telefunken: Ersetzen der Gitterbatterie beim R-77

ID: 141312
telefunken: Ersetzen der Gitterbatterie beim R-77 
23.May.07 12:04
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Gregor Lasser (A)
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Gregor Lasser

Hallo!

 

Viele Sammlerkollegen wissen oft gar nicht, dass im R-77 die negative Gittervorspannung der Endröhre mit einer Batterie erzeugt wird, die natürlich bei allen von mir untersuchten Geräten ihre Lebensdauer überschritten hat und daher völlig leer ist. Bei Inbetriebnahme des Geräts fließt so ein zu großer Strom durch die Endröhre V6 (3Q4), es kommt zu Verzerrungen und einer Überlastung der Endröhre.

Ich empfehle daher jedem, der seinen R-77 in Betrieb nehmen möchte, vorher die Spannung der Batterie BT1 zu messen. Auf dem Foto habe ich die Batterie mit einem Pfeil gekennzeichnet. Nach Lösen der Klemmschraube kann man die Batterie leicht aus dem Sockel ziehen.

Ort der Batterie um R-77

Laut der deutschen TDv5820/18-01 des R-77 (Seite 35) soll die Gittervorspannung 4-6V betragen. Bei meinen Überlegungen zum Ersatz dieser Batterie fielen mir daher Lithium Photobatterien mit 6V ein, die sich durch eine Lebensdauer von mindestens 10 Jahren auszeichnen und leicht zu beschaffen sind.

Bei den mir bekannten Exemplaren der der Batterie BT1 (es gibt sicher unzählige Varianten und Hersteller, die Nennspannungsangaben differieren ebenfalls) ist das Gehäuse der Batterie knapp oberhalb der Sockelstifte leicht mit einem Messer zu trennen. Im inneren des Gehäuses findet man dann die eigentlichen Zellen in Papier eingewickelt und ein Kartonrohr als Füllmaterial.

Geöffnete BT1

Zum Ersetzen entfernt man einfach die Originalzellen und setzt eine Photobatterie vom Typ V28PXL (Varta), PX28L (Duracell) oder eine äquivalente Type ein. Da der Durchmesser der neuen Batterie etwas kleiner ist als die ursprünglichen Zellen, habe ich einen Teil des Kartonrohrs innen ausgehöhlt und als Abstandshalter verwendet. Die Lötbarkeit der Zellen ist eine Glücksache, mit der Duracell habe ich gute Erfahrungen gemacht, mein Varta-Modell war leider sehr schlecht lötbar. Am Einfachsten ist sicher die Verwendung von leitfähigem Epoxy, das aber leider recht teuer ist.

Eingelötetete Ersatzzelle

Zum Schluss schiebt man die Plastikkappe wieder über den Unterteil mit der eingelöteten Batterie und baut die "verjüngte" Batterie wieder in das Chassis ein.

Nach dem Einbau empfehle ich die Polung nochmals zu Überprüfen, ansonsten war die ganze Operation sehr kontraproduktiv für die Lebensdauer der Endröhre.

Viel Erfolg beim Restaurieren eurer historischen Geräte, und vor allem beim Betreiben wünscht

Gregor Lasser, OE1GLC

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