trio-kenwo: TS 711 (m)ein Traumschiff

ID: 266454
Dieser Artikel betrifft das Modell: TS-711E (Kenwood, Trio-Kenwood Inc.; Komagane)

trio-kenwo: TS 711 (m)ein Traumschiff 
06.Oct.11 23:25
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Werner Braun (D)
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Werner Braun

Hallo RM,

ich habe in den 70er Jahren die Amateurfunk Lizenzprüfung gemacht.
Es gab allerlei Gerätschaften, die meist selbst gebaut wurden oder durch
Umbauten kommerzieller Geräte ( C-Netz,Taxifunk, etc ) entstanden.
Mehr als 10 Jahre später habe ich mein erstes, neues Funkgerät gekauft, einen FT-290R
Das FT-290R war / ist ein 2m „allmode“ Gerät.
Ein spartanisch ausgestatteter Apparat in Format einer Damenhandtasche.
Es war und ist ein gutes Gerät für den transportablen Betrieb.

Zur gleichen Zeit gab es unbezahlbare Traumschiffe , wie den TS 711.

Nun habe ich einen Jugendtraum gelebt. Bei EBAY gab es ( Sep 2011 ) einen TS 711 für kleines Geld.
Das Gerät war ausdrücklich als „defekt“ deklariert und repariert war es „schnell“.
Ich habe es mehrfach "repariert". Es liegt daran, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

Ich habe hier den o.g. FT-290, einen 2G70B und einen MINIX Konverter vor einem TS 850.
Gerätschaften, die durchaus so alt wie ein TS 711 sind.
Also ich präsentiere keine Messwerte sonder subjektive Vergleiche.

Unter gleichen Bedingungen kann man mit dem TS 711 z.T. Stationen gar nicht wahrnehmen,
welche in den Vergleichsgeräten wahrnehmbar, z.T. gut verständlich sind.
Ich habe den Abgleich des TS 711 mehrfach wiederholt / überprüft.
Es gibt keinen Anlass einen Defekt zu vermuten.
Der ( original ) TS 711 wird erst mit einem Vorverstärker zum brauchbaren Empfänger.
Der Pegelplan des Service-Handbuchs gibt –1dB  für die Vorselektion an. Wunsch und Realität.
Die Angabe kann eigentlich nur für das RF-Board alleine gelten, ohne Final-Unit.
Alles vor dem ersten Transistor geht in die Rauschzahl des Empfängers.
Im TS 711 haben wir da Tiefpässe, Bandpässe, Richtkoppler und Dioden bevor es in den Empfänger
geht. Die Dioden werden im Empfangsfall nicht gesperrt sondern sich „allein“ überlassen.

Ich habe den Signalweg direkt an der Antennenbuchse getrennt und ein Relais zur Sende-
und Empfangsumschaltung hergenommen. Das Gerät kann nun mithalten...
Traurig bleibt, dass das Gerät durch das Phasenrauschen der zwei PLLs und die breite 1. ZF
in der Nähe starker Sender als Kontest ( Amateurfunkwettbewerb ) – gerät immer noch eine
schwache Vorstellung gibt.
Soweit es das betrifft sendet es auch so schlecht wie es empfängt.

mfg Werner

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