meinem Gerät noch an der Schallwand befindet. Dafür fehlte das Schaltbild.
Mit freundlichem Gruß
J.J. Schulze
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Fehlersuche Teil 1
Lieber Herr Nickel,
hier das Ergebnis meiner Messungen. Die Spannung am Pluspol des Netzgleichrichters beträgt 237 V, 1. Elko ebenfalls 237 V, 2. Elko 213 V, 3. Elko 210 V. ( Becherelko habe ich stillgelegt, da dieser ausgetrocknet war und dafür 3X 40µf/350V eingebaut.) Also etwas Abweichend von denen im Schaltplan angegebenen Werten.
Nun die Spannung am Kathodenwiderstand 150 Ohm, der EL 84, dort liegen gerade einmal 6,3 V an?? Hinter dem Widerstand 0 V , das sind dann wohl die gemessenen 150,7 Ohm des Widerstandes der die Spannung auf 0V drückt.
Nun stehe ich ein wenig auf dem Schlauch und würde gerne, bevor ich die Messung an der EABC 80 vornehme, diesen Fehler beseitigen. Die Frage ist wie? und welches Bauteil drückt die Spannung auf 6,3 V.
Mit freundlichem Gruß
J.J. Schulze
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Fehlersuche Teil 2
Lieber Herr Schulze,
ich habe mal ein bisschen gerechnet: Die 6,3 V an der Kathode der EL 84 sind okay, weil die Haupt-Betriebsspannung (am Pluspol C1 bzw. am Pluspol des Gleichrichters) niedriger ist als im Schaltbild angegeben: 237 V statt 256 V. Das liegt hauptsächlich am etwas erhöhten Innenwiderstand des Selengleichrichters und ist erst mal nur ein "Schönheitsfehler". Der 150 Ohm Kathodenwiderstand ist auch in Ordnung. Den nur wechseln, wenn er verbrannt aussieht, Belastbarkeit mindestens 1/3, besser 1/2 Watt. Auf der anderen Seite von dem 150 R messen Sie Null Volt, weil er an Schaltungsmasse liegt (Bezugspunkt für alle Spannungsmessungen). Also bisher nichts Beunruhigendes.
Messen Sie ruhig mal die Anodenspannung UaT der Triode EABC 80. Es müsste nach dem Anklemmen des Messgeräts ein mehr oder weniger lautes Brummen im Lautsprecher zu hören sein. Das ist normal, weil die Messleitung Netzbrumm auf die Anode überträgt, der dann von der EL 84 verstärkt wird.
Noch etwas, da Siemens die Bauteile im Schaltbild leider nicht nummeriert hat : Meinen Sie mit C3 bzw. dem dritten Elko den 32µF, der mit dem Schirmgitter der EL 84 verbunden ist ?
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Fehlersuche Teil 2
Lieber Herr Nickel,
vorab, Ihnen und Herrn Albers ( Der sich in unser "Gespräch", per E-Mail eingeklingt hat.) Herzlichen Dank!
Herr Albers wich nicht davon ab, dass es am Tastenaggregat, oder am Lautstärkepoti liegen könnte. 1.) entdeckte ich am Lautstärkepoti kalte Lötstellen und einen mehr angeklebt, als verlöteten Widerstand. 2.) Gab es Kontaktschwierigkeiten am Tastenaggregat, die auf Empfehlung von Herrn Albers, mit Tunerspray beseitigt habe. Dann entdeckte ich noch kalte Lötstellen an der EL 84. Nachdem ich diese Fehler beseitigt habe, spielte mein Gerät, aber nur ca. 5 Stunden. Nun folge ich Ihrer Empfehlung, Herr Nickel. Ich habe die Anodenspannung an der der Triode EABC 80 gemessen. Es lagen dort auch ca. 70,8 V an, aber nur in der Spitze. Ansonsten wackelte die Spannung wie ein Lämmerschwanz, zwischen Ca. 43 V und 70,8 V hin und her her. Hier wechselte ich einen Kondensator 0,01µF/380V aus. Das war dann wohl das I.Tüpfelchen. Mein Gerät hat seit fast 2 Tagen einen super Empfang, einen göttlichen Klang und es ist mir erlaubt, auch auf andere Wellenbereiche umzuschalten, oder Schallplatten zu hören, ohne das die Läutstärke wegbricht.
Nochmals, meinen herzlichen Dank, Herr Nickel und ebenso an Herrn Albers. Fühle mich als Neuling im Radiomuseum Org. sehr gut aufgehoben und freue mich über die selbstlose Hilfe, die mir hier zuteil wird.
Mit freundlichen Grüßen
J.J. Schulze
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