Teerkondensatoren - Umbau
Teerkondensatoren - Umbau
Umbau alter Teerkondensatoren
es gibt dazu sicher unterschiedliche und aber auch ganz persönliche Erfahrungen. Möchte nun meine Arbeitsergebnisse beitragen. Ein 4U62 (T) RFT aus 1950 hatte wohl den nachfolgend beschriebenen Aufwand verdient. Allerdings habe ich die sicher bekannte Teer-Variante verworfen. Gelöstes Teer riecht für die Arbeit in der Wohnung zu intensiv und sehr nachhaltig und ist außerdem bei kleineren Durchmessern schwer zu handhaben.
Habe aber bei einigen Kondensatoren trotzdem so das Innenleben getauscht - s. Fotos. Allerdings - versucht mal Kaltteer zu bekommen. Was früher für Reparaturzwecke zu jedem Hof gehörte ist heutzutage kaum noch zu finden. Aus einer frisch abgerissenen Scheune wurde letztendlich doch noch ein Rest "geborgen". Mit dieser Erfahrung habe ich nun nach alternativen Arbeitsweisen gesucht.
Das Internet bringt immer eine Problemlösung. Letztendlich fand ich einen aus meiner Sicht optimalen Werkstoff - EPOXIDKITT -. Epoxidkitt ist ein Zweikomponenten-Material, wird verarbeitet wie ganz normale Spachtelmasse und härtet dann aus zu einem Material mit metallähnlichen Eigenschaften. Geliefert wird dieses Material als Stange, wird geknetet und dabei vermischen sich die beiden in der Stange enthaltenen Komponenten. Es ist allerdings grau und muss dementsprechend eben an den sichtbaren Enden nachträglich schwarz gefärbt werden. Habe den Ersatzkondensator in das Glasrohr gesteckt, mit Knetmasse fast aufgefüllt und mit ca. 1mm Epoxidkitt abgeschlossen. Das Material kostet beim günstigsten Anbieter um die 9 € plus 1,50€ Porto.
Mit den Etiketten habe ich nun auch probiert. Im Wasserbad abgelöst erhält man den Originalzustand - wenn erhaltungswürdig. Allerdings klappt das nicht immer. Teileweise wurden wohl unlösliche Kleber verwendet und das Papier nimmt Schaden. Habe also einige gerettete Bandarolen gesammelt, gescannt und ausgedruckt. Man kann diese gespeicherten (Rohlinge) beliebig vor dem Drucken bearbeiten und in der Größe anpassen. Eine weitere Möglichkeit (wohl die bessere) ist die Verwendung einer Heißluftpistole (oder Haartrockner). Die Kondensatoren werden etwas erhitzt und das Innenleben ist leicht zu entfernen. Der Vorteil ist, das Etikett nimmt keinen Schaden und das Teil bleibt insgesamt so erhalten - und... es ist aus der Sicht des Zeitaufwandes relativ schnell und damit innerhalb der laufenden Reparaturarbeit zu machen.
So, nun viel Erfolg bei der Arbeit!
peter F.
Anlagen:
- 1 - C alt - Original (90 KB)
- 2 - C neu - Teer gefüllt und Etikett gedruckt (96 KB)
- 3 - in Arbeit (58 KB)
- 4 - mit Teer gefüllt (135 KB)
- 5 - Elko Teer (1) (70 KB)
- 7 - bessere Lösung - originale Bandarole erhalten (125 KB)
- 6 - neu bestückt (162 KB)
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.