tesla: R4 & ZS4; Erfahrungen damit und Frage zum Messinstrument

ID: 339601
Dieser Artikel betrifft das Modell: R4 & ZS4 (Tesla; Praha, Bratislava etc.)

tesla: R4 & ZS4; Erfahrungen damit und Frage zum Messinstrument  
23.Jan.14 14:18
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Jürgen Putzger (D)
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Jürgen Putzger

Liebe Freunde der Röhrentechnik,

ich habe mir einen tschechischen Militär-Empfänger R4 zugelegt weil ich mir der äußere Eindruck recht hochwertig erschienen ist. Das trifft auch zu was die mechanische Qualität betrifft. Der Skalentrieb und der Trommeltuner sind recht solide gebaut. Die elektronischen  Teile und Empfangseigenschaften können mich dagegen nicht so richtig überzeugen. Einige Drähte waren einfach durchkorrodiert weil der Hersteller ein korrosives Löthilfsmittel verwendet hat. Zum Beispiel an der HF-Litze der Eingangskreise oder am Umschalter für das Zeigerinstrument. Das dient dazu Ströme und Spannungen an verschiedenen Stellen der Schaltung zu messen. Auch einige Shunt-Widerstände zur Festlegung der Empfindlichkeit des Instruments (R55,R52 etc.) waren durch Korrosion hochohmig geworden. Der ursprüngliche Wert (in der Gegend von 10-20 Ohm) liess sich nicht mehr ermitteln und auch in der Stückliste  finde ich nur Bauteilnummern und keine Werte. Daher meine Frage: Gibt es eine Angabe darüber wie weit der Zeiger ausschlagen muß wenn die Werte für Anodenstrom etc. im korrekten Bereich liegen ? Da sind Farbmarken auf dem Instrument, wozu dienen die ? Leider gibt es keine Info zu dem Gerät auf Deutsch.

Das Instrument enthält übrigens radioaktive Leuchtfarbe auf der Zeigerspitze und in zwei kleinen Punkten an den Skalenenden.  

Mein Eindruck insgesamt: Als Kurzwellenradio durchaus brauchbar, aber als Funkempfänger (Amateurfunkbereiche)  nur mässige Eigenschaften. Der R4 sieht vielversprechend aus taugt aber im Empfang nicht so viel. SSB ist ziemlich kompliziert zu empfangen, man muß das ZF-Level manuell mit der Verstärkungsregelung einstellen, so dass es dem BFO-Level inetwa entspricht. Das Quarzfilter variabler Bandbreite ist auch nicht so richtig variabel. Erst hat man die volle Bandbreite und wenn man den Knopf ein wenig dreht wird das Filter gleich sehr schmal. Verhält sich eher wie ein Schalter. Kann jemand das bestätigen oder ist da vielleicht noch ein Fehler in meinem Gerät ? Mein russischer R326 ist eindeutig der bessere Kommunikationsempfänger.  Mich würden auch andere Meinungen zum R4 interessieren.

Viele Grüße

Jürgen Putzger

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

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tesla: R4 & ZS4; Erfahrungen damit und Frage zum Messinstrument 
11.Mar.18 22:20
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Eilert Menke (D)
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Da ich seit ein paar Tagen dieses Gerät im Shack habe und hier nach Erfahrungen gefragt wurde, möchte ich kurz auf einige der obigen Fragen eingehen:

Vorab, ich betreibe den R-4 an einer L-Antenne, etwa 27 lang und 8 Meter hoch. Kleinere Antennen reichen jedoch aus, da die Eingangsverstärkung relativ hoch ist.

Ja, SSB-Empfang ist nur mit Handregelung sinnvoll möglich, wobei man hier auch feinfühlig vorgehen muß. Mit etwas Übung geht es aber ganz gut. Daraufhinzuweisen ist jedoch, daß der Überlagerer nicht für SSB, sondern nur für A1- und F1-Betrieb ausgelegt ist.

Ja, bei meinem Gerät verhält sich das regelbare Quarzfilter genauso. Nach "breit" kommt am Anschlag wieder "schmal". Warum das so ist, kann ich leider nicht sagen, es scheint aber beabsichtigt zu sein.

Die Farbmarke "E" ist für die Röhrenprüfung zuständig (Zeiger muß bei guten Röhren dorthin ausschlagen). Zu den anderen Farbmarken kann ich leider (noch) nichts beitragen.

Ansonsten kann ich zum ersten Absatz Ihrer Ausführungen weiter leider keinen sachdienlichen Hinweis geben. Vielleicht mag aber der ein oder andere Mitleser sein Wissen bzw. Erfahrungen mit diesem Gerät hier kundtun?

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.