Telefunken PL500 mit Oktalsockel

ID: 688115
Dieser Artikel betrifft das Bauteil: Zur Röhre/Halbleiter

Telefunken PL500 mit Oktalsockel 
27.Mar.25 10:52
98

Alfred Klich (D)
Beiträge: 24
Anzahl Danke: 2
Alfred Klich

Hallo zusammen,

dieses "Vertrauliche Labormuster" sieht so aus:

Der Führungstift am Sockel fehlt, bzw. ist abgebrochen.

Die Sockelbelegung wird vermutlich wie bei der PL36 sein, messe ich aber noch aus.

Gruß

Alfred

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Telefunken PL500 mit Oktalsockel 
27.Mar.25 18:54
98 from 1168

Alfred Klich (D)
Beiträge: 24
Anzahl Danke: 2
Alfred Klich

Hallo Röhrenfreunde,

wie vermutet ist die Sockelbelegung wie bei der PL36, aber Pin-1 ist mit Pin-8 (Kathode)
und Pin-3 mit Pin-4 (Schirmgitter) verbunden, Pin-6 ist nicht vorhanden.

Eine Schnellprüfung mit dem RP270/1 zeigt brauchbare Werte (Heizspannung 25V statt 27V).

PS: In meinen Telefunken Laborbüchern von 1966, 70 und 73 gab es die PL500 noch nicht.

Gruß
Alfred

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Telefunken PL500 mit Oktalsockel 
28.Mar.25 15:09
240 from 1168

Andreas Steinmetz (D)
Redakteur
Beiträge: 741
Anzahl Danke: 1

Interesant!

Soweit ich mich erinnere, haben PL36 und PL500/504 sehr unterschiedliche Anodenblech-Formen. Bei der PL500/504 spricht man von Kastenanode *). Mich würde mal interessieren, wie das Anodenblech Ihrer Labormuster-PL500 genau aussieht. Könnten Sie vielleicht noch ein Foto von der Seite der Anode machen, die vom Aufkleber verdeckt ist, bzw. praktischer von der genau gegenüberliegenden Seite? Außerdem wäre es interessant, zu wissen, ob die Systeme der PL36 und Ihrer Labormuster-PL500 vergleichbare Abmessungen (insbesondere bzgl. der Höhen) besitzen.

Edit:
*) Ich meinte, mich an den Begriff "Kastenanode" zu erinnern, jedoch zeigt u.A. das folgende Posting von Jacob Roschy, dass "Kammeranode" der korrekte Begriff ist.

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Telefunken PL500 mit Oktalsockel 
28.Mar.25 20:59
316 from 1168

Jacob Roschy (D)
Moderator
Beiträge: 1774
Anzahl Danke: 3
Jacob Roschy

Die PL500 ist mit einer Kammeranode ausgestattet, mit welcher ausgelöste Sekundärelektronen wieder eingefangen werden, wodurch eine Herabsetzung der Schirmgitterbelastung erreicht wird, was eine um etwa 40 % höhere Spitzenstromaussteuerung gegenüber bisheriger Röhrentypen ermöglicht.

siehe auch:

Die Hochleistungs-Endpentode PL500 mit Kammeranode 

Viele Grüße,
Jacob Roschy

 

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Telefunken PL500 mit Oktalsockel 
29.Mar.25 10:52
409 from 1168


Hallo Herr Steinmetz,

auf den ersten Blick sieht das System von der Größe/Abmessung aus, wie bei einer PL36.

Messe das ab und Details/Bilder folgen ...

Gruß

Alfred

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Telefunken PL500 mit Oktalsockel 
29.Mar.25 10:54
409 from 1168


Hallo Herr Roschy,

sehr Interessant und schon wieder etwas dazu gelernt!

Danke & Gruß

Alfred

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Telefunken PL500 mit Oktalsockel weitere Bilder 
29.Mar.25 17:22
494 from 1168


Hallo zusammen,

das PL500 Labormuster sieht von der Rückseite so aus:

Der Abstand zwischen den Glimmerscheiben beträgt 35mm, ist also etwas größer als bei einer PL36.

Zum Vergleich:

PL36 von ITT-LORENZ, VALVO & HOGES = 32mm,  Siemens = 34mm

PL504 von TFK, RFT, VALVO & DITTHA = 38mm

Gruß

Alfred

 

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Telefunken PL500 mit Oktalsockel weitere Bilder 
31.Mar.25 21:32
648 from 1168

Andreas Steinmetz (D)
Redakteur
Beiträge: 741

Besten Dank für das Foto. So ganz genau kann man es immer noch nicht erkennen, aber für mich sieht das Anodenblech eher nach einer konservativen Anode als nach einer Kammeranode aus. Im Moment würde ich daher eher auf eine PL36 als auf eine PL500 tippen, andere (oder auch gleichlautende) Meinungen gerne willkommen.

In meinem Fundus befinden sich einige Telefunken-Labormuster, die der Erinnerung nach genauso aussehen wie die Röhre von Herrn Klich, auch mit den weißen, großen Ziffern bedruckt. Meine sind allerdings mit PL36 beschriftet. Ich muss sie mal beizeiten heraussuchen...

 

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01.Apr.25 09:45
715 from 1168


Sehr gerne, vermutlich ist es eine Zwischenstufe, wo das Design noch nicht fertig entwickelt war.

Da würde auch der Zusatz "Vertrauliches" Labormuster Sinn machen.

Scheint auf jeden Fall keine Kammeranode zu sein:

Gruß

Alfred

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06.Apr.25 20:05
884 from 1168

Andreas Steinmetz (D)
Redakteur
Beiträge: 741
Anzahl Danke: 1

Im Anhang zwei unterschiedliche PL36-Labormuster aus meinem Fundus. Ich habe mehr als 10 Stück davon. Alle sehen genauso aus wie handelsübliche PL36, der Abstand zwischen den Glimmerplatten beträgt 34mm. Die zur Diskussion stehende Labormuster-PL500 von Herrn Klich hat zwar einen unwesentlich größeren Glimmerabstand von 35mm, aber das Anodenblech sieht genauso aus wie bei einer handelsüblichen PL36 und hat auch keine Kammern. Insofern könnte es sich vielleicht um eine Weiterentwicklung in Richtung PL500 handeln, oder die Beschriftung ist ganz einfach falsch. Vermutlich wird man das heute nicht weiter aufklären können.

Meine Labormuster-PL36 könnten aus einer Dauerversuchsreihe stammen, denn sie sind alle mehr oder weniger dunkel von innen beschlagen und tragen weiße, zusätzliche Ziffer-Kennzeichen, allerdings kleiner als bei der Röhre von Herrn Klich. (Die größeren Kennzeichnungen auf Herrn Klichs Röhre sind mir allerdings von anderen Telefunken-Labormustern auch bekannt.) Alle meine Röhren haben über ca. 85% Nennstrom, gemessen mit Funke W20 im Arbeitspunkt (-21V, 170V, 170V, 100mA). Auch die Vakua sind einwandfrei.

Anlagen:

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Telefunken PL500 mit Oktalsockel weitere Bilder 
07.Apr.25 10:01
954 from 1168


Hallo Herr Steinmetz,

danke fürs nachschauen und die Informationen.

Das mit der Beschriftung hab ich auch schon vermutet, kann natürlich ein Spaß unter Kollegen

im Labor gewesen sein (Frischlinge hat man gerne mal auf den Arm genommen, 

Junge hole mal den Kupferbesen und kehre die Spannungsabfälle weg), oder ...?

Glühende Grüße

Alfred Klich

 

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07.Apr.25 10:04
954 from 1168

Andreas Steinmetz (D)
Redakteur
Beiträge: 741
Anzahl Danke: 1

Nachtrag zur Bemerkung von Herrn Klich in #2 "PS: In meinen Telefunken Laborbüchern von 1966, 70 und 73 gab es die PL500 noch nicht.": Die PL500 kam schon ca. 1960 auf den Markt und wurde bereits ein paar Jahre später (ca. 1966?) ersatzlos durch die PL504 ersetzt. Deshalb findet man die PL500 in den besagten Laborbüchern nicht mehr.


Nachtrag zur Bemerkung von Herrn Klich in #2 "PS: In meinen Telefunken Laborbüchern von 1966, 70 und 73 gab es die PL500 noch nicht.": Die PL500 war schon ca. 1960 auf den Markt gekommen und wurde bereits ein paar Jahre später (ca. 1966?) vollständig durch die PL504 ersetzt. Deshalb findet man die PL500 in den besagten Laborbüchern nicht mehr.

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Telefunken PL500 mit Oktalsockel weitere Bilder 
07.Apr.25 10:06
956 from 1168


Klasse und herzlichen Dank, da kann ich ja lange suchen ;-)!

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