Zerstörung im Röhrensockel – Zuleitungsdraht korrodiert

ID: 689397
Dieser Artikel betrifft das Bauteil: Zur Röhre/Halbleiter

Zerstörung im Röhrensockel – Zuleitungsdraht korrodiert 
11.Apr.25 13:13
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Gerhard Eisenbarth (D)
Redakteur
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Zerstörung im Röhrensockel – Zuleitungsdraht korrodiert

Die Detektorröhre von Ken-Rad hat einen Shaw-Sockel aus Messingblech, mit einem schwarzen Isolierstoff-Einsatz aus z.B.: Bakelit oder Phenol. Im Sockelbereich, wo die vier Leitungsdrähte aus Kupfer in den Quetschfuß münden, sind die Drähte durch eine sogenannte Isolierwatte voneinander getrennt um gegenseitigen Kontakt zu vermeiden, Bild 1.

Bei elektrischen Messungen an der Röhre traten zeitweise Unregelmäßigkeiten im Anodenstrom auf, die auf Wackelkontakte deuten. Bei weiteren Untersuchungen über mögliche Ursachen dieser Stromschwankungen wurde in der Leitungsführung durch die Isolierwatte eine braune, verfärbte Stelle innerhalb des Wattebereichs gefunden, Bild 2. Eine detaillierte Untersuchung mit einem Mikroskop wies auf eine mögliche Korrosion eines Durchführungsdrahtes hin.

Da die Röhre in diesem Zustand nicht verwendbar war, wurde der Sockelbereich geöffnet und die Leitungsführung weiter untersucht. Dabei stellte sich heraus, das eine zum Heizer führende Leitung an einer Stelle vollständig korrodiert war und nach Entfernung der Isolierwatte (Bild 3) dann vollständig unterbrochen war, Bild 4 und Bild 5.

Eine Begründung für eine Korrosion von Kupferdraht innerhalb der Isolierwatte ist eindeutig: Feuchtigkeit. Vermutlich wurde die Röhre an einem feuchten Ort gelagert (Keller, Speicher etc.), an dem Feuchtigkeit in die Isolierwatte eindrang. Warum nur diese Stelle davon betroffen war, kann nicht eindeutig beantwortet werden, evtl. durch die Position der Röhre während der Lagerung.

Eine Verwendung von Isolierwatte im Sockelbereich wurde nur kurz beibehalten und durch Isolier-Röhrchen, z.B.: mit Glasröhrchen, schon bald ersetzt, siehe Bild 6.

    Bild 1: Isolierwatte mit intaktem Draht                     Bild 2: Isolierwatte mit Korrosionsstelle

                           Bild 3: entfernte Isolierwatte

Bild 4: Korrodierte Drahtstelle                                   Bild 5: korrodierte Drahtstelle, Gegenstück

                                      Bild 6: Glasröhrchen statt Isolierwatte

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Zerstörung im Röhrensockel – Zuleitungsdraht korrodiert 
13.Apr.25 07:20
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Gerald Gauert (D)
Redakteur
Beiträge: 241
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Hallo Herr Eisenbarth,

ich hatte ebenfalls das Problem mit der Korrosion von Zuleitungsdrähten bei einer RE86.

Gerald Gauert

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