- Country
- Germany
- Manufacturer / Brand
- Häring, Josef, Laboratorium (Radio-Häring); München
- Year
- 1936
- Category
- Kit (Parts plus instruction) or building instructions only
- Radiomuseum.org ID
- 240831
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- Number of Tubes
- 4
- Valves / Tubes
- KF3 KF4 KC1_p8 KL1_sidecontact
- Main principle
- TRF with regeneration
- Tuned circuits
- 2 AM circuit(s)
- Wave bands
- Broadcast (MW) and Long Wave.
- Power type and voltage
- Line / Batteries (any type) / 110; 150; 220 / 4,5 & 90 Volt
- Loudspeaker
- Permanent Magnet Dynamic (PDyn) Loudspeaker (moving coil)
- Material
- Leather / canvas / plastic - over other material
- from Radiomuseum.org
- Model: Uniko - Häring, Josef, Laboratorium
- Shape
- Portable set > 8 inch (also usable without mains)
- Dimensions (WHD)
- 350 x 270 x 240 mm / 13.8 x 10.6 x 9.4 inch
- Notes
-
Werbung: "Das war noch nie da! Uniko, das erste Universal-Koffergerät für Batterie und Allstrom. Zwei-Kreis 4-Röhren-Reise- und Heimempfänger zugleich! ... Sämtliche Original-Bauteile liefert die Konstruktionsfirma. (Baumappe in maßstäblicher Größe RM 1,-)"
- Net weight (2.2 lb = 1 kg)
- 7.5 kg / 16 lb 8.3 oz (16.52 lb)
- Mentioned in
- Funkschau (Nr.23 1936, S.182-184)
- Author
- Model page created by Georg Richter. See "Data change" for further contributors.
- Other Models
-
Here you find 7 models, 6 with images and 2 with schematics for wireless sets etc. In French: TSF for Télégraphie sans fil.
All listed radios etc. from Häring, Josef, Laboratorium (Radio-Häring); München
Forum contributions about this model: Häring, Josef,: Uniko
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Der "Uniko" wurde prominent auf der Titelseite der Funkschau Nr.23 vom 07.06.1936 angekündigt
und auf den Seiten 182 bis 184 ausführlich beschrieben. Die Konstruktionsfirma Radio-Häring wirbt am Ende des Berichts "Das war noch nie da!":
Der erste Universal-Radiokoffer für Batterie und Ällstrom zugleich. Batterien und Netzteil eingebaut. Das „Nonplusultra" des transportablen Empfängers für Reise und Heim. Zweikreis-Vierer 200-2000 m mit den neuen 2-Volt-Röhren.
Ausmaße: 35x27x24 cm.
Gewicht: ca. 7,5 kg.
Tragbare Radioempfänger, sog. Kofferempfänger, werden bis heute fast aussschließlich für Batteriebetrieb konstruiert 1). Der Batteriekoffer hat den Verteil, daß er unabhängig vom Netz und überall sofort empfangsbereit ist, im Freien, im Wasserfahrzeug, in der Gebirgshütte usw.
Die gleichzeitige Verwendung bzw. Ausnützung eines batteriebetriebenen Koffergerätes für Heimempfang empfiehlt sich nur in den heute seltenen Fällen, wo im Haushalt kein Lichtnetzanschluß vorhanden ist. Sonst greift man besser zu einem Netzgerät als Heimempfänger, obwohl die modernen Batterieempfänger mit den neuen 2-Volt-Röhren gegenüber den älteren Batterieempfängern bedeutend sparsamer im Betrieb sind. Die Praxis beweist das. Wer zu Hause über Netzanschluß verfügt, schafft sich beute nur noch dann einen Batterieempfänger an, wenn er außer seinem Heim-Netzempfänger noch ein weiteres transportables Batteriegerät bzw. einen Radiokoffer für Reisen oder für das Freie ausdrücklich wünscht oder benötigt. Die Einsatzmöglichkeiten für ein solches Gerät beschränken sich jedoch in der Regel nur auf wenige Wochen im Jahre, so daß man einen batteriebetriebenen Radiokoffer nicht in dem Maße ausnützen kann, wie einen Netzempfänger. Dazu kommt noch, daß nicht jeder in der Lage ist, sich außer einem ortsfesten Heim-Netzempfänger noch einen Batterie-Radiokoffer anzuschaffen. Das Richtige wäre hier zweifellos ein Gerät, das die Vorteile des Batterie- und Allstrom-Empfängers in sich vereinigt, also ein Radiokoffer, bei dem sowohl die Batterien als auch der Netzteil eingebaut ist und der wahlweise mit einem Griff auf Batterie- bzw. Allstrombetrieb geschaltet werden kann. Ein solches Universal-Gerät könnte nämlich als Heimempfänger für Allnetzbetrieb ebenso gut Verwendung finden, wie als Allnetz-Koffer- und Batteriekoffergerät auf Reisen und im Freien.
Empfänger dieser Art, welche wir zur Unterscheidung von den übrigen Gerätearten als Universalkoffer bezeichnen wollen, gibt es vorerst noch nicht, obwohl dafür zweifellos ein Bedürfnis vorhanden ist. Daß derartige Geräte noch nicht gebaut wurden, liegt wahrscheinlich allein daran, daß völlig geeignete Röhren nicht zur Verfügung stehen. Wir brauchen für einen solchen Universal-Empfänger Röhren mit denkbar geringer Heizleistung, um einen wirtschaftlichen Betrieb mittels Tockenbatterien zu erhalten und indirekt geheizte Röhren, um bei Netzbetrieb an beiden Stromarten ohne besonderen Aufwand netztonfreien Betrieb zu erhalten. Es wäre freilich theoretisch möglich, indirekt geheizte Röhren mit Batterien zu heizen, doch würden wegen der hohen Heizleistung die Batterien zu groß und zu schwer werden, selbst dann, wenn man z.B. die 6-Volt-Autoröhren verwenden würde. Für einen Universalkoffer, dessen Größe und Gewicht sich in mäßigen Grenzen bewegen und der auch aus Batterien gespeist werden soll, kommen aus diesem Grunde nur die neuen 2-Volt-Röhren der K-Serie in Betracht. Sie benötigen nur die Hälfte des Aufwandes an Heizleistung gegenüber den früheren 4-Volt-Batterieröhren und lassen sich in geeigneter Schaltung auch aus dem Netz heizen. Wie das Problem der Stromversorgung dieser Röhren sowohl bei Batterie- als auch bei Allstrom-Betrieb gelöst wurde, soll im nächsten Abschnitt dargelegt werden.
Die Schaltung.
Der Empfänger iat ein Zweikreis-Vierer in normaler Schaltung. Sowohl in der HF als auch im Audion findet je eine Fünfpol-Schirmröhre Verwendung. Vor der Antenne liegt ein Sperrkreis für eventuelle Aussperrung eines Bezirkssenders. Die Lautstärkeregelung erfolgt eingangsseitig durch ein Hochohm-Potentiometer, welches parallel zur Antennenspule liegt. Das Potentiometer ist eine Spezialausführung mit einer solchenen log. Kurve, die eine gleichmäßige Lautstärkeregelung im Antenneneingang ermöglicht. Mit dem Potentiometer ist ein zweipoliger Ausschalter kombiniert, der sowohl den Netzteil, als auch die Röhrenheizung gleichzeitig ausschaltet. Die Ankopplung der HF-Röhre an das Audion geschieht in Drosselkopplung. Das Audion arbeitet mit Gitter-Gleichrichtung. An das Audion schließen sich zwei NF-Stufen in Widerstandskopplung an. Um unerwünschte HF-Reste dem NF-Teil fernzuhalten, sind hinter die Anoden der Audion- und der ersten NF-Röhre Sperrwiderstände in Verbindung mit HF-Ableitkondensatoren gelegt. Der Tonabnehmer-Anschluß erfolgt an dem Gitter der ersten NF-Röhre KC1.
Bei dem Gerät finden die neuen 2-Volt-Röhren der K-Serie Verwendung. Der Heizstromkreis mußte entsprechend den Erfordernissen des universellen Betriebes besonders ausgebildet werden. In erster Linie mußte man bestrebt sein, den Heizstrom so gering als möglich zu halten, was dadurch erreicht wurde, daß die Heizfäden der drei Röhren KF3, KF4 und KCl parallelgeschaltet wurden (diese drei Röhren ergeben zusammen 0,18 Amp. Heizstrom) und der Heizfaden der Endröhre KL1 dazu in Serie gelegt wurde. Die KL1 besitzt 0,15 Amp. Heizstrom. Ein Widerstand von 70Ω parallel zu deren Heizfaden nimmt den überschüssigen Heizstrom von 30 mA auf. Auf diese Weise ist es möglich, die vier Röhren bei Batteriebetrieb mit 4,5-Volt-Taschenlampen-Batterien zu heizen (Gesamtheizstrom 0,18 Amp.) und bei Netzbetrieb den Netzteil verhältnismäßig klein zu dimensionieren. In der HF-Stufe wird nur deshalb die Exponential-Röhre KF3 verwendet, weil sie weniger Heizstrom hat als die KF4.
Bei Batteriebetrieb verwenden wir für die Heizung Taschenlampenbatterien. Sie besitzen gerade die Spannung, die wir brauchen und sind die billigste Heizstromquelle, die man überall, selbst im kleinsten Ort, erhalten kann.
Da der Gesamt-Heizstrom des Vierröhren-Empfängers nur 0,18 Amp. beträgt, das ist also weniger, als ein gewöhnliches Taschenlämpchen verbraucht, ist es theoretisch möglich, diesen Vierröhren-Empfänger sogar mit nur einer einzigen Taschenlampenbatterie zwei bis drei Stunden zu heizen. Um eine längere Betriebsstundenzahl zu erreichen, wurden vier Taschenlampenbatterien parallelgeschaltet, die in ununterbrochenem Betrieb ca. 30 bis 40 Stunden ausreichen. Die Batterien werden einfach in einen dafür konstruierten Behälter eingeschoben. Die Heizstromfrage ist damit bei Reisebetrieb auf das beste gelöst. Für die Anodenspannung verwenden wir eine kleine Änodenbatterie mit 90 Volt (Spezialausführung für Reiseempfänger), die ebenfalls jederzeit ausgewechselt werden kann.
Außer den Trockenbatterien ist noch ein Allstrom-Netzteil in das Gerät eingebaut. Für die Netzheizung wurde hier eine Selengleichrichter-Type gewählt, die normalerweise für Akkuladung bei Wechselstrom bestimmt ist. Die Netzspannung wird über einen Vorwiderstand an einen Gleichrichter geführt, der in Graetz-Brückenschaltung arbeitet. Bei Wechselstrom-Betrieb verwandelt dieser den Wechselstrom in pulsierenden Gleichstrom. Bei Gleichstrom-Betrieb fließt der Netzstrom durch die entsprechenden Selen-Ventile hindurch. Wir erhalten auf diese Weise an den mit minus und plus bezeichneten Anschlüssen des Gleichrichters immer die eindeutige Polarität, ganz gleichgültig, wie wir den Netzstecker in die Gleichstrom-Steckdose einsetzen. Letzterer Umstand ist mit Rücksicht auf die Ausgleichbatterie, die sich hinter der Heizdrossel befindet, sehr wichtig. Diese dient zur Siebung des pulsierenden Gleichstroms, während die dahinter befindlche Ausgleichbatterie die Wechselstrom-Impulse ausgleicht. Man könnte statt dieser Batterie, welche aus zwei kleinen hintereinandergeschalteten Taschenlampen-Akkuzellen besteht, natürlich auch einen Elektrolyt-Kondensator mit hoher Kapazität verwenden. Dieser Kondensator würde aber trotz der niedrigen Betriebsspannung sehr groß und etwas teuerer werden, so daß wir uns für die Ausgleichbatterie entschieden haben 2). Letztere liegt bei Netzbetrieb parallel zum Heizkreis des Empfängers. Sie erhält bei richtiger Einstellung des Vorwiderstandes genau so viel Strom vom Netz zugeführt, als die Röhren Heizstrom verbrauchen (0,18 Amp.). Die Spannung der Ausgleichbatterie (die vor dem Einsetzen in den Koffer natürlich aufgeladen werden muß) wird in diesem Falle stets auf gleicher Höhe gehalten. Sie kann sich also nicht von selbst entladen. Zunächst erscheint es vielleicht naheliegend, diese Ausgleichbatterie zugleich als Heizstromquelle bei Batterie-Betrieb zu verwenden. Davon mußte aber Abständ genommen werden, weil diese Batterie alsdann nach kurzer Zeit entladen wäre. Sie müßte dann wieder aufgeladen werden, da sie im entladenen Zustande weder als Heizstromquelle bei Batterie-Betrieb, noch als Puffer bzw. Ausgleichbatterie bei Netz-Betrieb Dienste leisten kann. Deshalb ist es vorzuziehen, die Heizung bei Batterie-Betrieb unabhängig von der Ausgleichbatterie mittels Taschenlampenbatterien vorzunehmen, die man nach Verbrauch allerorts sofort wieder erneuern kann.
Den Anodengleichstrom liefert uns ein weiterer Selen-Gleichrichter in Einweggleichrichtung. Er ist für 110 Volt maximal 0,03 Amp. dimensioniert. Die Siebung des Anoden-Gleichstroms erfolgt durch einen Siebwiderstand von 2000Ω in Verbindung mit einem Elektrolytkondensator 2x8 µF. Bei Gleichstrom-Betrieb fließt der Netzgleichstrom bei richtiger Polung des Netzsteckers ungehindert durch das Selen-Ventil. Letzteres sperrt bei verkehrter Polung den Gleichstrom und verhindert somit, daß die nach dem Siebwiderstand angeordneten Elektrolytkondensatoren entgegengesetzte Polarität erhalten 3).
Damit die Anodenspannung bei allen Netzspannungen zwischen 110 bis 220 Volt stets rund 100 Volt beträgt (dies ist ja die normale Anodenspannung für die 2-Volt-Röhren), wird die dem Anodengleichrichter zugeführte Spannung an dem Heizvorwiderstand abgegriffen. Er ist mit Anzapfungen versehen, um die jeweilige Netzspannung mit Hilfe eines gewöhnlichen Netzsteckers einstellen zu können, dessen Zuleitung alsdann mit dem Netz verbunden wird. Bei Wechselstrom-Betrieb mußte der Vorwiderstand etwas reduziert werden, was durch Überbrückung desselben mit 1µF erfolgt, da dieser für Wechselstrom durchlässige Kondensator den Mehrstrom, der für die Gleichrichtung bei Wechselstrom erforderlich ist, passieren läßt. Vor dem Anschluß des Heiz-Selen-Gleichrichters, der direkt mit dem einen Netzleiter in Verbindung steht, liegt ein Sicherungslämpchen, das gleichzeitig bei Netz-Betrieb als Skalenbeleuchtung und Signallampe dient.
Ein vierfacher Umschalter schaltet bei Stellung B die Allstrom-Netzheizanode einpolig ab und gleichzeitig die Trockenbatterien für Heiz- und Anodenstrom ein. Bei Stellung N sind die beiden Trockenbatterien einpolig abgeschaltet und ist der Allstrom-Netzteil in Betrieb.
Die Frage der Gittervorspannung bei Batterie-Betrieb und bei Netz-Betrieb wurde ebenfalls in einfacher Weise gelöst. Bei Netz-Betrieb liefert ein im Heizstromkreis liegender Widerstand von 30Ω durch den an ihm entstehenden Heizspannungsabfall die nötige Gittervorspannung von ca. 5,5 Volt. Letztere wird über einen Widerstand von 400Ω zugeführt. Bei Batterie-Betrieb werden diese beiden in Serie liegenden Widerstände von dem Gesamt-Anodenstrom durchflossen (da diese insgesamt 430Ω jetzt zwischen minus Heizung und minus Anode liegen) und auf diese Weise die Gittervorspannung erzeugt.
Zur Beruhigung der Gittervorspannung ist diese durch einen Elektrolyt-Kondensator von 20µF/20 V nach minus Heizung überbrückt. Ein zweipoliger Ausschalter, der mit dem Antennenpotentiometer (Lautstärkeregler) zusammengebaut ist, schaltet gleichzeitig den Allstrom-Netzteil und die Röhrenheizung des Empfängers ab.
Der Aufbau
erfolgt auf zwei Aluminium-Platten, wovon die eine zugleich Frontplatte ist. Die Frontplatte trägt außer der Stationsskala das permanent-dynamische Lautsprecher-System. Auf der zweiten Aluminium-Platte (Zwischenplatte) befinden sich die Röhrenfassungen und sämtliche Schaltelemente für den Empfänger und den Allnetzteil. Für die Anschlüsse von Antenne, Erde usw. ist eine kleine Aluminium-Platte vorgesehen, die später rückwärts in den Koffer eingesetzt wird. Sie trägt außer den Anschlußbuchsen noch den Sperrkreis. Zunächst werden sämtliche Teile auf die Aluminium-Platten montiert und fest verschraubt. Der Ausgangstrafo des Lautsprechersystems ist vom letzteren zu entfernen und die Verbindungen abzulöten. Dieser Trafo wird ebenfalls mit auf die Zwischenplatte montiert. Der Vorwiderstand befindet sich dann zwischen den beiden Platten. Das Koffergehäuse besitzt am oberen Deckel einen entfprechenden Ausschnitt, der mit gelochtem Blech überdeckt ist zum Abzug der Wärme bei Netzbetrieb. Nach erfolgter Montage wird die Verdrahtung vorgenommen. Die Verbindungsdrähte zu den Buchsen der Anschlußplatte, des Sperrkreises und Potentiometers, ferner zu den Batteriebehältern für Heizbatterie und Ausgleichbatterie sind entfprechend lang zu halten, damit diese Teile am Schluß miteinander verbunden werden können. Die Anschlüsse für die Anodenbatterie werden mit Litze ausgeführt, die an Anodenstecker enden. Die von den beweglichen Kontakten wegführenden Leitungen des Umschalters 4x3 sind mittels biegsamer Litze auszuführen. Nach beendeter Verdrahtung werden die beiden Platten (Zwischenplatte und Frontplatte) miteinander verschraubt, nachdem man zuvor sämtliche Verbindungen auf deren Richtigkeit genauestens kontrolliert hat. Die Frontplatte besitzt Durchgangstüllen für die Achsen des Lautstärkereglers, Wellenschalters, Rückkopplungsdrehko und den Vierfach-Schalter. Diese Achsen müssenen mittels Kupplungen verlängert werden. Die Verschraubung der beiden Platten erfolgt durch lange Metallschrauben und Pertinax-Distanzröhrchen. Die Schrauben werden durch Isoliertüllen von der bei Netz-Betrieb spannungsführenden Zwischenplatte isoliert, um die Aluminium-Frontplatte spannungsfrei zu halten. Zur Vermeidung von Handkapazität ist die Frontplatte mit der Zwischenplatte kapazitiv durch einen Rollenkondensator von 0,1µF zu verbinden.
Vor dem Einsetzen in den Koffer wird das Chassis auf Empfang geprüft, und zwar zunächst im Batteriebetrieb. Zu diesem Zwecke schließe man die Batterien erst provisorisch an. Die Minus-Anodenleitung wird mit einem Anodensicherungsstecker versehen zum Schutze der Röhren. Wenn das Gerät bei Batteriebetrieb einwandfrei arbeitet, stelle man den Umschalter auf "N" und schließe anstelle der Ausgleichbatterie einen zuverlässigen Spannungsmesser mit einem Meßbereich bis 6 Volt an. Dann verbinden wir das Gerät mit dem Netz und schalten ein. Der Netzheizstrom fließt jetzt über die Röhren und wird im Lautsprecher Netzton verursachen, da die Ausgleichbatterie noch fehlt. Die Heizspannung soll im Betrieb genau 4 Volt betragen. Etwaige Spannungsdifferenzen sind mit Hilfe der entsprechenden Abgreifschelle des Vorwiderstandes auszugleichen. Stimmt die Heizspannung, so schließen wir die Ausgleichbatterie an. Der Netzton wird jetzt verschwinden. Wenn der Empfang sowohl bei Batterie- als auch bei Netz-Betrieb einwandfrei befunden wurde, baut man das Chassis in den Koffer ein und verschraubt es an den vier Ecken mit kleinen Befestigungswinkeln. Am Schluß werden die Verbindungen zu den Batterien hergestellt. Die Batterie-Behälter mit den eingesetzten und angeschlossenen Batterien werden alsdann von rückwärts in den Koffer einmontiert. Für die Anodenbatterie ist ein Aluminium-Bügel vorgesehen, der um die Batterie herumgelegt und am Kofferboden verschraubt ist.
Der Taschenlampenbatterie-Behälter besitzt oben und unten je eine Messing-Kontaktplatte, an die die Anschlüsse —H und +H geführt sind. Die Taschenlampenbatterien sind also entsprechend in diesem Behälter einzuschieben, wobei daran erinnert sei, daß die kurzen Kontaktfedern bei Taschenlampenbatterien den Pluspol und die langen Kontaktfedern den Minuspol darstellen. Vor dem Einsetzen der Taschenlampenbatterien in den Behälter sind die Kontaktfedern sämtlicher Batterien mit leichter Wölbung nach außen zu biegen.
Bei dem „Uniko" ist der zur Verfügung stehende Raum innerhalb des Gerätes fast restlos ausgenützt. Der gedrängte Aufbau macht es daher erforderlich, daß nicht nur die vorgeschriebenen Teile verwendet werden müssen, sondern auch der Zusammenbau und die Verdrahtung besonders sorgfältig ausgeführt werden muß. Parallel zum ersten Abstimmdrehko liegt noch ein Trimmer, der zur Erzielung des Gleichlaufes dient und am Schluß entsprechend eingestellt wird.
Inbetriebnahme und Bedienung.
Der Anschluß der Antenne erfolgt in der Regel an A1. Bei Batterie-Betrieb benötigt man zur Erzielung von Fernempfang eine Erdleitung, wozu auch ein Gegengewicht, z.B. die Metallteile eines Autos, Drahtzaun u. dergl. verwendet werden kann. Bei Netz-Betrieb stellt man den Umschalter entsprechend ein. Die Netzzuleitung wird in die der jeweiligen Netzspannung entsprechenden Buchsen gesteckt und das Gerät mit dem Netz verbunden. Nach dem Einschalten des Gerätes muß das Skalenlämpchen brennen. Bei Gleichstrom-Netzen ist selbstverständlich auf richtige Polung des Netzsteckers zu achten.
Die Kostenfrage.
Die vollständigen Bauteile stellen sich einschließlich Röhren, permanent-dynamischem Gemeinschafts-Chassis, Koffer und Batterien auf rund RM. 175.—, also bedeutend weniger, was ein normaler Allstrom-Zweikreiser der Industrie kostet. Dabei haben wir aber den großen Vorteil der universellen Verwendbarkeit. Nach Entfernung des Tragriemens unterscheidet sich das Gerät kaum mehr von einem normalen Heimempfänger.
Schlußwort.
Im Olympiajahr wird sich ein derartiges Gerät zweifellos als besonders wertvoll erweisen. Bastler voraus! Hier ist die Möglichkeit gegeben, einen Kofferempfänger zu bauen, wie er in Deutschland nicht gekannt wird, der überall, wo es auch sei, dank seiner Schaltung mit einem Stückchen Draht Lautsprecherempfang bringt und unter den gegebenen Verhältnissen immer den finanziell günstigsten Betrieb möglich macht. A.E.
1) Der Bastler kennt jedoch auch den Allnetz-Koffer, der seinen Betriebsstrom einem vorhandenen Lichtnetz entnimmt. Eine Baubeschreibung eines solchen Koffers enthält z.B. EF.-Baumappe 136.
2) Wer dennoch an Stelle der Ausgleichsbatterie einen Elektrolyt-Kondensator verwenden will, benütze die größte zur Verfügung stehende Ausführung mit 3000µF/6 Volt.
3) Es wurde früher einmal darauf hingewiesen, daß laut Mitteilung der Herstellerfirma durch die Selen-Gleichrichter nicht Gleichstrom gegeben werden soll. Verfasser arbeitet seit mehreren Jahren mit diesen Gleichrichtern in Allstrom-Empfängern, ohne daß sich diesbezüglich irgendwelche Schwierigkeiten ergeben hätten.
Liste der hauptsächlichen Einzelteile | ||
Name und Anschrift der Herstellerfirmen für die im Mustergerät verwendeten Einzelteile teilt die Schriftleitung auf Anfrage gegen Rückporto mit. Beziehen Sie diese Einzelteile durch Ihren Radiohändler! Sie erhalten sie hier zu Originalpreisen. |
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2 Aluminium-Platten 220 X 330 X 2mm |
Wlderstände: je 1 Stück 400, 2000 Ω, 0,02, 0,05, 0,3, MΩ; |
1 braun polierter Holzring mit Stoffbespannung |
1 Aluminium-Platte 110 X 125 X 2mm |
je 2 Stück 0,1, 0,5 und 1 MΩ; | 1 Fassung mit Lämpchen für Skalenbeleuchtung |
1 Drehko 2X500 cm |
je 1 Stück Shunt-Widerstände 30 und 70Ω; |
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1 Streifenwiderstand 1500Ω mit 3 Abgriffen. |
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1 Stationsskala | 1 Heizdrossel 10Ω 0,2A | Kleinmaterial: |
2 HF-Trafo mit Eisenkern | 1 HF-Drossel 200-2000m | 11 Buchsen isoliert, |
1 Einbausperrkreis | 1 Trimmer 60cm | Tüllen, Kupplungen, |
1 Rückkopplungsdrehko 500cm | 4 Röhrenfassungen 8-polig (Aussenkontakt) Bakelt für 2-Loch-Befestigung | 4 Drehknöpfe braun 25mm |
1 Umschalter 4x3 Kontakte | 1 Gitterkappe mit Sinepertleitung (anschlussfertig) | 1 Aluminiumbügel für Anodenbatterie |
1 zweipoliger Drehausschalter (Wellenschalter | 1 Gitterkappe mit Gitterkombination und Sinepertleitung (anschlussfertig) | Schrauben, Schaltdraht, |
1 Potentiometer 0,06MΩ (Wellenschalter) | 1 Hartgummibehälter für Taschenlampenbatterien | Isolierschläuche, flexible Litzen, Anodenstecker usw. |
1 Selen-Heizgleichrichter 12V 0,3A | 1 Behälter für Ausgleichbatterie | |
1 Selen-Anodengleichrichter 110V 0,03A |
2 Taschenlampen-Akkuzellen | Zubehör: |
1 Elektrolyt-Kondensator 2x8µF/250V |
1,5m Netzzuleitung mit Sicherungsstecker und 2 Sicherungen 0,2 Amp. | 1 permanent-dynamisches Gemeinschafts-Chassis, |
2 Elektrolyt-Kondensatoren 20µF/20V | 1 Koffergehäuse mit Trageriemen | |
3 Kleinbecherkondensatoren 0,5µF, 1 Stück 1µF | 1 Anodenbatterie 90V | |
1 Becherkondensator 1µF, 500V Wechselstrom geprüft | 4 Taschanlampen-Batterien | |
Rollkondensatoren: 3 Stück 200, 2 Stück 2000, | Röhrensatz: | |
3 Stück 5000, je 1 Stück 100 und 300pF, 0,1µF | KF3, KF4, KC1, KL1 |
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des WEKA-Fachzeitschriften Verlag.
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Georg Richter, 13.Sep.13