tonfunk: UKW; Violetta

ID: 80516
Dieser Artikel betrifft das Modell: Violetta UKW (Tonfunk GmbH; Karlsruhe)

tonfunk: UKW; Violetta 
08.Dec.05 22:23
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Stefan Wüsthoff (D)
Beiträge: 54
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Hallo Forum,
ich habe bei ebay ein Radio (Tonfunk Violetta UKW) ersteigert, Funktion nicht geprüft, wie meistens, deswegen auch für einen vernünftigen Preis. Geprüft wurde es bestimmt nicht, das habe ich dann übernommen, und zwar unter Zusatz einer zwischengeschalteten 60W-Glühbirne. Diese hatte in kürzester Zeit sofort beim einschalten des Radios reagiert, leuchtete hell auf. Nachdem ich die Koppelkondensatoren an der AZ 41 gewechselt hatte, bestand das Problem aber nach wie vor. Aus diesem Grund trennte ich den Trafo vom Gerät und löste letztendlich jegliche Verdrahtung zwischen Trafo und Radio, das Problem hatte sich aber auch damit nicht gelöst; die Glühbirne leuchtete wieder hell auf.
Ich habe daraufhin den Widerstand am Trafo gemessen:
230 Volt-Seite vom Netz (Primärwicklung?): 33Ohm, auf der sekundären Seite hatte ich an der Anodenwicklung (ca. 250 Volt zum Radio) keinen Widerstand messen können, und an den Heizungen 4 und 6,3 Volt jeweils 0,9 Ohm.
Ist der Trafo damit hin? Rein äußerlich macht er allerdings einen noch recht guten Eindruck, sieht eigentlich nicht so aus, als ob da etwas geschmort ist.
Wäre Prima, wenn mir jemand weiterhelfen könnte, ich habe zwar noch den einen oder anderen Trafo, aber keiner von denen liefert eine Heizspannung von 4 V, und die Anodenspannung wird wahrscheinlich auch nicht korrekt sein.

Gruß Stefan

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09.Dec.05 07:12

Wolfgang Bauer (A)
Beiträge: 2492
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Wolfgang Bauer

Sg. Herr Wüsthoff,

wenn Sie alle Leitungen an den von mir bezeichneten Stellen aufgetrennt haben, müßten Sie ungefähr diese Werte messen können. Das sind nur Näherungswerte.
Wenn bei einer Wicklung 0 Ω zu messen sind, hat ihr Trafo leider einen Windungsschluß. das sieht man ihm nicht immer von außen an.

MfG. WB


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09.Dec.05 22:00

Stefan Wüsthoff (D)
Beiträge: 54
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Hallo Herr Bauer,
danke für den Tipp. Die Werte, die Sie mir angegeben haben, stimmen fast mit denen überein, die ich jetzt noch mal gemessen habe. Die Trafo scheint aber dennoch defekt zu sein, da ich an einer Wicklung, ich denke es wird die Primärwicklung sein, eine Funkenbildung während des Betriebs ( mit der zwischengeschalteten Glühlampe) festgestellt habe.
Einen gleichartigen Trafo habe ich zwar nicht mehr, aber ich werde mal versuchen, die Wicklung des 4-Volt Bereichs vom defekten Trafo zu lösen und diese dann auf einem anderen Trafo zu wickeln. Muss ich dabei etwas beachten, auch bei der Verwendung des Ersatztrafos, oder würde der Austausch, wie ich Ihn beabsichtige, reibungslos funktionieren?
Gruß Stefan

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Phasenlage der Heizkreise beachten 
09.Dec.05 23:02

Karl-Heinz Bradtmöller (D)
Beiträge: 523
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Hallo Herr Wüsthoff,
ein Punkt sollte beachtet werden:
Es sollte verhindert werden, daß der Anodenbetriebsstrom über den Heizfaden der AZ41 läuft, da dieser dann auch den zusätzlichen Strom aufnimmt und - wird zwar nicht sofort wirksam- eventuell   beschädigt wird. Zieht der Anodenstrom maximal 100 mA, hat  dann evtl. die Gleichrichterröhre einen Heizstrom von ca. 300 mA, hätten wir ja schon eine Überheizung von ca. 30 %, Mischstrom, Gleich/Wechselstrom.
Auch geht dann das "Brummen" des Heizfadenzweiges verstärkt in den Anodenstrom mit ein. Es handelt sich ja um eine direkt beheizte Katode.
Wie sieht es mit dem zweiten Betriebs-Heizkreis für die übrigen Röhren aus? Ist dieser auch irgendwo am Chassis mit Masse verbunden? Hier entsteht evtl. dann auch ein verstärktes Brummen, wenn falsche Phasenlage. Dies ist dann aber leicht behebbar durch Umpolen.
Auch sollte beachtet werden, daß auf der Heizwicklung für die Gleichrichterröhre die Anodenspannung steht, daher gut isoliert werden muß durch Isolierlagen.
Herzlichst,
Ihr K.-H. Bradtmöller


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14.Dec.05 13:33

Stefan Wüsthoff (D)
Beiträge: 54
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Hallo Herr Bradtmöller,

Danke erst einmal. Ich habe zwischenzeitlich den Draht für die 4-Volt Heizung der AZ41 auf den Ersatztrafo gewickelt, und zwar direkt auf der Wicklung für die 6,3-Volt Heizung der anderen Röhren und Skalenbeleuchtung, getrennt von dieser natürlich mit einer Isolierung aus Papier. Den Strom habe ich tatsächlich mit 4 Volt Spannung messen können. Wenn ich richtig liege, sollte ich es vermeiden, den Anodenstrom über den Heizungsbereich der AZ41 fließen zu lassen. Wie ich auf den Detail-Zeichnungen der AZ41 (siehe auch den Beitrag von Herrn Bauer) ersehen kann, ist aber genau das der Fall, oder liege ich da falsch. Wie kann ich diesen Umstand denn dann umgehen?

Gruß Stefan

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14.Dec.05 16:51

Henning Oelkers (D)
Redakteur
Beiträge: 604
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Henning Oelkers

Hallo, Herr Wüsthoff,
auch wenn ich mich ungern einmische.... Sie müssen sich keine Sorgen machen:

Hallo, Herr Bradtmöller,

in Ihrem Denkansatz sollten folgende Dinge richtig gestellt werden. Laut Datenblatt hat die AZ41 einen Heizstrom von 0,72 Amp. Es ist nicht angegeben, an welchem der 2 Anschlüsse der Betriebsgleichstrom entnommen werden soll. Da jedoch bei direkter Heizung der Gleichstrom sich gleichmäßig auf die Heizfadenlänge verteilt, und noch dazu ja die aus nur relativ wenigen Windungen bestehende Heizwicklung parrallel liegt, dürfte Ihre Befürchtung wegen  der Überheizung durch den zusätzlichen Gleichstrom unbegründet sein. Rechnerisch dürfte das im Bereich max 5% liegen ( Anodenstrom max 70mA / Heizstrom 0,7 Amp / 2 )


Wichtig zu erwähnen ist allerdings, das die jetzt außen aufgebrachte Wicklung natürlich volle Anodenspannung führt, und nicht nur nach innen, sondern auch nach aussen gut isoliert sein sollte.

Mit freundlichen Grüßen aus Berlin,

Henning Oelkers 

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16.Dec.05 21:28

Stefan Wüsthoff (D)
Beiträge: 54
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Hallo Herr Oelkers, Danke für den Tipp.
Ich habe inzwischen den neuen Trafo angeschlossen, leider sagt das Radio bis auf ein ganz leises Brummen aus dem Lautsprecher keinen Ton. Deswegen habe ich mal mein Messgerät zur Hand genommen und folgende Werte auf Stellung Wechselstrom gemessen: + und - Pol vom Messgerät an der AZ41-Heizung: 4V, also ok; Zwischen je einem Pol der AZ41-Heizung und dem Radio Chassis: je 12 Volt; Zwischen -Pol Messgerät an Koppelkondensatoren und +Pol Messgerät an Chassis: je 565V (wenn ich die Polung des Messgeräts tausche messe ich keinen Strom); schließe ich das Messgerät zwischen den beiden Koppelkondensatoren an, kann ich eine Spannung von 242V messen. Kann es eventuell sein, dass der Trafo zu wenig Strom liefert, zumindest müsste das Radio ja etwas lauter brummen. Den Siebelko habe ich schon geprüft bzw einen anderen versucht, am Zustand wie beschrieben hatte sich allerdings nichts geändert. Weiß vielleicht jemand Rat, wäre ja prima.

Gruß Stefan

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