Automatisches Magazin Instrument W2
Electrola GmbH (falsch: Elektrola); Nowawes und Berlin
- Country
- Germany
- Manufacturer / Brand
- Electrola GmbH (falsch: Elektrola); Nowawes und Berlin
- Year
- 1928
- Category
- Talking machine - Mechanical Gramophone/Phonograph
- Radiomuseum.org ID
- 204400
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- Wave bands
- - without
- Details
- Changer (Record changer)
- Power type and voltage
- AC/DC-set / 60-250 Volt
- Loudspeaker
- Horn
- Material
- Wooden case
- from Radiomuseum.org
- Model: Automatisches Magazin Instrument W2 - Electrola GmbH falsch:
- Shape
- Console, Lowboy (legs < 50 %).
- Dimensions (WHD)
- 1080 x 1010 x 620 mm / 42.5 x 39.8 x 24.4 inch
- Notes
-
Mechanisches Grammophon mit elektrischem Antrieb, erster Plattenwechsler für den Heimgebrauch. Das Gerät spielt 25- und 30-cm-Platten (2 - 20 Stück) nacheinander, der Plattendurchmesser wird automatisch erkannt. Es können Platten verschiedener Durchmesser gemischt ins Magazin gegeben werden.
Siehe auch hier.
- Net weight (2.2 lb = 1 kg)
- 100 kg / 220 lb 4.2 oz (220.264 lb)
- Price in first year of sale
- 3,500.00 RM
- Mentioned in
- Technik für Alle, 1928/29, S.96
- Author
- Model page created by Nico Jacobsen. See "Data change" for further contributors.
- Other Models
-
Here you find 29 models, 28 with images and 2 with schematics for wireless sets etc. In French: TSF for Télégraphie sans fil.
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Forum contributions about this model: Electrola GmbH: Automatisches Magazin Instrument W2
Threads: 1 | Posts: 3
In einem der Monatshefte "Technik für Alle", 19. Jahrgang 1928/29 fand ich auf Seite 96 einen interessanten Artikel über einen elektrisch betriebenen Plattenwechsler für bis zu 20 Platten, über den ich noch nie etwas gehört habe, zumal ELEKTROLA auch noch als Hersteller genannt wird.
Ich habe den Text in eine heute gebräuchliche Schrift formatiert und auch die zwei Abbildungen angehängt.
Die Zukunft der Schallplatte
Aus „Technik für Alle“. 19. Jg. 1928/1929, S. 96
"Der letzte Schritt, den die Entwicklung des Grammophons kürzlich tat, wird dazu führen, dass man schon demnächst mit diesem Instrument die Tätigkeit der Musikkapellen und manche Musikvorführungen mit einem einzigen Spielapparat beliebig oft und an beliebig vielen Stellen gleichzeitig hörbar machen bzw. wiedergeben kann. Ja, das künftige Grammophon wird jene sogar gelegentlich vollkommen ersetzen. Da es möglich ist, auf der Schallplatte das gesprochene Wort, das gesungene Lied und das Spiel des Instruments wiederzugeben, lässt sich wenigstens für das Ohr das gesamte Programm eines Kabaretts ersetzen; das Geigensolo des Violinspielers, der Vortrag des Pianisten, Kammermusik, vollbesetztes Orchester - alles lässt sich abwechselnd nacheinander zum Vortrag bringen. Aber um dem Grammophon wirkliche Bedeutung für die öffentliche Verwendung zu geben, waren zwei zusätzliche Erfindungen nötig, die erst in der letzten Zeit herausgekommen sind: die elektrische Aufnahme und Wiedergabe mit elektrischer Verstärkung durch Lautsprecher sowie die Konstruktion eines Magazinapparates, der bis zu 20 Platten nacheinander selbsttätig auflegt, abspielt und ablegt. Man kann also für einen derartigen Apparat ein Dauerprogramm zusammenstellen und es den ganzen Abend über abspielen lassen, ohne dass sich ein Finger zur Bedienung zu regen braucht; man hat aber auch die Möglichkeit, einzelne Stücke, die besonders gut gefallen, beliebig oft zwischendurch zu wiederholen, kann ein nicht gefallendes Stück abbrechen, zum nächsten übergehen usw. Edison hat übrigens vor kurzem eine Schallplatte normaler Abmessung, aber für 40 Minuten Spieldauer konstruiert, mit der man also ganze Symphonien wird vorführen können.
Die Frage scheint am Platze, ob damit die Möglichkeiten des Grammophons erschöpft sind. Wahrscheinlich werden wir im Laufe der nächsten Zeit noch weitere Entwicklungen erleben. Einen Übergang dazu bildet bereits die allerdings noch wenig verbreitete Konstruktion für Diktographen und Diktaphone, die schon den Auftakt darstellt zur Übersendung von mündlichen Mitteilungen sozusagen auf der der Postkarte, denn es ist natürlich ebenso leicht, ein Wachsblatt zu besprechen und statt des geschriebenen Wortes zu senden, wie die Postkarte zu schreiben, die der andere lesen soll. Vielleicht wird man eines Tages in weitem Umfange von dieser Möglichkeit des Schriftverkehrs Gebrauch machen; um diese Zeit wird auch die Verzerrungsfreiheit und Klarheit der Übertragung einen solchen Grad erreicht haben, dass Originalstimme und Wiedergabe nicht mehr zu unterscheiden sind. Schon heute sind wir mit Hilfe der elektrischen Aufnahme und Wiedergabe nahe daran, Musikstücke in solcher Klangschönheit wiederzugeben, dass der Blinde kaum imstande sein dürfte, den Unterschied zwischen Original und Grammophonwiedergabe herauszufinden.
Doch dürfen wir nicht etwa annehmen, dass man nun ein für allemal an der Platte oder am Blatt als Übertragungsmittel festhalten wird. Man hat bereits gelungene Versuche gemacht, ähnlich wie beim Film einen Streifen für die Tonwiedergabe zu verwenden, und besonders bemerkenswert ist die bei einer neuen Diktiermaschine versuchte Methode, die Schallströme als magnetische Eindrücke einem Drahte mitzuteilen, der im Wiedergabeapparat die aufgespeicherte Sprache verzerrungsfrei zurücküberträgt. Von diesen vor drei Jahren gelungenen Versuchen ist inzwischen nicht wieder die Rede gewesen, wohl weil die vorläufige Ausführung den wirtschaftlichen Voraussetzungen und Forderungen nicht genug entsprach. Wir können aber dessen sicher sein, dass in späterer Zeit der Sprechmaschine eine so ganz andersartige Bedeutung zugewiesen wird, dass die Schallplattenindustrie den Rundfunk nicht mehr als Konkurrenten anzusehen braucht. Man wird hochwertige musikalische und sprachliche Vorträge archivmäßig sammeln, wird den Bibliotheken Schallplattenarchive beigesellen, deren Bestände jedem zur Wiedergabe auf seinem genormten Apparat zu Hause zur Verfügung gestellt werden. Der Anfang zu solchem Archivbetrieb ist in der Berliner Staatsbibliothek bereits gemacht, wo Sprachproben und andere Dokumente schwindender Kulturen auf Schallplatten erhalten sind." -y.-
Die folgenden Texte stehen als Erklärungen bei den Bildern:
Die Anordnung des Magazinapparates: Die Musikplatten werden auf der Spindel links aufgereiht. Nach Einschalten hebt sie die „mechanische Hand“ einzeln ab, legt sie in der Mitte auf, die Schalldose setzt sich auf und bespielt. Nach Ablauf hebt sich die Schalldose, die Platte wird durch Umdrehung des Tellers automatisch in den gummigepolsterten Sammelkasten geworfen und die Hand legt die neue Platte auf.
Das neue „Elektrola“-Modell, ein automatisches Magazin-Instrument, spielt 20 Platten (25 oder 30 cm). Einstellung auch mit Fernschalter, der bis zu 9 m entfernt aufgestellt sein kann. Leider kostet das ideale Gerät 3100 RM.
Habe das Modell inzwischen in RM.org entdeckt, doch durch die Schreibweise ELEKTROLA in dem Artikel statt ELECTROLA habe ich es nicht gefunden. Es wäre sicher sinnvoll, das Modell mit dem Beitrag zu verknüpfen.
Wolfgang Eckardt
Wolfgang Eckardt, 19.Jun.23