Spitzen Super 177W
Graetz, Altena (Westfalen)
- Country
- Germany
- Manufacturer / Brand
- Graetz, Altena (Westfalen)
- Year
- 1954/1955
- Category
- Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
- Radiomuseum.org ID
- 1749
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- Number of Tubes
- 10
- Number of Transistors
- Semiconductors
- B250C140
- Main principle
- Superhet with RF-stage; ZF/IF 460/10700 kHz
- Tuned circuits
- 9 AM circuit(s) 12 FM circuit(s)
- Wave bands
- Wave Bands given in the notes.
- Power type and voltage
- Alternating Current supply (AC) / 110; 127; 150; 220; 240 Volt
- Loudspeaker
- 3 Loudspeakers
- Power out
- 15 W (unknown quality)
- Material
- Wooden case
- from Radiomuseum.org
- Model: Spitzen Super 177W - Graetz, Altena Westfalen
- Shape
- Tablemodel with Push Buttons.
- Dimensions (WHD)
- 685 x 420 x 325 mm / 27 x 16.5 x 12.8 inch
- Notes
- Der Graetz Spitzensuper 177W hat 5 Wellenbereiche: LW, 2× MW, KW, UKW. Mittelwelle gespreizt in zwei Bereichen, wahlweise entweder drehbare Ferritantenne für MW und LW oder externe Antenne. ZF-Bandbreite für AM-Bereiche in 2 Stufen schaltbar; mit Höhenregler gekoppelt. UKW-Antenne eingebaut.
- Net weight (2.2 lb = 1 kg)
- 18 kg / 39 lb 10.4 oz (39.648 lb)
- Price in first year of sale
- 539.00 DM
- Source of data
- Rundfunk- und Fernseh-Katalog 1954/55 / Radiokatalog Band 1, Ernst Erb
- Literature/Schematics (1)
- -- Original-techn. papers.
- Other Models
-
Here you find 775 models, 696 with images and 594 with schematics for wireless sets etc. In French: TSF for Télégraphie sans fil.
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Collections
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Forum contributions about this model: Graetz, Altena: Spitzen Super 177W
Threads: 4 | Posts: 13
Guten Tag,
was ist eigentlich der genaue Zweck von diesem Kondensator? Ist die Wirkung nicht abhängig davon, wie der Netzstecker gesteckt wird, das heisst ob Nullleiter oder Phase an diesem Kondensator anliegt? Muss man dann den Netzstecker nicht besser markieren ? Wäre es aus heutiger Sicht nicht besser, diesen Kondensator zu entfernen, und nur den 5nF 188 zu erneuern, welcher zwischen Phase und Nullleiter geschaltet ist? Weil ich gerade dabei bin.
Ich vermute, der Kondensator hatte die Aufgabe, die Empfangsleistung bei Anschluss einer langen Aussenantenne zu verbessern, indem man das Chassis wechselstrommäßig erdet. Jedoch, wenn man nur die eingebaute Ferrit-Antenne und die eingebaute Dipol-Antenne verwendet, so dürfte der C 189 keinen Einfluss auf den Empfang haben. Oder doch?
beste Grüße, Armin Ohrem, Zülpich
Armin Ohrem, 08.Dec.17
Innerhalb von einer Woche bin ich stolzer Besitzer zweier Graetz-Spitzensuper 176W und 177W geworden. Beide waren im absoluten Originalzustand, keinerlei getauschte Bauteile und nach Angaben der Vorbesitzer spielbereit. Schon länger war ich auf der Suche nach diesen Geräten, weil ich keine verbastelten oder reparierten Exemplare haben wollte.
Offensichtlich sind die beiden Modelle bezüglich der Beschaltung und auch der Verdrahtung identisch, ich habe keine Unterschiede feststellen können.
Bei der kurzen Inbetriebnahme des 177W am Trenntrafo mit Strommessung schien die Leistungsaufnahme in Ordnung, der Klang war nicht schlecht. Auf allen Wellenbereichen war Empfang zu verzeichnen. Was auffiel, war eine mit 75% Leuchtkraft untypisch helle EM34, offensichtlich noch die Originalbestückung, die aber keinerlei Reaktion der Schattenwinkel zeigte.
Beim Ausbau des Chassis stellte ich fest, daß eine EL84 offensichtlich durch Überhitzung einen Glasbruch erlitten hatte. Das Überprüfen der Isolationswiderstände der braunen ERO-Papier-Teerkondensatoren ergab erschreckende Werte, vor allem im NF-Teil der Phasenumkehrstufe. Kein Wunder, daß die eine EL84 den Geist aufgegeben hat. Nachdem sich mehr als die Hälfte der Kondensatoren als unbrauchbar erwiesen hat, habe ich vorsichtshalber alle getauscht.
Da die Gleichspannungswerte im Empfangsteil nun stimmten, habe ich mir die EM34 vorgenommen. Zunächst habe ich vermutet, daß der Gitterkondensator nach Masse der Störenfried für die nicht funktionierende Abstimmanzeige war. Allerdings war die aussteuerungsabhängige, wechselnde negative Gitterspannung vorhanden und ein Austausch des 10nF-Kondensators bewirkte nichts.
Dann habe ich die Spannungen an den anderen Anschlüssen gemessen. Am Leuchtschirm war logischerweise die volle Gleichspannung anliegend, aber an beiden Steueranoden, die über 1 MOhm-Widerstände mit der Betriebsspannung verbunden sind, lagen jeweils 0 Volt. Ursache war eine absolute Unterbrechung in beiden Hochohm-Widerständen.
Dieser Effekt, daß Hochohmwiderstände an den Gitteranschlüssen der Röhren praktisch intakt bleiben, aber an Hochvoltanschlüssen Ausfälle zeigen, scheint kein Einzelfall zu sein. Daß aber alle beide Ausfälle hatten, ist schon merkwürdig.
Mit geringfügigem Abgleich funktioniert der 177W nun mit einer überzeugenden Empfangsleistung auf allen Wellenbereichen und einem richtigen Bums in der NF-Wiedergabe. Hier noch die defekten Teile:
Martin Steyer, 09.Dec.15
Hallo Forum,
vor einigen Tagen kaufte ich über ebay für lachhafte 4,99 Euro ein Gerät dieses Typs. Daran zeigt sich wieder einmal, wie wichtig es bei ebay ist, eine fundierte Beschreibung und gute Fotos einzustellen. Beides war hier …naja ! Immerhin handelt es sich bei diesem Gerät um einen "Solitär", es hat keinen Vorgänger und keinen Nachfolger, der Aufwand an Technik und Gehäusegröße wurde von Graetz nie wieder derart betrieben.
Wie das bei Postversand immer so ist, hatte ich reichlich Angst, das Gerät könne beschädigt hier einlangen, oder auch "nur" mit gebrochener Skalenscheibe. Aber ich hatte Glück, obwohl die Verpackung meinen eigenen Ansprüchen nicht genügt hätte.
Eine erste Inaugenscheinnahme zeigte mir, daß schon einmal eine Restauration des Gehäuses versucht worden war, im Grundsatz mit ordentlichem Ergebnis.
Ein sogleich veranstalteter Probelauf (der Verkäufer hatte es auch getan), zeigte mir, daß die Endstufe heftige Probleme machte. Ein lautes Quietschen ergab sich im unteren Drittel des Lautstärkereglers, darüber kam etwas, aber stark verzerrt. Also schnell wieder aus damit.
Beim Ausbau fielen mir ein Holzklötzchen zur Versteifung des Gehäuses und die LW-Vorkreisspule in die Finger. Auweia ! Den Klotz hatte ich schnell wieder eingeleimt, die Spule mit ihren haarfeinen Drähten war schon ein anderes Problem.
Weiter auffällig waren verbogene Rotorlamellen an dem AM-3fach-Drehko, hier war ein Schluß zu erkennen. Außerdem schaltete der Netzschalter nicht auf AUS, der Schalter wie sich zeigte, ist an sich in Ordnung die Tastatur nimmt den Betätigungshebel aber nicht mehr mit. Dazu später mehr.
Dann habe ich alle Röhren geprüft und bin zu recht dürftigen Ergebnissen gekommen, keine Röhre lag mehr über 50%, die dritte EC92 (Phasendrehstufe) hatte gar nur noch 5 (in Worten: fünf) Prozent. Also raus mit der und eine neue rein.
Irgendein Vorbesitzer hatte in puncto Kondensatoren schon ganze Arbeit geleistet: alle alten Teerbomben waren raus und axiale Wimas aus den 80ern eingebaut worden. Gut so, dann mußte ich das schon nicht mehr machen ! Bei genauer Inspektion fiel mir eine enorme aber heilbare Verbastelung auf: die schlappe EC92 war umgangen worden, indem ihr Koppelkondensator abgelötet und direkt an die Gitter1 beider EL84 angelegt worden war. Kein Wunder, daß die Endstufe nicht wollte ! So ergab sich praktisch ein Parallelbetrieb beider EL84, und das mit dem Gegentaktübertrager. Neee, diese Bastler !
Nachdem ich dieses Sakrileg entfernt und korrekt neu beschaltet hatte, habe ich das Gerät wieder mal ans Netz genommen, leider war der Klang genau so, wie man es erwartet, wenn eine EL84 in einer Gegentaktendstufe nicht arbeitet. Jetzt mußten Spannungen gemessen werden und es ergab sich, daß die EC92 keine Anodenspannung bekam, der 20 Kiloohm davor war durch. Also habe ich den erneuert und dann erstmals einen Eindruck davon bekommen, was das Gerät kann.
Es brummte aber noch vernehmlich, was mich dazu brachte, die Sieb-/Ladeelkos zu tauschen, das half aber überhaupt nichts ! Beim Messen aller Spannungen fiel mir dann die nächste Verbastelung auf. Die beiden Hauptspeiseleitungen B und C im Wiesmüller-Schaltbild hatte der geniale Mensch verkehrt herum angeklemmt, d.h. die Spannungen aller Röhren außer den EL84 waren entweder zu hoch oder zu niedrig. Der 5Kiloohm-Siebwiderstand war durch einen 150 Ohm ersetzt und wirkte auch noch auf die falsche Leitung. Nachdem beides richtiggestellt war, waren alle Spannungen im grünen Bereich und das Brummen weg. Und ich stöhnte wieder: neee, diese Bastler !
Ich hatte irgendwann mal eine nagelneue EM34 von Hoges erstanden, die hatte ich mir für ein Superradio zurückbehalten, und hier steht es nun. Nach dem Einbau merkte ich, daß die gar nicht reagierte, obwohl die Empfindlichkeit nach dem subjektiven Eindruck in Ordnung war. Die beiden 1Megaohm an den Anoden der EM waren unterbrochen, hier brachten neue Widerstände ein sattes Leuchten !
Da der Klang noch nicht ganz so toll war, habe ich ihm noch ein gematchtes Pärchen gebrauchter EL84 von Telefunken verpaßt und den Kathodenwiderstand 125 Ohm ersetzt, der alte hatte sich bis auf 170 Ohm "verbessert": AHA !
Der Klang ist entschieden anders als beim kleineren Bruder 176W, irgendwie präziser in Mitten und Höhen, dafür aber mit wahren Bumsbässen ausgestattet. Wer hat eine Idee, wie ich den Baßregler manipulieren könnte, um das auszugleichen ? Es hängt wohl am Hub der heutigen FM-Sender, Herr Knoll hatte das letztens mal am Beispiel der Grundig 3165 exerziert.
So ist mein jetziger Stand, am Netzschalter und am AM-Drehko sowie Gehäuse muß ich noch was machen, es gibt hier also demnächst eine Fortsetzung.
Ich hoffe, mein Beitrag hat etwas zur Erheiterung der Mitleser beigetragen
Holger Pflug
H. P., 01.Dec.05
beim Erfassen meiner Graetz-Sammlung bin ich beim Modell 177W auf eine recht selten realisierte Schaltungstechnik der Gegentaktendstufe gestoßen. Im diesem Falle wird ein gemeinsamer Kathodenwiderstand R149 / 125 Ohm eingesetzt. Ein in anderen Schaltungen häufig verwendeter Kathodenelko ist nicht vorgesehen.
Dieser Wiederstand wirkt so auch für den Wechselstrom als Gegenkopplung. Sicherlich wirkt sich das günstig auf den Klirrfaktor aus, erhöht aber auch den Ausgangswiderstand der Röhre.
Meine Frage : Worin lag der Sinn dieser Schaltung und welche Vor- und Nachteile hatte diese Version gegenüber den häufiger realisierten Gegentaktschaltungen mit Kathoden R + C ?
Vielen Dank und Grüße
Jens Dehne
Attachments
- Schaltungsauszug 177W (45 KB)
Jens Dehne, 14.Jan.04