weltfunk2: Weltfunk - Bausatz?
weltfunk2: Weltfunk - Bausatz?
Wer kennt das Radio der Firma Weltfunk?
Unter der Firma Weltfunk habe ich im hier RM nur einen Hinweis auf eine Firma
Welt-Funk-Radio Ernst Ch. Seyfert; Leipzig gefunden, von der das Radio
stammen könnte. Einem Sammlerfreund ist die Firma Weltfunk nicht unbekannt, und er sagte
mir dazu, daß die Firma Anfang der 50er Jahre u.a. auch Selbstbausätze verkauft hat. Ob es
sich bei meinem Modell um einen solchen gehandelt hat, kann ich nicht
sagen, es ist handwerklich solide gebaut. Leider besitze ich keine Schaltung für dieses Radio.
Röhrenbestückung von links nach rechts:
- 6N8S (Oszillator, bestückt mit russ.
Äquivalent 6C2C) - 6A7 (Mischstufe) 6SK7 (ZF-Verstärker)
- unbekannt, mit EABC80 ( Demodulator, NF) adaptiert, normalerweise auch
amerik. Röhre) - 6V6 (NF-Endstufe),
- AZ11 (Netzgleichfichtung)
elektrodynamischer Lautsprecher
Chassis Alu / Pertinax, Verbindungen genietet
KW, MW, LW mittels Dreh - Wellenschalter
Besonderheit sind die Keramischen ZF-Filter KWH Hermsdorf, vormanls Hescho
furniertes Holzgehäuse
Leider ist nirgends eine Hinweis auf einen Modellnamen zu entdecken. Auf
der Original-Rückwand sind lediglich Schiebeschilder mit "Antenne" und
"Erde" angebracht.
Andreas Reuther
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
? Weltfunk- Fa. Brömel Rudolstadt?
Der Firmenname - oder Markenname - Weltfunk muss noch genauer ergründet werden. Fest steht, dass es diesbezüglich nicht um eine Verbindung mit der Firma Krefft geht, da sämtliche bekannten Geräte mit DDR-Bauteilen aufgebaut sind. Es geht also um eine (oder verschiedene?) Firma, die auf dem Boden der DDR Anfang der 1950er Jahre Radios produziert hat.
Ich besitze einen 6-Kreis-Super mit ECH-EBF-ECL-EM-AZ11, Hescho-Spulensatz EZs0114, Bandfilter von GN.
Das Firmenlogo auf der Skala sieht so aus. Es existiert aber noch ein anderes Weltfunk-Logo aus dem nachbenannten Buch.
Hein / Pötschke benennen in ihrem Buch "Die Geschichte der Rundfunktechnik der DDR" eine Firma Rudolf Brömel in Rudolstadt /Thüringen, die den Markennamen Weltfunk geführt hat. Dort wird auch berichtet, dass die Großhandelsfirma "Karl Borbs, Leipzig" die Skalen geliefert haben soll.
Eine Firma "Musikhaus Brömel" ist noch heute in Rudolstadt existent.
Im RM ist eine Firma Weltfunk, C.P. Höpfner, Leipzig angelegt. Nach den Recherchen von Günter Abele in seiner "Dynamische Chronik" 3. Kapitel unter 3.111 existierte diese Firma in der "Gründerzeit" des Rundfunks 1924/26 und baute Radios mit Röhren dieser Zeit. Das Firmenlogo ist ein völlig anderes.
Als einziges Modell dieser Firma wurde eines mit dem Modellnamen "Weltfunk" angelegt, besitzt aber OSW-Röhren, mein Radiogerät besitzt Stahlröhren, beide das oben als erstes abgebildete Logo auf der Skala.
Eine weitere "Weltfunk"-Firma ist angelegt, Ernst Ch. Seyfert, Leipzig, die in den 1920er Jahren existierte.
Hier liegen mit Sicherheit falsche Zuordnungen vor. Ich werde die Firma Brömel neu anlegen, da die bekannten Modelle wahrscheinlich dieser Firma zugeordnet werden müssen.
Leider tragen die mir bekannten Modelle keine Namen oder Bezeichnungen, so dass hier andere Unterscheidungsmerkmale festgelegt werden müssen
Hier gibt es noch "weiße Flecken" zu erforschen. Wer macht mit?
Wolfgang Eckardt
Am 30.3. ergänzt. W.E.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
? Weitere Vergleiche
Im RM sind zwei Modelle mit der Weltfunk-Skala angelegt, dazu mein Gerät, das noch angelegt wird:
Die ersten beiden Skalen dürften identisch sein, gleiches Logo, gleiche Farbgebung. Bei der dritten Skala (Herrn Reuthers Gerät) entspricht das Logo dem zweiten in Post 2. Auch ist die Farbgebung eine andere.
Das Innenleben der drei Modelle weist ebenfalls zahlreiche Gemeinsamkeiten (Technologie des Chassis) auf, wobei das mittlere Gerät etwas abweicht.
Das dritte Gerät hat kein Mag. Auge.
Welche Rolle dabei die Gehäuseform spielt, wäre noch zu betrachten.
Wer hat noch andere Erkenntnisse zu "Weltfunk"-Geräten der DDR?
W.E.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
? Katalog Firma Borbs
Ich erhielt eine Information, dass in einem Katalog des
Radio-Großhändlers Karl Borbs, Leipzig
aus dem Jahre 1955 u.a. Skalen angeboten werden, darunter eine mit der Bezeichnung
GL200 Weltfunk.
Das dürfte insofern interessant sein, dass also solche Skalen auch von anderen Kleinfirmen (Handwerksbetrieben) beschafft werden konnten. Und sicher gab es diese Skalen auch schon 1951.
Daraus lässt sich schlussfolgern, dass der Name "Weltfunk" kein ausschließlicher Markenname der Firma Brömel in Rudolstadt war.
Hier noch einmal die drei bisher bekannten Frontansichten:
Damit dürfte die Benennung eines konkreten Herstellers noch völlig offen sein, wenn dieser nicht deutlich sichtbar angebracht wurde oder durch bestimmte Merkmale erkennbar ist.
Alles ist somit möglich, wenn die Skala "Weltfunk" auftaucht - vom x-beliebigen Handwerksbetrieb, der in Kleinstserien Geräte baute, bis zum Bausatz und Fertigstellung durch versierte Bastler......
Wer besitzt Geräte mit dieser "Weltfunk"-Bezeichnung?
W.E.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Dieser Thread wurde automatisch ins "Talk" verschoben.
? Weltfunk-Skala von E. Großmann
Die Weltfunkskala in meinem Modell wurde hergestellt von
E. Großmann, Erfurt, am 1. 10. 1952, Typ: GL200 spez.5
Damit deckt sich die Typenbezeichnung mit den Angaben im Katalog der Firma Borbs, Leipzig. Ein vollständiges Bild als Anlage.
Ich komme immer mehr zu der Vermutung, dass Radios mit "Weltfunk-Skala" nicht einem spezifischen Hersteller zugeordnet werden können - also nicht ausschließlich der Firma Brömel in Rudolstadt. Es muss noch andere kleinere Handwerksbetriebe gegeben haben, die Radios mit diesem Logo in Kleinserie produziert haben. Es liegt sogar sehr nahe, dass ein komplettes Baukastensystem existierte mit vorgefertigtem Chassis (Ohne Verdrahtung? oder ganz ohne Bauteile nur mechanisch vorgefertigt?? oder komplett verdrahtet???) und einem Gehäuse, im dem die "Weltfunk-Skala" innen befestigt wurde. Somit ist es sogar möglich, dass Amateure (Bastler) sich diesen Bausatz beschafften und einen Empfänger bauen konnten.
Leider hat sich noch niemand hier gemeldet, der ebenfalls ein Radio mit dem Weltfunk-Logo besitzt und diese etwas genauer "unter die Lupe" genommen hat. Vielleicht beteiligen sich noch andere Sammler an der "Erforschung"?
Wolfgang Eckardt
Anlagen:- Weltfunk-Skala GL200 (91 KB)
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
WELTFUNK - nur eine Skala in der DDR
Markenname, Herstellerfirma von Radios oder Radio-Bausatz?
2. Weitere Nutzungen des Namens "Weltfunk" sind bekannt in den 1920er Jahren, die deshalb hier nicht relevant sind. (Ernst Ch. Seyfert, Leipzig; Radio Strauss, Leipzig und Dresden als Vertriebsfirma)
Wolfgang Eckardt
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
Dieser Thread wurde manuell zurück verschoben weil er eine gültige Antwort erhielt.
Weltfunk: ein weiteres Gerät bekannt
In diesem Thread sind die wesentlichen Kenntnisse zu Modellen mit dem Namen "Weltfunk" zusammengetragen. Es geht aber nur um die in der DDR in den 1950er Jahren gebauten Modelle.
Herr Andreas Reuther hat mir nun Bilder eines weiteren Modells in seinem Besitz zugesandt, das die Skala mit dem Logo "Weltfunk" trägt. Auch hier ist wieder typisch, dass man keinen Hersteller konkret zuordnen kann - also eine Kleinserie eines Handwerksbetriebes.
Das Gerät ist z.T. mit OSW-Röhren bestückt 6A7, 6J5, 6SK7, EBF11, 6V6, 6E6, AZ11. Spulen und Bandfilter stammen von G. Neumann (GN, SSp136). Eine typische Handwerkerarbeit mit dem gebogenen Alu-Chassis - siehe hier.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es keine konkrete Firma gab, die Geräte unter dem Namen "Weltfunk" hergestellt hat. Die im Handel erhältliche Skala war neutral und trug einfach das Logo! (Siehe z.B. Katalog der Firma Borbs, Leipzig.)
Die Zeit um 1950...55 war die typische Zeit der "Handwerkerradios". Es gab ausreichend Bauteile (Spulensätze, Filter,etc....), auch Gehäuse der verschiedenen VEB's als "Überplanbestände" oder auch von Möbeltischlern aus dem gleichen Ort der Rundfunkwerkstatt, so dass es sich geradezu anbot, für die nach neuen Radios "lechzende" Bevölkerung auch welche zu bauen, z.T. noch mit Extrawünschen, da die Industrie nicht immer ausreichend anbieten konnte. Ich denke, dass auch dieses "Weltfunk-Radio" aus einer bisher noch unbekannten Radio-Werkstatt eines Handwerkerbetriebes stammt, der sich die Bauteile (Skala, Gehäuse, HF-Teile, Lautsprecher, Trafos usw.) vom Großhandel in mehreren Stücken für eine Kleinserie besorgt hat. In den Fachzeitschriften um 1950...56 findet man viele Annoncen dieser Großhändler, die diese Teile anbieten.
Mal sehen, was für "Weltfunk"-Modelle aus DDR-Handwerksbetrieben noch in den Sammlerhänden auftauchen werden....
W.E.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.