tesla: UKW Bereich OIRT 65,5 - 73MHz

ID: 456911
Dieser Artikel betrifft das Modell: Echo 532A (Tesla; Praha, Bratislava etc.)

tesla: UKW Bereich OIRT 65,5 - 73MHz 
28.Mar.18 02:25
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Gerald Lippert (D)
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Gerald Lippert

Hallo, liebe Sammlergemeinde,

ich habe in mühevoller Kleinarbeit dieses schöne Gerät repariert, beide Skalenseile sowie den Antrieb für die Ferritantenne aufgelegt, eine Handvoll Kondensatoren sowie den Selenstinker durch Ersatzschaltung erneuert, die Tastaturkontakte gereinigt - dann kam die große Enttäuschung!

AM Super Empfang, KW, LW, MW nachts getestet, auf UKW geschaltet und nur 3 Sender ganz leise zu hören.

Die vor dem Seilauflegen entfernte und noch nicht wieder eingebaute Skala hatte ich bereits geputzt, ein Blick darauf klärte mich auf, da steht ja rechts 65,5MHz und links 73MHz.

Also ein Gerät Baujahr ca 1960 für die Ostnorm, scheinbar sind die drei Sender Spiegelfrequenzen.

Mit dem Meßsender moduliert mit Musik auf 66MHz - 74MHz ein toller Klang.

Um die Originalität zu erhalten, habe ich davon abgesehen, das UKW Teil umzurüsten, irgendwann braucht man ja auch für UKW einen Meßsender wie heute schon für Mittelwelle tagsüber.

Gerald Lippert, 28.03.2018

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

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tesla: UKW Bereich OIRT 65,5 - 73MHz 
30.Mar.18 16:56
182 from 1410

Gerald Lippert (D)
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Gerald Lippert

Hallo Rudi,

ich hatte schon Nachts nach der Arbeit angefangen zu testen und habe das Gerät gerade zusammengebaut, das Ergebnis ist nicht zu 100% befriedigend aber es gibt keine Störstrahlung mehr. Es hat natürlich die Empfindlichkeit etwas gelitten, das Rauschen ist leiser als vorher und bei den starken Sendern muß man etwas verstimmt hören um verzerrungsfrei zu geniessen. Der Wert über dem Kreis liegt jetzt bei 15KOhm, mit 10, 12K war die Empfindlichkeit zu schlecht, mit 22K war die Schwingneigung noch sehr hoch.

Um wieder Gleichlauf zu erzielen habe wechselseitig C6 und den Variometerkern des bedämpften Kreises so lange getrimmt, bis über den ganzen Bereich das Rauschen gleich laut war.

Das ganze sehe ich als Experiment für meine Sammlung und für alle die es interessiert, normalerweise bin ich immer bestrebt die Originalität der Geräte zu bewahren und würde auch nie für einen Kunden so etwas machen.

Durch Deine Hilfe habe ich auch wieder mal was dazu gelernt, nochmals vielen Dank dafür!

LG

Gerald


Am 29.03.2018 um 22:24 schrieb Rudolf Drabek:

Hallo Gerald

Eine geringe Anpassung der Bandgrenzen bis 95,6 ist natürlich zulässig.
ABER NICHT MIT DER VARIOMETERSTELLUNG ---->Gleichlauf

Ansonst verstehe ich nicht das Verhalten mit den 1 cm auseinanderliegenden Empfangsstellen.

Eines ist klar: wenn man den Zwischenkreis um 21,4 MHZ nach oben schiebt mit weniger Kapazität, so erhöht sich der Resonanzwiderstand um 28% und das kann das Schwingen erklären. Bitte den Zwischenkreis mit einem kapazitätsarmen Widerstand 10 k .... 47 k bedämpfen um vielleicht die Kreisgüte auf den Wert wie er um 20 MHz tiefer war, anzupassen. Wie hoch der Kreiskondensator insgesamt ist kann ich aus der Ferne nicht abschätzen, aber es wird wohl ca 15 pF von der Röhre und Verdrahtung zusammenkommen.
Ich würde den Widerstand einmal eher etwas zu klein machen und nachschauen, ob Gleichlauf, mit Rauschen als Indikator, herrscht . Wenn das gelungen ist kann man den Widerstand wieder so weit erhöhen, mit etwas Abstand zur Schwinggrenze.

Würde mich freuen, wenn das Radio wieder schönen Klang im umgebauten Zustand hätte.
Toi, Toi.

PS.: das mit der Mischung mit der 2. Harmonischen war deshalb, da damls die Polizei auf 170 Mhz gesendet hat. Aber der Trick mit der 2. Harm habe ich auch beim 03RL371 angewendet um das 49 m Band empfangen zu können.

Bitte Vorsicht mit dem Variometer, das man leicht verstellen kann, was bei einem Drehko ja nicht möglich ist. Aber Gleichlauf über den Empfangsbereich mit Rauschen zu beurteilen ist eine einfache Hilfslösung.

LG Rudi
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Am 2018-03-29 um 19:02 schrieb Gerald Lippert: Hallo Rudi,

nach der heutigen mail habe ich mir das Chassis noch mal auf den Platz geholt und den Forscherdrang in mir geweckt. Mit halbwegs Erfolg: Jetzt kommen viele schwache Sender von 88 - 96 MHz, die starken, die vorher gingen übersteuern jetzt etwas und haben an 2 ca 1cm voneinander entferten Punkten auf der Skala ein Maximum an Ausschlag der EM84, die schwachen kommen nur in Kanalmitte und das sauber.

Geändert habe ich den C9 auf 3,3pF nach diversen Versuchen zwischen 1 und 10pF, den ausgebauten 15 pF in Reihe zum Trimmer C6 geschaltet und die Variometerkerne etwas nachjustiert wg Gleichlauf, den Oszillator ein bischen gedreht um den BR 1 95,6MHz noch mitzunehmen.
Wenn ich C6 (der steht jetzt wie original) weiter eindrehe läßt die Empfindlichkeit nach, dann gehen die schwachen Sender schlecht und die starken übersteuern gerade nicht. Da war mir die Lösung mit den schwachen Sendern in guter Qualität lieber, also habe ich Ihn wieder herausgedreht, nicht bis zum maximalen Rauschen, dann schwingt das Ding nämlich und stört benachbarte Empfänger. Wenn ich die Antenne rausziehe gehen die starken Bayern auch in Kanalmitte und das sauber. Zum Vorführen reicht das so allemal, wenn ich heute Nacht von der Arbeit heimkomme werde ich mal im Keller einen 4-fach UKW Sperrkreis suchen und falls er nicht schon so steht auf die starken Sender abgleichen und in die Dipolleitung schalten. Mit Kabelfernsehen, wo alle Kanäle so mit 50 dBuV kommen läuft es auch gut, da kommen die Ortssender zwar immer noch, sind aber dann so gedämpft, daß sie nicht übersteuern.
An den Spulen wollte ich nichts ändern, die sind sehr steil gewickelt im Vergleich zu Saba oder Philips Tunern mit Variometerabstimmung und Bereich von 87,5 - 100MHz. Das hat wohl mit dem schmäleren Frequenzbereich zu tun.
Als Lehrling habe ich immer gehört, daß man in Tunern nichts biegen, drehen oder ändern sollte, normalerweise muß man ja allenfalls mal ein defektes Teil austauschen, wenn es halt dann ein Trimmer ist muss man abgleichen, das kannte ich schon, das mit der 2. Harmonischen hatte ich noch nie probiert. Eine Notlösung die funktioniert.
Vielen Dank für Deine Erklärung und die Hilfe!

Schönes Osterfest und liebe Grüße aus Frankfurt
Gerald Rudolf Drabek

Servus Gerald

Mein Vorschlag basiert ja darauf, das der Oszillator über der originalen
Empfangsfrequenz schwingt, was auf die schwachen Empfangsstellen
hindeutet. Wenn man also den Zwischenkreis nur mit dem Trimmer und
Kondensator auf die Empfangslage oberhalb der Oszillatorfrequenz bringt,
ohne den Oszillator anzugreifen, so kann man ohne große Änderungen den
Empfangsbereich auf die genannten Werte bringen.
Früher hab ich die Polizei gehört nur mit Änderung am Zwischenkreis und
Mischung mit 2. Harmonischer des Oszillators. Aber jetzt ist das ja
verschlüsselt.

radiomuseum.org/forum/philips_22rh781_konzertmeister.html
Die Abgleichvorschrift von mir hab ich leider nicht aufgehoben.

Die Variometerspulen anzugreifen würde ich abraten. Ich habe ja für den
22RH781 auch das UKW-Unit entwickelt und das macht ziemlich Mühe bis man
Windungszahl, Spulendurchmesser und Steigung der Windungen so hinbringt,
dass Gleichlauf über den ganzen FM-Bereich besteht.
Bei Drehkos ist es einfach, da ist der Basisgleichlauf ja konstruktiv
vorgegeben ist.
Ich habe damals Eisenpulverkerne verwendet, Minerva hat immer
CU-Kurzschluss Kerne verwendet.

Wenn am Oszillator noch nicht gedreht wurde, so würde ich noch einmal
checken, ob im Originalempfangsbereich der Zwischenkreis max. Rauschen
liefert, weil dann der Gleichlauf o.k. ist.
Ist am Variometer des Oszill. schon gedreht, bitte möglichst zurückdrehen.
Dann die Prozedur mit C6 und C9 durchführen.
Idee: man könnte auch auf max. Rauschen im Empfangsbereich fosc + 2*10,7
Mhz mit C6 C9 abgleichen. Dann ev. zart mit der Lage des
Zwischenkreiskernes koorigieren, bis im gesamten Empfangsbereich das
Rauschen max. ist.

Auf den vollen UKW Bereich mit 87,5...104,5 Mhz zu kommen wird mir
diesem Variometer nicht gehen.

LG Rudi
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Hallo Rudi,

danke für den Hilfevorschlag, ich hatte es schon versucht, die
Oszillatorfrequenz zu verändern, die liegt von ca 76MHz - knapp 84
MHz.. Auch mit dem Zwischenkreis hatte ich versuchsweise "gespielt".
Es brachte keine nennenswerten Ergebnisse. Der Oszillator lässt sich
um ca 1,5 MHz hochbringen, beim Zwischenkreis war es so, dass beim
kompletten ausdrehen des Trimmers das magische Band ein ganz leichten
Ausschlag bei 88,4 brachte, 91,4 und 93,4 waren gerinfügig lauter -
aber kein Ausschlag der EM84.

Die empfangenen Sender sind 88,4, 91,6 und 93,4 MHz und die kommen aus
15KM Entfernung superdick an - 75dBuV mit Dipolantenne im Radiogehäuse.

Man müßte schon die Windungsanzahl der Variometerspulen um 1/4
verkleinern, ebenso die Paralellkapazitäten im gleichen Verhältnis um
da Erfolg zu haben. Die Entwickler haben da gute Arbeit für das
schmale Band geliefert.

Da ich damit nicht Radio hören muß habe ich mich entschlossen, das
Gerät im Originalzustand zu lassen.(AM ist 100% ok)

Allerdings hatte ich mal ein Telefunken UKW Teil 87-100MHz
provisorisch angeschlossen und festgestellt, dass der Klang auf UKW
sehr dünn ist, liegt wohl daran, dass die ZF schmalbandig ist wegen
der kleineren Kanalbreite bei OIRT gegenüber CCIR.

Ich werde mal die Augen aufhalten nach einem Kombi - UKW Teil der
Nachfolgegeneration von Tesla, die konnten meinen Recherchen nach
beide Frequenzbereiche, wenn das mechanisch passt wäre es wohl einen
Versuch wert.

Auf jeden Fall bin ich dankbar fürs mitdenken und glaube bei diesem
Gerät mal wieder was dazugelernt zu haben - man lernt ja nie aus. Mir
ist jedenfalls in den 45 Berufsjahren noch kein Gerät mit OIRT in die
Hände gekommen, dieses war das Erste.

Mit freundlichen Grüßen

Gerald Lippert

  Rudolf Drabek hat am 28. März 2018 um 20:44 geschrieben:

Hallo Herr Lippert

Wenn ihre Vermutung stimmt, dass sie Spiegelfrequenzsender schwach
empfangen können, ist die Lage der Oszillatorfrequenz oberhalb der
Empfangsfrequenz.

So wie das Schaltungsdetail im Anhang aussieht ließe sich duch
Abstimmung des Zwischenkreises der ersten Triode der ECC85 leicht neu
abgleichen, bei 10,7 MHZ ZF, auf den Empfangsbereich 86,9...95.4 MHz mit
C9 und Trimmer C6. Der Eingang ist ja aperiodisch.

Das ist zwar nicht der volle Bereich, aber sie könnten doch viele Sender
mit normaler Empfindlichkeit empfangen. Aber entsprechend ihrem Profil
ist dies alles bekannt.

Bitte dabei nicht die Variometerkernstellung verändern. Das würde den
Gleichlauf stören. Ggfs. nur den Zwischenkreis leicht anpassen. Den
vollen FM-Bereich zu erreichen erfordert leider umfangreichere
Anpassungen und es ist nicht gewiss ob durch das Layout und die
Einstellung des Oszillators dies "einfach" möglich ist.
Wenn sie wollen bitte als Antwort posten.
-- 
LG Rudi
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