mende: Weitere Details zum MENDE E38N

9
ID: 566959
mende: Weitere Details zum MENDE E38N 
26.Mar.22 21:05
766
9

Harald Giese (D)
Redakteur
Beiträge: 301
Harald Giese

In Ergänzung der Forumsbeiträge von Volker Martin und Otto Frosinn, möchte ich hier meinen MENDE E38N vorstellen.

Als ich das Gerät 1991 erwarb, war es mit 2 x A4110 (=REN904), 1 x RE304 und einem Selengleichricher bestückt.

In Ermangelung der Originalröhren  REN1104 / REN1004 / habe ich die A4110 im Gerät belassen.

Aus den originalen, aber gekappten Drahtresten am mittleren Pin der Endröhre konnte geschlossen werden, dass hier ursprünglich eine Pentode eingesetzt war. Im Interesse der Originalität wurde hier eine RES164 eingesetzt.

Der Selengleichrichter wurde durch eine RGN354 ersetzt - obwohl sich hier ursprünglich vermutlich eine RE114 bzw. RE134 befunden hat.

Wie man an der Außenansicht erkennt, handelt es sich bei meinem Gerät um das frühe Modell mit 4 runden Lüftungslöchern im Gehäusedeckel und an beiden Seiten des Unterbaus sowie der alten Rundskala mit Metallrahmen. Die App. No. ist 11889:

Zum Vergößern bitte die Bilder anklicken.

Zunächste eine Rundum - Ansicht des Chassisaufbaus.

 

 

 

 

Auf der Rückseite des Sammelkondensators erkennt man unten den Datumsaufdruck: "10.29"

Betrachtet man die Vorderseite des Kondensators so sieht man, dass schon im Oktober 1929 der von Volker Martin erwähnte 2 µF für die Gitterspannungsabblockung weggelassen wurde. Der Kondensator hat also nur noch 7 Anschlüsse! 

 

Erstaunlicherweise ist der Kondensator nicht wie üblich aufgequollen, sondern nur geringfügig deformiert. Da die Spannungwerte bei kurzzeitigen Betrieb noch in tolerablen Grenzen liegen, und merkliche Erwärmung des Kondensators erst nach längerer Zeit auftritt, habe ich ihn bisher nicht neu befüllt.


Im Fundzustand 1991 fehlte sowohl der Schirmgitter - Vorwiderstand der RES164 von 2 x 30 KΩ, sowie der Abblockkondensator von 0,2 µF. Möglicherweise war der Kondensator damals defekt und der Widerstand daraufhin überlastet. So hatte man beide Komponenten entfernt und das Gerät mit einer Triode in der Endstufe betrieben. Da die abgegetrennten Drahtenden am mittleren Pin der Röhrenfassung noch vorhanden waren, bestand kein Zweifel bezüglich der ursprünglichen Röhrenbestückung.

Glücklicherweise hatte damals ein befreundeter Sammler genau diese Version des E38N mit noch vorhandener R/C - Schirmgitter - Kombination und ich konnte die Abmessungen und Position des Kondensator abnehmen. Die Abmessungen waren 30 x 30 x 10mm, die Postion unterhalb des Bananensteckers für die Netzspannungswahl, die Besfestigung erfolgte über einer kleine Lasche am Kondensatorgehäuse mit der neben dem Kondensator liegenden M3 - Schraube für die Masseverbindung mehrere Leitungen. WICHTIG: Der Kondensator darf nicht signifikant dicker sein, da er sonst den Bananstecker behindert. 

Da es mir bisher nicht gelang, den Originalkondensator zu finden, habe ich an Stelle dessen einen 0,25 µF BOSCH MP - Kondensator mit exakt den gleichen Abmessungen eingebaut. Anstelle der  2 x 30 KΩ Widerstände wurde nun ein 60 KΩ eingesetzt und mit schwarzem Gewebeschlauch überzogen.

Eine Übersicht der im übrigen noch originalen Chassisverdrahtung und 2 Detailansichten verdeutlichen die Position der ersetzten R/C - Schirmgitter - Kombination:

 

 

 

Roter Pfeil  ⇒  ersetzter Schirmgitterkondensator

Blauer Pfeil  ⇒   ersetzter Schirmgitter - Vorwiderstand in Gewebeschlauch


 

In der Hoffnung, einen Beitrag zur originalgetreuen Restauration dieser Geräte geleistet zu haben.

Harald Giese

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.